Du hast doch da so wunderbar herrlich raue Oberflächen und einen Bruch, der durch seine irren Winkel nur ein einziges Mal passen kann...
Was glaubst Du, wie herrlich sich darin ein guter Kleber verkrallen kann!
Die Madenschraube steht für maximal eine viertel Umdrehung unter Druck zum Bolzen, dann sind Bolzen und Schraube frei.
Den Bolzen schiebst Du raus, die Made drückst Du mit dem Daumen von oben ins Gewinde, während Du sie rausschraubst. Wenn's zu stramm geht, WD40 einwirken lassen.
Dann machst Du beide Flächen mit Aceton sauber und fettfrei. Schön lange einwirken und verdunsten lassen. Dafür würde ich mir einen Nachmittag Zeit nehmen: Großzügig einpinseln, Tüte drum (damit's nicht so schnell verdunstet), eine Stunde später wiederholen. 4...5 Mal hintereinander.
Dann besorgst Du Dir dieses Zeug hier:
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Ich lese mal von der Rückseite vor:
... für höchste Belastungen. Die Verklebung ist schlagfest, alterungs- und temperaturbeständig (-20 bis +100°C) sowie beständig gegen Feuchtigkeit, Öl, verdünnte Säuren und Laugen und viele Lösungsmittel. Nach Aushärtung bohr-, feil- und überstreichbar.
Geeignet für Metalle, Stein, ..., Holz...
Die Klebeflächen müssen sauber, trocken, öl- und fettfrei sein. [...] Einseitig, bei rauen Materialien beidseitig auftragen. Teile passgerecht ohne Pressen zusammenfügen. Verarbeitungszeit bei Raumtemperatur 90 min.
Also: Flächen benetzen, Teile zusammenfügen, Maschine draufstellen, 24 Stunden warten.
Wenn das dann wider Erwarten doch nicht halten sollte, kannst Du Dir immer noch Gedanken machen, wie Du Löcher in hartes und sprödes Gusseisen bohrst. Das geht zwar, ist aber ziemlich mistig.
---# Ausflug Gusseisen
Eine grobe Erinnerung an die Materialkunde:
Eisen = Eisen
Eisen + Kohlenstoff = Stahl
Jetzt kommt es auf den Kohlenstoffanteil an:
bis 0,3% Kohlenstoff: Baustahl für alles Mögliche, nicht härtbar
0,3 bis 2% Kohlenstoff: "ordentlicher" Stahl für Werkzeuge, Messer etc., härtbar (wobei 0,3% C-Stahl nur
sehr weich härtbar ist... so ab 0,8% macht's Spaß.)
ab 2% Kohlenstoff: Gusseisen.
Gusseisen ist halt Gusseisen. Es ist irgendwann mal gegossen worden. Schmieden lässt es sich nicht. Schweißen? Schwer... Bohren? Mistig... Wenn's an irgendwas dran hängt (Bohrmaschine, Drehmaschine, Waschmaschine...), ist's gut. Dran arbeiten mag ich nicht sonderlich.
Guss ist nicht gleich Guss. Zur Herstellung wird alles Mögliche genommen (jaja, beim Stahl auch, da aber wesentlich definierter): viel Eisen, aber auch alte Fahrräder, Töpfe, Kurbelwellen, LKW-Rahmen, Reste aus der Gießerei - was der Abdecker halt alles so liefert. Je nach Guss ist mal mehr, mal weniger sorgfältig vorgegangen worden. Guss ist immer hart und spröde, gerne finden sich hier und dort auch mal Stahlbrösel, hier und dort auch mal ein Krümel Kohle (Graphit).
Gebohrt wird mit viel Druck, kleinerer Drehzahl und dickem Öl - das besonders, um die Späne zu bändigen. Beim Bohren entstehen keine sauberen Späne (wie beim Bohren in Stahl), sondern es häufen sich grob aus dem Material herausgebrochene Splitter an. Es entsteht auch kein typisches Bohrgeräusch, eher ein Mahl- und Knirschgeräusch. Der Bohrer verhakt gerne und die heißen Splitter schießen auch gerne mal auf die Augen... Bohren mit Akkuschrauber? Geht schon irgendwie, ist aber rumpelig, Schrauber gut festhalten, passend los lassen.
Hier und dort hört man, dass zum Bohren von Gusseisen gerne Steinbohrer genommen werden. Das ist aber nicht von mir! Und probiert hab' ich es auch nicht.
Allgemein: Bohren von Gusseisen ist machbar, aber nicht schön.
---# Zurück zum Kleber
Zur Bolzenbohrung und zum Gewinde Gewinde würde ich ein paar Millimeter Luft lassen, damit der Kleber da nicht hineingedrückt wird. Du hast aber auch 90 Minuten Zeit, den Kleber zu verarbeiten. Wenn Du also siehst, dass Dir die Löcher versaut werden, kannst Du die Teile wieder trennen, die betroffenen Stellen vom Kleber reinigen und sie wieder zusammenfügen.
Das wären etwa meine Klebeflächen:
Klebeflaechen.jpg
Auf der anderen Seite ebenso.
---# Rettung für das Gewinde
Worst Case: Hier und dort Kleber im Gewinde.
Naja, wenn's nicht all zu viel ist, wird's die Schraube schon rausbrechen. Da würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen.
Wenn's aber wirklich gar nicht mehr geht: Besorge eine weitere Schraube für dieses Gewinde. Dann feilst Du einen scharfen Keil von unten nach oben ins Gewinde hinein und hast so einen einfachen Gewindeschneider (besser: "Gewinderäumer"). Wenn Du keine weitere Schraube auftreiben kannst, nimmst Du halt die originale. Für diese eine Anwendung wird das reichen, es geht ja nicht um viel.
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