Singer 28
- Jost
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Singer 28
Hallo zusammen,
vor einigen Tagen fragte mich ein Arbeitskollege, ob ich eine alte Singer Nähmaschine geschenkt haben möchte. Sie war im Haushalt nicht mehr erwünscht und in interessierte Hände abzugeben. Ein bißchen Platz ist noch, so konnte ich nicht nein sagen. Hier die ersten Bilder nach der Abholung.
Es handelt sich um eine Haushaltsnähmaschine mit Schwingschiffchen mit gußeiserem Untergestell und Holzhaube. Es ist eine Kompaktmaschine (kurze Länge).
Gestell und Holz sind im guten Zustand, zwei kleine Wasserflecken. Eine Schublade für Zubehör gibt es nicht. Daher war leider auch keine Anleitung und Zubehör dabei. Im Nähmaschinenverzeichnis bin ich als erstes auf die Suche nach dem Typ gegangen und auch schnell nach dem Bild auf die Singer Klasse 28 gestoßen. Bei der weiteren Recherche auf verschiedenen Seiten z.B. Sandman-Collectibles und ISMACS mit der Seriennummer N51542 konnte ich weitere Details finden.
Es handelt sich also um eine Singer 28, die im Jahr 1900 (vermutlich zwischen Januar und Februar) im Werk Elisabeth in New Jersey gebaut, Das Werk wurde 1872 gebaut und 1982 stillgelegt.
Die Mechanik bewegt sich, allerdings sitzt die Nähfußstange und teilweise die Unterfadenaufspulung fest. Da steht noch ein bißchen Arbeit an. Hier noch ein paar Detailbilder:
Das ist meine erste Schwingschiffchenmaschine. In bin gespannt, ob ich sie auch wie die anderen Nähmaschinen (Pfaff 31, 130, 230, Singer 15, Adler 8) wieder zum Nähen bringen kann.
Dazu noch ein Frage: Das Nadelsystem soll 705 bzw. 15x1 sein. Das sind hört sich schon mal ganz praktisch an. Ist es richtig, daß die 130/705H mit Hohlkehle, also die typischen Standardflachkolbennadeln von heute auch passen, obwohl 1900 wohl noch keine Hohlkehle in den Nadeln vorhanden war?
Schöne Grüße
Jost
vor einigen Tagen fragte mich ein Arbeitskollege, ob ich eine alte Singer Nähmaschine geschenkt haben möchte. Sie war im Haushalt nicht mehr erwünscht und in interessierte Hände abzugeben. Ein bißchen Platz ist noch, so konnte ich nicht nein sagen. Hier die ersten Bilder nach der Abholung.
Es handelt sich um eine Haushaltsnähmaschine mit Schwingschiffchen mit gußeiserem Untergestell und Holzhaube. Es ist eine Kompaktmaschine (kurze Länge).
Gestell und Holz sind im guten Zustand, zwei kleine Wasserflecken. Eine Schublade für Zubehör gibt es nicht. Daher war leider auch keine Anleitung und Zubehör dabei. Im Nähmaschinenverzeichnis bin ich als erstes auf die Suche nach dem Typ gegangen und auch schnell nach dem Bild auf die Singer Klasse 28 gestoßen. Bei der weiteren Recherche auf verschiedenen Seiten z.B. Sandman-Collectibles und ISMACS mit der Seriennummer N51542 konnte ich weitere Details finden.
Es handelt sich also um eine Singer 28, die im Jahr 1900 (vermutlich zwischen Januar und Februar) im Werk Elisabeth in New Jersey gebaut, Das Werk wurde 1872 gebaut und 1982 stillgelegt.
Die Mechanik bewegt sich, allerdings sitzt die Nähfußstange und teilweise die Unterfadenaufspulung fest. Da steht noch ein bißchen Arbeit an. Hier noch ein paar Detailbilder:
Das ist meine erste Schwingschiffchenmaschine. In bin gespannt, ob ich sie auch wie die anderen Nähmaschinen (Pfaff 31, 130, 230, Singer 15, Adler 8) wieder zum Nähen bringen kann.
Dazu noch ein Frage: Das Nadelsystem soll 705 bzw. 15x1 sein. Das sind hört sich schon mal ganz praktisch an. Ist es richtig, daß die 130/705H mit Hohlkehle, also die typischen Standardflachkolbennadeln von heute auch passen, obwohl 1900 wohl noch keine Hohlkehle in den Nadeln vorhanden war?
Schöne Grüße
Jost
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- Benno1
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Re: Singer 28
Was die Nähnadel anbelangt, würde ich es mal ausprobieren.
