Greiferblocktausch 100er Serie zu 500er Serie einfach möglich?

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314ter
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Re: Greiferblocktausch 100er Serie zu 500er Serie einfach möglich?

#11 Beitrag von 314ter »

Genau, die Übersetzung von Hautpwelle zu Greifer MUSS immer gleich sein (einfach oder doppelt). Es wäre aber trotzdem möglich die horizontale Greiferwelle und/oder die Königswelle dazwischen mit anderen Übersetzungen laufen zu lassen.
Das Kegelrad am Greifer muss bei vergrößertem Greifer auch größer sein, wenn das linke Wellenlager die axiale Position des Kegelrades auf der Greiferwelle vorgibt, so dass das Kegelrad auf der Greiferwelle nicht einfach nach rechts mit dem Achsversatz der Greiferwelle geschoben werden kann. Und DANN muss zur Erhaltung des festen Übersetzungsverhältnisses eben auch das Kegelrad an der Greiferwelle im gleichen Verhältnis mitwachsen.

Daher hab' ich mal nachgeschaut bezüglich der Kegelräder.
Die Kegelräder sind jeweils nur als Räderpaar aufgelistet:

141, 143 und 145 haben untereinander
identische Kegelräder an der Hauptwelle 91-018 460-90
identische Kegelräder unten an der Königswelle 91-009 432-90
identische Kegelräder am Greifer (rechtsseitig) 91-009-431-90

ähnlich sieht es aus bei 541, 543 und 545 untereinander:
identische Kegelräder an der Hauptwelle 91-018 460-90 (gleich 100er Serie)
identische Kegelräder unten an der Königswelle 91-009 432-90 (gleich 100er Serie)
identische Kegelräder am Greifer (rechtsseitig), aber 91-018 477-90 (ABWEICHEND von 100er Serie)

Somit scheint sich Pfaff dazu entschieden zu haben das Guss-Bett oder zumindest das linke Greiferwellenlager von 1XX und 5XX gleich zu lassen und statt dessen andere Kegelradpaare zum Versatzausgleich der Greiferachsen ein zu setzen.

Nach den Fadenhebeln hatte ich schon geschaut, die sind (leicht) unterschiedlich lang

Zumindest scheint es demnach für den Greifer-Umbau allein schon mal nicht unbedingt erforderlich zu sein die Hauptwelle zu ziehen.

Grüße, Peter...

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314ter
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Re: Greiferblocktausch 100er Serie zu 500er Serie einfach möglich?

#12 Beitrag von 314ter »

... und der Vollständigkeit halber:
Die Fadenhebel von 541 und 545
sowie 141 und 145
sind auch jeweils identisch, variieren aber je nach Maschinenausstattung.
Da bei mir jedoch sowohl die 145 als auch die 541 CLMN-Maschinen sind, dürfte ein Tausch ok sein.

Grüße, Peter...

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dieter kohl
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Re: Greiferblocktausch 100er Serie zu 500er Serie einfach möglich?

#13 Beitrag von dieter kohl »

serv

wenn du größere greifer einsetzt, dann (auch wenn "nur" geringfügig) größere fadenhebel

wenn andere Kegelrad Paare ist doch keine andere Übersetzung
gruß dieter
der mechaniker

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314ter
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Re: Greiferblocktausch 100er Serie zu 500er Serie einfach möglich?

#14 Beitrag von 314ter »

Hab' mal die Fettgehäuse abgeschraubt und mir meine beiden Maschinen im direkten Vergleich angesehen.
Es ist tatsächlich so, dass das Greifer-Kegelradpaar bei der 541 ca. 5mm weiter rechts sitzt, also im Vergleich zur 100er Serie mit der Greifer-Achse mit versetzt wurde. Rein optisch sehen die Zahnräder zunächst sogar mal gleich aus.
Dafür ist die Greiferwelle der 541 ebenfalls ca. 5mm kürzer als die von der 145 und damit das passt sitzt das im Gussbett montierte und von unten per Madenschraube gesicherte Lager auch einfach 5mm weiter rechts.

Und genau dieses Teil lässt sich (ohne Gewalt) nicht bewegen, auch wenn die Madenschraube von unten ausgebaut ist.
Auf jeden Fall müsste das Teil für den Umbau versetzt oder mit getauscht werden.

Weis jemand wie dieses Lager ausgebaut werden kann?
Greiferwellenlager_links.jpg
Vermutlich müsste ich dafür zunächst den Greiferblock ausbauen, weil er das Lager nach links blockiert, das Lager aber den Greiferblock nach unten blockiert. Also müsste der Greiferblock erst nach links demontiert werden und dazu müsste der ganze Transporteuer-Antrieb weg - die Baustelle wird immer größer (und die Warnung von Frickelhansen immer nachvollziehbarer ;-)

Nebenbei: Es gab anscheinend auch verschiedene Versionen der Greiferwellenlagerung. In zwei unterschiedlichen Anleitungen (zur 145) habe ich diese beiden Abbildungen gefunden:
Unterseite_Unterscheid.jpg
Bei mir entsprechen sowohl die 145, als auch die 541 dem unteren Bild mit zwei Lagern, jedoch beide Maschinen mit Überlastkupplung, so dass die Greiferwellen selbst austauschbar wären.

