Federgewicht zugeflogen

[violaine]

Vielen Dank für den Link!
Ich nehme daraus mal mit, dass ich erstmal eher nichts weiter probieren sollte - denn schwergängig ist sie nicht. Ich öle und fette dann mal überall und schau, wie sie näht. Je nach Ergebnis, würde ich mir dann von irgendwoher ein Service Manual besorgen müssen und doch mal den Greiferbereich zerlegen.

Nachdem ich mich auf ebay kopfschüttelnd über die gängigen Preise orientiert habe, bin ich wirklich erschüttert, was für ein absurd erscheinender Hype da am Laufen ist, während gleichzeitig robuste Nähmaschinen vergleichbarer Qualität teilweise noch nicht mal verschenkbar sind und im Sperrmüll landen...

Ja, die Preise sind wirklich Wahnsinn, ich frage mich immer, ob die nur verlangt oder tatsächlich auch gezahlt werden - ich würde es nicht tun. Auch wenn ich es bei der 222K faszinierend finde, in wie wenig Platz die ganze Mechanik untergebracht ist.
Zum Glück für mich hat dieser Hype die Schweiz noch nicht erreicht und ich konnte meine beiden Maschinen dann auch noch im unteren Bereich der hier sowieso schon moderaten Preisspanne ergattern.

[violaine]

So, alles geölt und gefettet.

Bei dem einen Schmierloch des Motors bin ich mir echt unsicher, ich hatte mich schon gewundert, weil da soviel Schmiere drum rum war. Es sieht so aus, als ob da der Docht so weit draussen ist, dass in dem Kanal praktisch kein Platz für die Schmiere ist. Ich habe wieder was oben drauf gepackt, aber ob das so dann wirklich beim Motor ankommt - keine Ahnung.

Dann habe ich sie ohne Nadel und Unterfadenspule laufen lassen - schnurrt wie ein Kätzchen. Dann Nähen, Fadenspannunf top. Und jetzt kommt das grosse Aber - im Greiferbereich schleift etwas. Erst dachte ich, nur wenn die Unterfadenkapsel drin ist, aber dann habe ich gemerkt, dass das ohne halt nicht so stark auffällt.

Hier in dem Bereich schleift der Kapselhalter an dieser Nase, die nach oben geht:

IMG_9813 Schleifstelle.jpg

und zwar etwa ab dem Punkt, an dem der Greifer im Photo steht. beim Weiterdrehen wird es stärker, an Ende von dem Grat nimmt der Greifer diese Nase ein wenig mit. Video kann ich glaubs hier nicht hochladen, oder? Sonst könnte ich Euch zeigen, wie es sich anhört.

[js_hsm]

Lad einfach Dein Video bei Youtube hoch und poste den Link.

Gruß, Achim

P.S. ist der Haltefinger nicht einstellbar ?

[gelöschter User N]

e nach Ergebnis, würde ich mir dann von irgendwoher ein Service Manual besorgen müssen und doch mal den Greiferbereich zerlegen.

Das ist keine Raketentechnologie sondern ziemlich einfach.
Greifer abschrauben, reinigen und wieder anschrauben.
Haltefinger justieren, Nadel rein, nach Schlingenhub justieren probieren und gut.
die Featherweights laufen soooo gemütlich langsam, da kann nicht viel schief gehen.

[violaine]

OK, dann probiere ich das mal.
Hier ist der Link: https://youtu.be/0qcoq5eZLrU

Und nein, ich wüsste nicht, wie ich den Haltefinger einstellen könnte.

[violaine]

Das ist keine Raketentechnologie sondern ziemlich einfach.
Greifer abschrauben, reinigen und wieder anschrauben.
Haltefinger justieren, Nadel rein, nach Schlingenhub justieren probieren und gut.
die Featherweights laufen soooo gemütlich langsam, da kann nicht viel schief gehen.

Hm, wenn man sowas noch nie zuvor gemacht hat und auch noch niemanden dabei zuschauen konnte - ganz ehrlich kann ich mir anhand von "Haltefinger justieren, Nadel rein, nach Schlingenhub justieren probieren und gut" noch nicht wirklich plastisch vorstellen, was ich genau machen muss.

