Pfaff synchromatic 1209 drehzahl schwankt und brummen im Stillstand

[AndreasHH]

Moin, ich hab mal wieder ein eine Patientin hier, nette Maschine...Pfaff synchromatic 1209.
Als sie ankam, hat sie total langsam genäht und an der Mechanik oben war braunes klebriges Zeug auf den Metallteilen...falsches öl? Ich weiss es nicht. Habe großzügig mit wd-40 gereinigt und mit öl geölt, jetzt läuft sie deutlich besser, aber noch nicht die Geschwindigkeit, die ich erwarten würde, also immer noch zu langsam. Nochmal den Obertransport geduscht und vollgas-Dauerlauf, da wurde sie almählich etwas schneller, ABER es pumpt son bisschen, also die Drehzahl geht zwischendurch immer wieder etwas runter. Aber der Rhytmus passt leider nicht zu irgendwas, was sich hier dreht, auch nicht zum ZZ-Mechanismus. Ich finde, sie könnte noch leichtgängiger gehen, aber ich weiss nicht, wo ich noch nachschmieren soll, ich war schon überall, auch untenrum...

Das zweite, was ich nicht genau einordnen kann, ist ein Brummen, wenn die Machine nicht läuft. Ich habe jetzt grad nicht das Original Fusspedal dran, aber das geräusch kommt aus dem Motor nicht dem Pedal. Hab schon gedacht, ob der Kondensator kaputt ist und vielleicht auch für den etwas ungleichmässigen Motorlauf verantwortlich sein könnte, aber vielleicht ist ja auch der Motor selbst und den werde ich jetzt nicht ersetzen.

Wenn jemand was weiss, ich freu mich über Nachrichten und Nachfragen

Andreas

[AndreasHH]

hier ein Video dazu. Das Brummen geht weg, wenn ich einfach kurz auf den Anlasser trete, ist also nicht so wild. Der ungleichmässige Lauf schon...also in dem Video hab ich die ganze Zeit voll durchgetreten

https://youtu.be/Y7HFhdYjCe8

[GerdK]

Hallo Andreas,
danke für das Video. Seltsamer "Rhythmus", in der Tat. Ich kenne zwar nur die 1222, aber vermute, dass die Maschinen zumindest ähnlich sind. In dem Fall wäre in Deiner Maschine auch eine Elektronik aktiv, deren Einfluß man ausschalten könnte, indem man den Motor direkt via Kabel (mit integriertem Ein-/Ausschalter!) unter Umgehung der Elektronik an 230 V anschließt.
Das hatte ich an meiner 1222 mal gemacht:
https://naehmaschinentechnik-forum.de/v ... t=0#p49468
Ob das bei Dir genauso aussieht, weiß ich nicht, es geht nur um das Prinzip.
Wenn also dann der Motor - abgekoppelt von der Elektronik und vom Fußpedal - genauso seltsam läuft, kann man die Elektronik und das Pedal als Fehlerursache wenigstens schon mal ausschließen.

Viele Grüße, Gerd

[uu4y]

""In dem Fall wäre in deiner Maschine auch eine Elektronik aktiv""
dem ist leider nicht so, bei der 1209 Compact ist ein entweder ein gewöhnliches Widerstandspedal am werkeln
oder es ist eine relativ einfache elektronische Ansteuerung im Pedal drin...
der Unterschied zu den 1221-1222 ern lässt sich leicht erkennen
=der Stecker ist quaderförmig und hat 4 Rundbuchsen bei den 1222-1221,
bei den anderen ist es einfach nur der klassische Pfaffstecker = rechteckig, 3 Flachstifte,
der in der Mitte etwas höher gesetzt, der auch in einigen Pfaff Overlocks Verwendung findet;
wesentlich ist jedoch, dass bei der 1221-1222/-E Reihe das Drehmoment schon fast aus dem Stand
verfügbar ist(und sie damit auch eine bzw. die bessere Elektronik besitzen),
welche bei den anderen nicht vorhanden bzw. nur sehr mässig ist

[GerdK]

""In dem Fall wäre in deiner Maschine auch eine Elektronik aktiv""
dem ist leider nicht so, bei der 1209 Compact ist ein entweder ein gewöhnliches Widerstandspedal am werkeln
oder es ist eine relativ einfache elektronische Ansteuerung im Pedal drin...