Aber so ganz möchte ich immer noch nicht aufgeben...

Grüße, Peter...
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carco
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Re: Greiferblocktausch 100er Serie zu 500er Serie einfach möglich?

#15 Beitrag von carco »

Ein Umbau ist möglich, der Aufwand ist aber je nach Baujahr der Maschine unterschiedlich hoch.

Bei meiner Maschine war es ausreichend den gesamten Greiferkomplex auszutauschen und das ganze neu einzujustieren.

Bei anderen Maschinen ist der Aufwand ungleich höher. Die austauschbaren Teile müssen auch entsprechend Baujahrsmäßig passen, sonst gibt es ziemliche Probleme.

Pfaff hat im Laufe der Zeit wohl einiges geändert, leider aber diese Änderungen nicht ausreichend publiziert. Manche Teile bekamen andere Nummern, ohne das die Teile als solches verändert wurden, andere Teile wurden aber verändert.

Wenn man auf eine Umfangreiche Teilesammlung zugreifen kann, ist der Umbau möglich. Jedoch entscheidet wohl das Baujahr der Maschine in wie fern dieser Umbau mit wenigen Mitteln realisierbar ist, oder das ganze Unterfangen sehr aufwendig wird.

Kegelradpaare sollten immer paarweise ausgetauscht werden, auch wenn sie identisch aussehen und gleiche Zähnezahl haben.
Früher hat man Zahnradpaare immer zusammen aufeinander angepasst und miteinander geläppt.

Heutige Verfahrenstechniken machen dies nur noch selten notwendig. Da die Maschinen aber alt sind, ist es unabdingbar die Kegelräder immer paarweise zu tauschen.

Fazit: Wer technisch nicht auf den Kopf gefallen ist, die entsprechenden Teile auftreiben kann, ist in der Lage den Umbau auszuführen. Allen anderen rate ich die Finger davon zu lassen, sonst bedeutet dies unter Umständen den Tod der Maschine.
Pfaff 130 - 134 - 138-6 - 145H2 - 545H3 - Pfaff W&G, Phoenix R - 429-50, Singer 12 - 28 - 29 - 15D-88 - 66 - 201K, Sunbeam TT90, Unknown, Winselmann Titan, Triumph TR4, Frister & Rossmann...

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Re: Greiferblocktausch 100er Serie zu 500er Serie einfach möglich?

#16 Beitrag von 314ter »

Danke für den Input.
Hauptproblem ist wohl bei mir das linke Greiferwellenlager, welches ausgetauscht werden müsste, weil ich sonst bei der - mit dem großen Greifer zu versehenden - 145 das Tellerrad und den Greiferblock nicht weit genug nach rechts versetzt bekomme. Der ganze Rest sieht zunächst mal tauschbar aus.
Ach so, und ich fürchte ich kann das Lager nicht einfach 5mm weiter nach rechts schieben, weil dann die Ölnut wohl nicht mehr mit der Ölleitung von oben fluchtet - obwohl laut den mir vorliegenden Teilelisten (141, 143, 145, 541, 543, 545) die Lager selbst alle identisch sein müssten (?) - dann würde ein Versetzen ausreichen.

Bezüglich Teile steht bei mir im Regal noch eine außerdienstliche 143, von der ich die guten (bzw. besseren) Teile an der 145er verwende und an der sich die nicht-so-schönen/guten Teile sammeln...

Was Du sagst erklärt auch, warum es z.B. bei Frickelhansen offensichtlich anders war, er hatte ja nun wirklich alles auseinander (und vor allem auch wieder zusammen ;-)

Klar würde ich gelaufene Räder immer als Paar tauschen. Fand es nur interessant, dass sie gleich erschienen obwohl laut Teileliste unterschiedlich (aber die Listen können ja auch von meinen Exemplaren abweichen).

Wie ist denn das Wellen-Lager im Guss gefügt? Einfach "nur" eingeschoben (gepresst) und von unten mit der Madenschraube gesichert oder z.B. auch von oben mit der Ölleitung "gesperrt" o.ä.?

Grüße, Peter...

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Re: Greiferblocktausch 100er Serie zu 500er Serie einfach möglich?

#17 Beitrag von 314ter »

Also ich bin jetzt mal etwas tiefer in die 143er "rein gekrabbelt".
Hab' die beiden Transporteuer-Antriebswellen und damit den Transporteuer ausgebaut um an den Greiferblock zu kommen, großes Kegelrad zum Greifer weg und dann mal versucht das linke Greiferwellenlager zu bewegen.
Also für mich noch gut vertretbare Schläge mit dem Schonhammer haben dort nichts bewegt (trotz gelöster Fixierschraube von unten).

Gibt es da einen Trick? Habe ich etwas Wichtiges übersehen?

Tja und dann leider erfolglos erst mal alles wieder zusammengebaut. Immerhin lerne ich so die Maschinen immer besser kennen und habe auch noch einige (leichte) Schwergänge beseitigen können. Jetzt läuft und näht die Maschine immerhin so gut, dass ich sogar mit dem Kupplungsmotor dosiert anfahren und mittlere Geschwindigkeiten halten kann - meistens... ;-)
Aber eigentlich wollte ich ja damit was ganz anderes erreichen.

Grüße, Peter...

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