Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

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Moppednäher
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Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

#1 Beitrag von Moppednäher »

Hallo, liebes Forum!

Meine Pfaff Select 1538 ist natürlich kein Museumsstück, hat aber auch schon 13 Jahre und viele harte Kilometer auf dem Buckel. Da ich damit häufig schwere Stoffe (600-1000 DEN Cordura, Kevlar, PP-Gurte, Planen, Jeans, usw.) und Garne (Amann Serafil 40-60) verarbeite, wollte ich dem guten Stück endlich einen Wartungsservice spendieren. Daß ich mich mit dem obigen Material schon etwas an der Grenze des Anwendungsprofils einer Haushaltsmaschine bewege, ist mir natürlich klar.

Gestern habe ich schon mit der Zerlegung begonnen, den Standfuß und einige Kunststoffabdeckungen entfernt, scheitere aber an der Rückwand. Da gibt es einige TX15-Schrauben, man kann noch ein paar Rastnasen ausklipsen und die geriffelte Verkleidung für den Ein-/Ausschalter entfernen, aber irgendetwas im Bereich des aufgenieteten Typschildes scheint die hintere Abdeckung unerbittlich am Druckgußskelett festzuhalten. Die zwei Nieten sind es aber nicht, eher etwas entlang der inneren Gehäusefuge.

Da ich hier nichts zerstören möchte, wollte ich hier im Forum fragen, ob es Erfahrungen zur Inspektion der 1528-1538-1548er Select-Reihe von Pfaff gibt (es existieren noch andere, weitestgehend baugleiche Modelle, die sich nur in den Sonderfunktionen und Zierstichen unterscheiden) gibt. Ich habe mir schon ein generisches Reparaturhandbuch heruntergeladen und über die Relevanz des Timings von Nadel und Spulenkapsel gelernt, wie auch die geringen - aber notwendigen - Abstände zwischen Stichplatte und Nadel. Trotzdem wäre es natürlich super, wenn ich ein Reparaturhandbuch für genau diese spezielle Reihe mit allen Einstelldaten und Justiermöglichkeiten bekäme.

Auch müßte ich evtl. den Antriebsmotor (Pfaff "Made in Czech Republic") ausbauen und ausblasen, beim Rückwärtsdrehen am Handrad quietscht es aus der Gegen ein bißchen. Können natürlich auch die schon etwas eingelaufenen Kommutatoren sein und das Geräusch ganz normal - weiß man aber erst, wenn der Zahnriemen ab und der Motor draußen ist. Und vielleicht gibt es ja ein Lagerschild, das sich über ein Tropfen harzfreies Öl freut.

Kann mir jemand helfen?

Vielen Dank im Voraus, herzliche Grüße, bleibt gesund!

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dieter kohl
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Re: Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

#2 Beitrag von dieter kohl »

heart -lich Bild im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer am besten gleich mit Fotos

Bilder bitte als Anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer Zeit und macht damit das Thema unbrauchbar
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leider hast du schon drauflosgeschraubt

ich kann mir nicht vorstellen, daß deine ERST 13 Jahre JUNGE Maschine schon fertig sein soll …

diese Maschinengruppe hat nur eine einzige Öl-Stelle : den Greifer (guggstu Bild)

etwas Sorge bereitet mir allerdings dein "quietschendes Geräusch" aus der Richtung Motor
da könnten möglicherweise die Kohlen verschlissen sein, bitte momentan nicht benutzen
um DAS zu "behandeln" wünsche ich mir Fotos von DEINER Maschine
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Moppednäher
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Re: Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

#3 Beitrag von Moppednäher »

Hallo Dieter!