Elna supermatic, ZZ und SU sind meine Hauptmaschinen, Singer 66, Singer-Klon von Rast & Gasser, Kayser L und noch so einige
- det
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Re: Singer 28
Hallo Jost,
Gruß
Detlef
zumindest in der Theorie sollte der Abstand zwischen Nadel und Greiferspitze dadurch etwas größer werden, aber in der Praxis habe ich bei den Schwingschiffchen noch nie Probleme mit Stichaussetzern gehabt, die ich auf die verwendete Nadel zurückgeführt hätte.Jost hat geschrieben: ↑Samstag 19. März 2022, 09:25Dazu noch ein Frage: Das Nadelsystem soll 705 bzw. 15x1 sein. Das sind hört sich schon mal ganz praktisch an. Ist es richtig, daß die 130/705H mit Hohlkehle, also die typischen Standardflachkolbennadeln von heute auch passen, obwohl 1900 wohl noch keine Hohlkehle in den Nadeln vorhanden war?
Gruß
Detlef
Maschinen: viel zu viele - Zeit dafür: viel zu wenig
- Bekennender Schneckenversender, habt Geduld mit mir -
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Re: Singer 28
Ein sehr schönes Projekt! Viel Freude und Erfolg wünsche ich Dir. Bei so alten Maschinen muss man auch mit der Nadelhöhe experimentieren (mein Lieblingstehema ).
emmi
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- Jost
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Re: Singer 28
Hallo emmi, Detlef und Benno,
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ich habe gerade mit der Reinigung angefangen. Wird noch ein paar Tage dauern. Ich werden dann mal die vorhandene Nadel überprüfen, kann mir aber nicht vorstellen, daß die Spitze noch in Ordnung ist. Neue 130/705H-Nadeln habe ich bergeweise. Bin sehr gespannt,
Viele Grüße
Jost
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ich habe gerade mit der Reinigung angefangen. Wird noch ein paar Tage dauern. Ich werden dann mal die vorhandene Nadel überprüfen, kann mir aber nicht vorstellen, daß die Spitze noch in Ordnung ist. Neue 130/705H-Nadeln habe ich bergeweise. Bin sehr gespannt,
Viele Grüße
Jost
- js_hsm
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Re: Singer 28
Ich habe 2 Schwingschiffchen Maschinen aus dieser Zeit und beide funktionieren gut mit den 130/705H Nadeln
Viel Spaß beim restaurieren
Gruß, Achim
Viel Spaß beim restaurieren
Gruß, Achim
Der Maschinen(um)bauer
Adler 30,48,67,69 Pfaff 130,141,142,145,335,1222, Typical GC20606-18, Sailrite 9" Clone und.....
https://youtube.com/@Special_Solutions
BLDC-Servos https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... 33#p119733
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- Jost
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Re: Singer 28
Hallo zusammen,
ein kurzes Update: Die letzte Tage habe ich genutzt, die Singer 28 teilweise zu zerlegen, zu reinigen und ich habe mich an die Holzplatte gemacht. Teilwese zerlegen bedeutet, Abdeckungen, Fuß, Nadelklemmbolzen, Unterfadenaufspuler, Oberfadenspannung. Die Kernelemente habe ich nicht zerlegt, um am Ende nicht an den Feineinstellungen zu verzweifeln.
Insgesamt waren die meisten Teile beweglich und ich konnte sie gut mit WD-40 behandeln und später mit harzfreiem Öl ölen. Ein paar Dinge saßen allerdings fest. Die Abdeckplatten über dem Schiffchen waren verklebt, die Abdeckung auf der Rückseite ging nicht auf und die Nähfußstange saß bombenfest. Die hat mich am meisten Zeit gekostet. Wd-40 + Heißluftfön und am Ende vorsichtige Hammerschläge (mit Holz als Schutz dazwischen) haben sie am Ende doch gelöst. Jetzt ist alles leichtgängig und geölt.
Das Ölauffangblech und der Maschine war mit einem dicken, festen Ölschmier bedeckt. Mit Brennspiritus ist alles abgegangen. Allerdings habe ich da jetzt das nackte Blech. Das war bestimmt im Original nicht so. Die Unterseite ist schwarz lackiert. Ich vermute, die Oberseite auch. Könnte Ihr das von Singermachinen aus der Zeit so bestätigen? Dann muß ich das neu schwarz lackieren. Im Moment ist das Blech mit Öl gegen Rost provisorisch geschützt.
Die Holzarbeitsplatte sah nicht mehr so schön aus. Einige Kratzer, farblich stark ausgeblichen und ein paar kleine Wasserränder gefielen mit nicht. Ich habe nach Demontage alles Metallteile mit 120er Schleifpapier abgeschliffen. Dabei ist mir aufgefallen, das an der Unterseite ursprünglich eine Schublae befestigt war. Die hat aber mal jemand in der Vergangenheit demontiert. So sah die Platte nach dem Schleifen aus.
