Kürzlich erworbene Pfaff 145

Nachricht
Autor
Benutzeravatar
314ter
Edelschrauber
Edelschrauber
Beiträge: 594
Registriert: Dienstag 18. Juni 2019, 21:23
Wohnort: BW

Kürzlich erworbene Pfaff 145

#1 Beitrag von 314ter »

Hallo Leute,

bin gerade daran meine kürzlich erworbene Pfaff 145 zum Laufen zu bringen. Ist eine 6C H2 mit Kobold Kupplungsmotor.
Laut Vorbesitzer wurde die 1956 gebaute Maschine ca. 1990 revidiert und steht eigentlich ganz gut da. Schraubenköpfe so weit in Ordnung, alle drei Fettgehäuse vorhanden, Originallack mit vertretbaren Abnutzungsspuren. Es fehlen halt die ganzen Sicherheitseinrichtungen, was verschmerzbar ist und leider auch die Stichlängenskala. Ich habe auch nur das eine verbaute Set Füßchen, so dass ich hier nicht zum Experimentieren tauschen kann.
Die Maschine war knochentrocken und recht schwergängig, was sich aber durch einmal Durchölen deutlich verbessern ließ.
Nun bin ich dran sie neu ein zu stellen und da fallen die ersten Probleme auf.
1. Der Exzenter auf der Königswelle sitzt fest auch wenn ich die beiden Schrauben ganz rausnehme und bevor ich da an der falschen Stelle mit schädlicher Gewalt ran gehe wollte ich fragen wie das am besten und schonendsten behoben werden kann, falls das evtl. ein bekanntes Problem ist.
Exzenter.jpg
2. Auch die Fußstange sitzt fest und lässt sich ebenfalls auch nach Entnahme der beiden Befestigungsschrauben nicht separat verschieben. Gleiche Frage: Wie gehe ich da Eurer Meinung nach am besten ran?
Fussstange.jpg
3. Die kleine Rolle hinten im Kopf (kenne hier leider die Bezeichnung nicht dürfte aber auf dem Bild zu erkennen sein) sitzt ebenfalls fest. Habe sie schon so weit lösen können, dass sie sich axial verschieben, jedoch nicht drehen lässt aber ich befürchte fast, dass sie an der Kontaktfläche nun schon einen "Bremsplatten" hat und quasi formschlüssig am Verdrehen gehindert wird. Auch hier wäre ich für Ideen dankbar, zunächst vielleicht wie ich da dran komme, also was alles aus gebaut werden muss.
Rolle_die_nicht_rollt.jpg
Wäre toll wenn Ihr mir helfen könntet das Maschinchen wieder zum Schnurren zu bringen ;-)
Grüße, Peter...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
-710-
Schnurkettenwechsler
Schnurkettenwechsler
Beiträge: 302
Registriert: Freitag 10. Mai 2019, 08:44
Wohnort: im Ländle

Re: Kürzlich erworbene Pfaff 145

#2 Beitrag von -710- »

Ähm... war die Maschine ein Geschenk (also kostenlos)?

Entschuldige bitte, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Maschine ein sehr großes Problem (mit Schraubendreher in der Hand) hat.

Benutzeravatar
adler104
Edelschrauber
Edelschrauber
Beiträge: 5949
Registriert: Samstag 11. Mai 2013, 21:19
Wohnort: Norddüütschland

Re: Kürzlich erworbene Pfaff 145

#3 Beitrag von adler104 »

-710- hat geschrieben:Ähm... war die Maschine ein Geschenk (also kostenlos)?

Entschuldige bitte, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Maschine ein sehr großes Problem (mit Schraubendreher in der Hand) hat.
Du sprichst in Rätseln...


@314ter

Ich würde die Lagerschalen mal alle abmachen und das alte Fett entfernen, das könnte verhärtet sein und evtl kommt daher der Schwergang. Ansonsten mal da wo man ölt ein wenig WD40, Waschbenzin, Verdünner, Diesel oder Terpentin (halt ein mineralisches Lösungsmittel) o.ä rein träufeln und ein wenig einwirken lassen und wenn / falls sich alles etwas gelöst hat wieder gut ölen.
Mit'm Öl nich sparsam sein!