Danke für Deine Tips.
dieter kohl hat geschrieben: Mittwoch 22. April 2020, 10:52 für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer am besten gleich mit Fotos
Da gibts so gut wie nichts zu sehen, jedenfalls nichts irgendwie Auffälliges von meiner speziellen Machine. Das ist einfach eine Pfaff Select 1538 in gut erhaltenem Zustand. Nein, ich denke auch nicht, daß da irgendetwas "fertig" sein soll, die Zahnriemen sehen gut aus, die Nocken für die Zierstiche sind nicht eingelaufen, die ganzen Wellen, Stangen und sonstige rotierenden Teile sind glatt und es gibt auch nirgends ungewöhnlichen Abrieb, auch aus der Gegend des Motors nicht (Kohlestaub, usw.). Unter/hinter dem Gehäuse für die Spulenkapsel habe ich ein paar Fadenreste gefunden, einige Flusen im Bereich der oberen Fadenführung und das Transporterunterteil konnte auch mal eine etwas gründlichere Reinigung vertragen. Funktionieren tut alles, auch keine Fehlstiche. OK, Zickzack mit maximaler Breite bei Höchstgeschwindigkeit in mehrere Lagen 800 DEN Cordura oder dickes Neopren sind nicht immer 100% zuverlässig, aber das ist ja nun wirklich Lamento auf hohem Niveau.

Ich habe nur ein schlechtes Gewissen dabei, immer nur zu Nähen und nie den Innereien mal ein bisserl Pflege zu gönnen - und wenn das nur der berühmte "ölige Lappen" ist, mit dem man die Geschichte abwischt.
dieter kohl hat geschrieben: Mittwoch 22. April 2020, 10:52 leider hast du schon drauflosgeschraubt
Je nun. Das Ding war offen, die zugänglichen Teile wurden gereinigt und jetzt ist es wieder zu und tut wieder. Nur z. B. an den Motor komme ich nicht ran, ohne die vordere und hintere Verkleidung abzunehmen, die vordere Verkleidung wird von einigen Torx-Schrauben gehalten, an die man erst kommt, wenn die hintere Verkleidung ab ist und ebendiese kriege ich nicht ab. Was auch immer da im Bereich des Typschildes noch verrastet oder verschraubt ist. Und Lust auf einen Aufenthalt im Nähmaschinenladen, eine lustlose Inspektion und eine fette Rechnung habe ich nicht besonders - wenn ich eine Zylinderkopfdichtung und den Kolben an einem 4T-Motocrossmopped mit 60PS wechseln kann, werde ich wohl noch eine Nähmaschine ein bisserl aufhübschen können.
dieter kohl hat geschrieben: Mittwoch 22. April 2020, 10:52 diese Maschinengruppe hat nur eine einzige Öl-Stelle : den Greifer (guggstu Bild)
OK, danke. Dann pipettiere ich da mal einen Tropfen drauf.
dieter kohl hat geschrieben: Mittwoch 22. April 2020, 10:52 etwas Sorge bereitet mir allerdings dein "quietschendes Geräusch" aus der Richtung Motor
Mir auch. Tritt allerdings nur beim Rückwärtsdrehen am Handrad auf, nicht im normalen Elektrobetrieb und (natürlich) auch nicht bei Betätigung der Rückwärtstaste (da läuft ja der Motor ebenfalls vorwärts).
dieter kohl hat geschrieben: Mittwoch 22. April 2020, 10:52 da könnten möglicherweise die Kohlen verschlissen sein, bitte momentan nicht benutzen
um DAS zu "behandeln" wünsche ich mir Fotos von DEINER Maschine
Die ist sauber. Nirgendwo Kohlestaub, kein Vergleich zu einem 20 Jahre alten Siwamat, der mit F05 stehengeblieben ist. Da waren tatsächlich die Kohlen verschlissen. Tausch der Kohlen hielt allerdings nicht lange vor, waren wohl die Kommutatoren abgebrannt und riefig geworden. Neuer Lagerschild rettete den Tag. Würde ich bei der Pfaff aber ungern machen, der Motor sieht mir - von dem was ich von oben sehen kann - nicht danach aus, als ob man da groß was dran tun kann. Ja, der Motor dreht sich noch kraftvoll und erreicht die Höchstgeschwindigkeit, kein Funkengesprotzel.

Viele Grüße!