Als Oberflächenbehandlung habe ich mich für Hartöl entschieden. Das ist zwar nicht historisch korrekt. Was war das um 1900, Schellack? Ich habe jetzt 3x Hartöl aufgetragen, der Farbton sieht jetzt wieder klasse rotbräunlich frisch aus. Das Hartöl ist aus pflanzlichem Ursprung und sogar lebensmittelecht. Ggf. kommt zum Schluß noch ein Holzwachs drauf, um etwas mehr Glanz zu haben. Hier ein Bild nach der ersten Ölbehandlung.
In den nächsten Tagen geht es an die Wiedermontage den Teile.
Viele Grüße
Jost
ein kurzes Update: Die letzte Tage habe ich genutzt, die Singer 28 teilweise zu zerlegen, zu reinigen und ich habe mich an die Holzplatte gemacht. Teilwese zerlegen bedeutet, Abdeckungen, Fuß, Nadelklemmbolzen, Unterfadenaufspuler, Oberfadenspannung. Die Kernelemente habe ich nicht zerlegt, um am Ende nicht an den Feineinstellungen zu verzweifeln.
Insgesamt waren die meisten Teile beweglich und ich konnte sie gut mit WD-40 behandeln und später mit harzfreiem Öl ölen. Ein paar Dinge saßen allerdings fest. Die Abdeckplatten über dem Schiffchen waren verklebt, die Abdeckung auf der Rückseite ging nicht auf und die Nähfußstange saß bombenfest. Die hat mich am meisten Zeit gekostet. Wd-40 + Heißluftfön und am Ende vorsichtige Hammerschläge (mit Holz als Schutz dazwischen) haben sie am Ende doch gelöst. Jetzt ist alles leichtgängig und geölt.
Das Ölauffangblech und der Maschine war mit einem dicken, festen Ölschmier bedeckt. Mit Brennspiritus ist alles abgegangen. Allerdings habe ich da jetzt das nackte Blech. Das war bestimmt im Original nicht so. Die Unterseite ist schwarz lackiert. Ich vermute, die Oberseite auch. Könnte Ihr das von Singermachinen aus der Zeit so bestätigen? Dann muß ich das neu schwarz lackieren. Im Moment ist das Blech mit Öl gegen Rost provisorisch geschützt.
Die Holzarbeitsplatte sah nicht mehr so schön aus. Einige Kratzer, farblich stark ausgeblichen und ein paar kleine Wasserränder gefielen mit nicht. Ich habe nach Demontage alles Metallteile mit 120er Schleifpapier abgeschliffen. Dabei ist mir aufgefallen, das an der Unterseite ursprünglich eine Schublae befestigt war. Die hat aber mal jemand in der Vergangenheit demontiert. So sah die Platte nach dem Schleifen aus.
Als Oberflächenbehandlung habe ich mich für Hartöl entschieden. Das ist zwar nicht historisch korrekt. Was war das um 1900, Schellack? Ich habe jetzt 3x Hartöl aufgetragen, der Farbton sieht jetzt wieder klasse rotbräunlich frisch aus. Das Hartöl ist aus pflanzlichem Ursprung und sogar lebensmittelecht. Ggf. kommt zum Schluß noch ein Holzwachs drauf, um etwas mehr Glanz zu haben. Hier ein Bild nach der ersten Ölbehandlung.
In den nächsten Tagen geht es an die Wiedermontage den Teile.
Viele Grüße
Jost
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- guertl
- Stichplattenentferner
- Beiträge: 142
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Re: Singer 28
Wird siche sehr schön, weiter so....
ich saniere meine "Hölzer" immer schon mit Hartwachs(Osmo) und bin extrem zufrieden damit:
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Gruß aus Wien, Günter
http://www.werkort.at/
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- Jost
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Re: Singer 28
Hallo Günter,
das sieht super aus. Nimmst Du nur Hartwachs, oder vorher auch noch was anderes nach dem Abschleifen?
Viele Grüße nach Wien
Jost
das sieht super aus. Nimmst Du nur Hartwachs, oder vorher auch noch was anderes nach dem Abschleifen?
Viele Grüße nach Wien
Jost
- guertl
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Re: Singer 28
Hallo Jost,
ich schleife je nach Zustand mit Körnung 150 / 250 und 400.
Am Ende nehme ich nur OSMO Hartwachs.
Hat sich bewährt, auf den "Arbeitsmaschinen" ist dann auch das Nachbessern kein Problem.
ich schleife je nach Zustand mit Körnung 150 / 250 und 400.
Am Ende nehme ich nur OSMO Hartwachs.
Hat sich bewährt, auf den "Arbeitsmaschinen" ist dann auch das Nachbessern kein Problem.
Gruß aus Wien, Günter
http://www.werkort.at/
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