--- Singer 111G156 - Singer 307G2 - Singer 29K71 - Singer 212G141 - Singer 45D91 - Singer 132K6 - Singer 108W20 - Singer 51WSV2 - Singer 246K16 - Singer 143W2 - Pfaff 368 ---

Benutzeravatar
inch
Edelschrauber
Edelschrauber
Beiträge: 2116
Registriert: Dienstag 15. Mai 2018, 23:57

Re: Kürzlich erworbene Pfaff 145

#4 Beitrag von inch »

Weshalb willst du den Exzenter lösen? Auf der Königswelle sitzt der übrigens nicht. Die Königswelle ist die vertikale Verbindung zwischen Armwelle und Greiferantriebswelle.
Bei diesen heißen Sommertemperaturen würde ich die Maschine einfach mal ein paar Stunden in die Sonne stellen,dann werden alte Verharzungen wieder gängig und du kannst sie mit Petroleum behandeln und anschließend durchölen.
Слава Україні!
Hier geht`s zur Ukraine-Direkthilfe:
https://prytulafoundation.org/en
https://www.ldc-ua.org/en
RTL Kinderhilfe - 10 €/SMS 44844 Stichwort: "Ukraine"

Benutzeravatar
Frickelhansen († 2023)
Greiferpolierer
Greiferpolierer
Beiträge: 488
Registriert: Montag 8. Januar 2018, 22:50
Wohnort: 03205 Brandenburg
Kontaktdaten:

Re: Kürzlich erworbene Pfaff 145

#5 Beitrag von Frickelhansen († 2023) »

Moin, Glückwunsch!
Zum Exenter auf der Hauptwelle
Wenn Du die Madenschrauben raus hast, mit Fön erwärmen, WD40 einsprühen, Im Idealfall ein Messingstab passend in die Schraubenlöcher, mit dem Handrad versuchen Druck au zu bauen um den Exenter zu lösen. Normal sollte er sich auf der Welle geschmeidig drehen lassen. Prozedur wenn nötig öfters wiederholen.

Zu dem runden Teil, welches sich Axial verschieben Lässt

Wenn es sich verschieben lässt, ist es auf alle Fälle lose. da sich des Teil nur Begrenzt dreht(ca 1-2 mm vor-/rückwärts) reicht es vorerst aus die Rolle um 180° Grad zu drehen, damit die flache Stelle die Drehbewegung nicht verhindert. Das schränkt die Nutzung vorerst nicht ein.

Benutzeravatar
314ter
Edelschrauber
Edelschrauber
Beiträge: 594
Registriert: Dienstag 18. Juni 2019, 21:23
Wohnort: BW

Re: Kürzlich erworbene Pfaff 145

#6 Beitrag von 314ter »

Hi,

danke für die Rückmeldungen!

Ok, Hauptwelle-Königswelle velwechsert, sorry - aber aus dem Bild wurde es ja ersichtlich...
Ich wollte die Max.-Stichlänge ein-/nachstellen, da sie nur ca 4.3mm macht (und als "N" laut Typenschild wohl 6mm können sollte).
Ja, hab' schon mal so Gefrierbrand-Rostlöser in die Schraubenlöcher rein gehalten, vielleicht hat der ja über Nacht gewirkt ansonsten macht der Messingstab-Hebel ggf. in Kombi mit Wärme Sinn. Hätte lieber etwas "Langes" in das Gewinde eingeschraubt aber das ist ja alles so Sondergewindekrams.

Das Röllchen macht mir daher Sorgen, weil die Maschine beim Durchdrehen "rubbelt" (stick-slip) wenn der Fuß unten ist und mitbewegt wird - sie aber sauber läuft, wenn er angehoben ist und der Fuß nicht mitbewegt wird. Gefühlt mit dem Finger drauf kommt das "Rubbeln" von dem sich nicht drehenden Röllchen, das ich gar nicht verdreht bekomme. Mit steigender Fuß-Federvorspannung nehmen das Rubbeln und die Kraft zum Verdrehen entsprechend auch zu.
Werde wohl versuchen es mal aus zu bauen und wenn's tatsächlich einseitig platt ist durch ein Drehteil oder sowas ersetzen. Dann sehe ich ja ob's das ist/war.

So habe ich nämlich das übliche Problem mit dem Kupplungsmotor, dass sie ein großes Anlaufmoment benötigt um los zu fahren und danach gleich weiterrast, so dass dosiertes Arbeiten/Anfahren nicht möglich ist.