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Re: Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

#4 Beitrag von dieter kohl »

serv

ok, dann lassen wir den Motor in ruhe

aber dafür gibt's alle Ersatzteile
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Re: Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

#5 Beitrag von Moppednäher »

dieter kohl hat geschrieben: Donnerstag 23. April 2020, 13:49 ok, dann lassen wir den Motor in ruhe
aber dafür gibt's alle Ersatzteile
SAPPERLOTT! Also das hätte ich jetzt nicht erwartet. OK, Pfaff, traditionelle deutsche Firma, usw. - aber daß man den Antrieb wirklich bis aufs letzte Einzelteil zerlegen kann, das ist schon wirklich ein nachhaltiges Design. So - und jetzt nehmen wir vollkommen hypothetischerweise an, der Motor hätte verschlissene Kohlen. Dann müßte man ihn ausbauen. Und um ihn auszubauen, muß - höchstwahrscheinlich - die hintere Kunststoffverkleidung ab. Darf ich da nochmal vorsichtig an meine diesbezügliche Frage erinnern, wie genau man die löst? Ja, es gibt etliche TX15-Schrauben, oben in dieser "Wanne", unten, hinter dem Standfuß und seitlich in der Gegend der Beleuchtung. Aber in der Mitte, ungefähr auf Höhe des Typschildes, sitzt die Verkleidung bei mir bombenfest. Da muß es also einen Geheimtrock geben.

Und jetzt komme mir bitte keiner und sage, daß eine Firma, die ein voll zerlegbaren Motor einbaut, an genau der Stelle 1001 Schnappnasen hätte, die man alle gleichzeitig aufhebeln muß. So wie das beispielsweise bei dem unsäglichen Siemens Gigaset der Fall ist.

Vielen Dank für Deine Unterstützung und herzliche Grüße!

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Re: Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

#6 Beitrag von dieter kohl »

serv

doch, auf der Innenseite des Durchgangsraumes gibt es 3 Schnapper …

wenn du dann die hintere und die vordere Verkleidung abhast, sind es nur 2 Schrauben, die den Motor halten
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Re: Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

#7 Beitrag von Moppednäher »

dieter kohl hat geschrieben: Donnerstag 23. April 2020, 18:04 doch, auf der Innenseite des Durchgangsraumes gibt es 3 Schnapper …
Na supi. Mir bleibt aber auch nichts erspart. Ich verstehs echt nicht, was an diesem "Schönheitsideal" dran sein soll, daß man an Telefon, Auto, Nähmaschine, Computer, Fernseher, Fotoapparat, Videokamera, Mixer, Pürierstab, ... doch bitte keinerlei Schraubenköpfe sehen darf.

Leider gibt Dein Bild bzgl. der Schnapper nichts her. Nachdem die/Deine Maschinska eh zerlegt ist: Kannst Du an dem Rückteil mal zeigen, wo diese ominösen Schnapper sein sollen und wie man die aufkriegt? Doch bitte nicht mit irgendwelchen Toolz an der Gehäusefuge herumhebel, damit der Kunststoff maximal vermackt wird...?

Vielen Dank und Grüße!

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Re: Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

#8 Beitrag von dieter kohl »

serv

ich mach das mit den Fingerspitzen

daher kommt auch das wort : "Fingerspitzengefühl"
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Re: Pfaff Select 1538 zerlegen/warten

#9 Beitrag von Moppednäher »

Hi Dieter!
dieter kohl hat geschrieben: Freitag 24. April 2020, 10:19 ich mach das mit den Fingerspitzen
daher kommt auch das wort : "Fingerspitzengefühl"
Danke für das Foto. Hilft mir weiter. Beim nächsten Service werde ich da mal vorsichtig hebeln. So schwer kann das ja wirklich nicht sein. Aber jetzt brauche ich die Maschine vorerst für diverse Couch- und Sitzbezüge und die Tochter will auch neue Leggings. So schnell wie die verschleißen/kaputtgespielt werden, fabriziere ich die lieber selber. Für wirklich kleines Geld kriegt man beim Stoffkontor.eu quadratmeterweise Baumwolljersey in mädelzkompatiblen Farben, da spare ich mir gerne den Gang zum Grabbeltisch, wo eh nur minderwertiger Chinaplunder vercheckt wird.

Viele Grüße!

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