Danke Dir für die Info, da habe ich schon wieder dazu gelernt!

Viele Grüße, Gerd

[AndreasHH]

Ich glaube derzeit nicht, dass es an der Elektrik liegt. Ich hab den Bereich ausgeschraubt, aber da ist keine Elektronik zu sehen, halt nur Kontakte. Ich hab die Maschine mal etwas länger laufen lassen und auch mit Fön Teile der Mechanik warm gemacht. Es wurde immer besser, aber es geht nicht ganz weg. Zudem habe ich den Eindruck, wenn man sie etwas stehen lässt und dann wieder laufen lässt, braucht sie wieder etwas, um auf Touren zu kommen. Keine Ahnung, ob da in irgendwelchen Lagerstellen etwas den geschmeidigen gleichmässigen Lauf verhindert, aber ich bin grad etwas ratlos, welcher Ansatz da (mit vertretbarem Aufwand) zu verfolgen ist. Zunächst frage ich mal die Besitzerin, ob sie mit dem derzeitigen Zustand klar kommt....Aber wenn jemandem noch was einfällt , was man probieren könnte, nehem ich das gern entgegen.

Viele Grüße

Andreas

[uu4y]

das mit dem Motor ist eine gute Idee =
den Zahnriemen wegmachen und dann von Hand prüfen, ob das "Pulley", das ist das Abtriebsrädchen am Motor,
sich leicht drehen lässt;
ich hatte vor einiger Zeit eine Pfaff dieser 11XX/12XX Reihe, bei der war das Pulley bzw. der Motor extrem schwergängig;
auch wenn das wartungsfreie Gleitlager sind, kann es trotzdem vorkommen, dass nach sehr langer Standzeit
eine chemische Reaktion zwischen dem Sintermetall-Lager und der (Edelstahl-) Welle stattfindet;
dabei entsteht zwischen Lager und Welle eine Oxidschicht, die aufquillt
...und dadurch das Lager schwergängig werden lässt...
in meinem Fall war es afair praktisch blockiert, da musste ich mit Ballistol, einem weichen Lappen um das Pulley
und der WaPuzange dran, um die Welle millimeterweise wieder gängig zu machen
und das Brummen im Stillstand deutet auf einen Kondensator (vermutlich im Pedal) hin, der langsam defekt wird...
eine Seite abknipsen und prüfen, obs weg ist

[Alfred]

nachdem das Schwanken der Drehzahl langsamer ist als alle möglichen Umdrehungen wie z.B. Kurvenblock etc. und deren Blockaden könnte es schon sein dass ein Kondensator pulst, allso etwas sperrt und wieder durchlässt....

[AndreasHH]

nachdem das Schwanken der Drehzahl langsamer ist als alle möglichen Umdrehungen wie z.B. Kurvenblock etc. und deren Blockaden könnte es schon sein dass ein Kondensator pulst, allso etwas sperrt und wieder durchlässt....

Würde er das auch beim Spulen, also ohne Belastung machen? Da läuft sie nämlich total gleichmässig. Ausserdem ist die Frequenz und die Amplitude der Schwankung (also wie oft wird sie langsamer und wieviel) aus meiner Sicht nicht gleichmässig. Ich tippe immer noch darauf, dass irgendwo ein Lager verklebt ist, dass ich auch mit WD-40, laufen lassen und anschliessend ölen so nicht richtig sauber bekomme. Und alles demontieren scheint mir grad zu aufwendig mit dem ganze IDT-Kram, der da noch dranhängt... Mich wundert nur immer noch, dass die Schwergängigkeit nicht gleichmässig auftritt und auch nach längerem Dauerlauf und unter Wärme (mit Fön auf Mechanik) nicht verschwindet.

[Alfred]

möglich ist alles, allerdings wenn ein Schwergang vorhanden ist dann merkt man das bei einer Umdrehung der Armwelle oben, selbst der Kurvenblock dreht schneller als die Schwankungen, die Kohlen könnten auch noch daran beteiligt sein.