Das war übrigens nicht so, bevor ich das alte Fett aus den Fettgehäusen rausgemeißelt (und ersetzt) hatte und die Schmierstellen trocken waren, weil sie dann über den kompletten Arbeitsbereich schwer lief und daher vergleichsweise GUT zu dosieren war, eben mit deutlich mehr benötigter Motorkraft.
Jetzt muss ich also sehen, dass ich Alles leichtgängig bekomme.

Grüße, Peter...

Benutzeravatar
Alfred
Edelschrauber
Edelschrauber
Beiträge: 1526
Registriert: Dienstag 20. März 2018, 20:23
Wohnort: Gauting bei München

Re: Kürzlich erworbene Pfaff 145

#7 Beitrag von Alfred »

die Kupplung beim Motor ist nach langer Stillstandzeit auch rauh und griffig, sollte sich nach kurzer Betriebszeit geben.
kein Import von Soja, Rindfleisch und Holz zum Schutz der Regenwälder
im Einsatz: Pfaff Jeans, OL AEG NM 760A, die Anderen kommen und gehen angel
Moderator in http://www.werkzeug-news.de/forum

Benutzeravatar
dieter kohl
Moderator
Moderator
Beiträge: 12287
Registriert: Dienstag 18. Dezember 2012, 19:50
Wohnort: 97440 Werneck - Ettleben

Re: Kürzlich erworbene Pfaff 145

#8 Beitrag von dieter kohl »

serv

du schreibst, daß bei erhöhtem Füßchendruck die Maschine schwerer geht

mach mal andersrum : Füßchendruck wegnehmen/verringern/kleiner machen
wie geht das dann ?
gruß dieter
der mechaniker

Benutzeravatar
inch
Edelschrauber
Edelschrauber
Beiträge: 2116
Registriert: Dienstag 15. Mai 2018, 23:57

Re: Kürzlich erworbene Pfaff 145

#9 Beitrag von inch »

314ter hat geschrieben:Hi,

danke für die Rückmeldungen!
Das Röllchen macht mir daher Sorgen, weil die Maschine beim Durchdrehen "rubbelt" (stick-slip) wenn der Fuß unten ist und mitbewegt wird - sie aber sauber läuft, wenn er angehoben ist und der Fuß nicht mitbewegt wird. Gefühlt mit dem Finger drauf kommt das "Rubbeln" von dem sich nicht drehenden Röllchen, das ich gar nicht verdreht bekomme. Mit steigender Fuß-Federvorspannung nehmen das Rubbeln und die Kraft zum Verdrehen entsprechend auch zu.
Grüße, Peter...
Der Fehler,den du beschreibst könnte auch daher rühren,daß das Timing zwischen der Bewegung des Transporteurs und dem Aufsetzen des Füßchens nicht exakt stimmt. Dann kommt es zu diesem "Druckpunkt" oder "Rubbeln"
Eine gute Anleitung zum Einstellen findest du hier,(die 1245 ist mit der 145 und 545 eng verwandt):

https://www.youtube.com/watch?v=MEoD-Jf2Nk4
Слава Україні!
Hier geht`s zur Ukraine-Direkthilfe:
https://prytulafoundation.org/en
https://www.ldc-ua.org/en
RTL Kinderhilfe - 10 €/SMS 44844 Stichwort: "Ukraine"

Benutzeravatar
314ter
Edelschrauber
Edelschrauber
Beiträge: 594
Registriert: Dienstag 18. Juni 2019, 21:23
Wohnort: BW

Re: Kürzlich erworbene Pfaff 145

#10 Beitrag von 314ter »

@Dieter
Naja, dann geht es entsprechend leichter bis hin zu GAR kein Druck bei angehobenem Füßchen und damit auch kein "Rubbeln".
Das Problem liegt also in der dazugehörigen Mechanik und wegen dem nicht abrollenden Röllchen hätte ich zunächst darauf getippt aber es kann natürlich auch das Timing sein, daher:

@Inch
Danke für den Hinweis und den Link. Werde ich mir ansehen und ausprobieren. Wäre natürlich gut, wenn es nur eine Einstellungssache ist.

Grüße, Peter...

Antworten