[gelöschter User N]

Die Theorie zur Stichbildung einer Nähmaschine ist:

Dieters Link zur Sendung mit der Maus "wie funktioniert eigentlich eine Nähmaschine" => Maus

und die in diesem Forum, oder in Büchern von Appelt, Marpurg, Renters, und wie sie alle heißen gebetsmühlenartig wiederholten Parameter: Schlingenhub, Abstand Greifer zu Nadel Fadenspalt, usw. die zum Teil in 1/10mm Genauigkeit eingehalten werden sollten. Aber das ist selbst für einen groben Tischler kein Problem.

Da du vorhandene Teile hast, die eigentlich mal "so funktioniert haben" ist also nur Demontage, Reinigen, Montage und Einstellen zu leisten.
Dazu kommt das die Federweißen "nur Geradenäher" sind - da ist doch einiges einfacher als beim ZickZack mit Knopfloch Automatik ...

schau mal hier zum Beispiel: Umbau einer Singer 306 auf Greifer einer Singer 206

denn deine Ferderweiße hat auch diesen Greifer (ich denke mal, es ist die grobe Version aus Kilbowie mit allen Nadel Nachteilen) - darum würde ich an Deiner Stelle nicht zögern da einen Greifer einer Singer 206 aus Wittenberge dran zu dengeln. Deine Featherweight kann dadurch nur besser werden. der Greifer ist leichter, genauer, ruhiger und Du hast nicht dieses dämliche Nadelproblem. Also eine Win Win Win Win Situation.

P.S. Nach meinen Informationen müsste der Greifer der Singer 20U auch passen.
Ich hab so eine 20U aber den Greifer noch nicht an eine andere Singer mit dem 95er Greifer gebaut.

[violaine]

Was suchst du denn noch spezielles? Wir können ja mitsuchen.

Ich suche nicht mehr.
Grad vor ein paar Tagen ist mir das perfekte Maschinchen über den Weg gelaufen. Falls es einen Nähmaschinen-Gott gibt, ist er mir gerade hold. Erst die 222K und jetzt hat auch diese lange Suche ein Ende. Das ist aber nicht der richtige Thread für Details, ich erzähle dann in meinem Bernina 117 Thread mehr darüber.

[violaine]

Bevor ich jetzt hier mit Spenderorganen und heiklen Transplantationen anfange, wollte ich nochmal das Problem genauer analysieren. Service und Adjuster's Manual habe ich beide im Netz gefunden, wenn auch nur für die 221. Ich habe mich also gerüstet gefühlt.

Nachdem ich den Greiferbereich, soweit wie ohne drastische Mittel möglich, freigelegt hatte, hat sich schon mal gezeigt, dass das zuerst vermutete Problem gar keins ist. Dieser Grat am Greifer schleift nicht an der Nase, da ist fast 1 mm Platz dazwischen, von vorne sieht das nur so aus. Dass das genau an der Stelle schleift, muss andere Gründe haben.

Als nächstes habe ich die Spulenhalterung vom Greifer entfernt, meine nächste Vermutung war, dass Dreck dazwischen gekommen ist.

20230127_105413.jpg

Nö, war sauber. Am Greifer gibt es nur an einer Stelle einen Art Vorsprung, die den Rand der Spulenhalterung umfasst, sonst läuft der Rand nach oben frei.

20230127_105549.jpg

Ich habe den Eindruck, dass es genau dann schleift, wenn sich ein bestimmter Teil des Spulenhalters unter diesem Vorsprung befindet. Spulenhalterung also genauer inspiziert.

20230127_105530.jpg

Da hat es einen Kratzer! Da hat sich wohl mal eine Nadel an eine Stelle verirrt, an der sie nichts zu suchen hat. Und er ist ziemlich genau an der Stelle, an der es beginnt, zu schleifen:

20230127_105607.jpg

Hier markiert der Vorsprung und die Position des Kratzers auf der Unterseite.

Jetzt bräuchte ich Eure Erfahrung: was denkt Ihr, könnte das tatsächlich das Problem sein? Und wenn ja, kann ich den irgendwie auspolieren oder braucht es eine neue Spulenhalterung?

[violaine]

Jetzt bin ich noch auf die Idee gekommen, den Spulenhalter meiner 221K auszubauen, um mal einen Vergleich zu haben, ob der auch an der Stelle hakt, um andere Ursachen auszuschliessen.
Aber da sitzt das Gelenk von dem Ärmchen fest, der ihn hält (sonst dreht sich alles butterweich).
Naja, hab der Stelle mal ordentlich Öl spendiert und hoffe, dass das mit der Zeit Wirkung zeigt.