Ich und meine 362 - Vibrationen

[unisystem]

Die Angaben auf Seite 35 und 36 beziehen sich auf den Sondermotor PE 261 mit Spannungswahlschalter.

In unserem Fall wird Kraft bzw. Geschwindigkeit der Stopmatik verstellt.

Ich hab mal den Kondensator BV 18.200/xxx gegoogelt. Da sind scheinbar nur drei Kondensatoren drin. 0,039uF und 2 x 2400pF ersetzen 0,07 und 5000pF, die entstören den Motor, das ist in Ordnung. Für die Stopmatic sind weitere zwei mal 0,05uF erforderlich.

Pfaff362-schema.pdf

Die mußt Du nachlöten.
Ich habe mich an "Stichplattenentferner" gehalten und das hat auf Anhieb funktioniert.
viewtopic.php?f=25&t=3667&hilit=Stopmatic+362#p38754
Gruß
Manfred

[mahlekolben]

Dies ist der Kondensator, den ich da verbaut habe:

https://www.naehmaschinen-ersatzteile.c ... asten.html

In der Beschreibung steht nichts davon, dass die Stopmatik nachher nicht mehr funktionieren würde.

Wenn Du die Bilder vorher betrachtet hast, ist Dir vielleicht mein Fragezeichen an der weißen Ader des alten Kondensators aufgefallen. Sie kam aus dem Kondensator raus und ging in die Lüsterklemme im Schaltkasten - von dort aus wohl hoch zum Schalter der Stopmatik und vom Schalter wieder runter zum Motor.

Das wird die Schaltung gewesen sein, die nun fehlt, um den Motor in Gang zu setzen. Ein kleiner Hinweis wäre schon gut gewesen, ein Link zu einem zusätzlich benötigten Kondensator nebst Einbauanleitung wäre schon entgegenkommend gewesen. Bin mal gespannt, was Jankowski dazu sagt. Vielleicht habe ich ja auch was vertüdelt, davon muss ich zumindest ausgehen.

Den mechanischen Anschlag oben habe ich ja gefunden und der Kondensator wird wohl auch dafür zuständig sein, den Motor so anzusteuern, dass nicht mit voller Kraft angeschlagen wird (das wäre zumindest meine Wunsch-Idee...)

Da nun aber der Kondensator fehlt und der Motor nicht angesteuert wird, frage ich mich, woher das typische Brummen kommt.

Weiß dazu wer was?

[unisystem]

ich hab Dir mal die ursprüngliche Verdrahtung der beiden Klemmdosen rausgezeichnet. Vielleicht hilft Dir das weiter.

Pfaff 362 Kondensator.pdf

Gruß
Manfred

[mahlekolben]

Wow - hast Du das Schaltbild selbst gemacht?

Das sieht tippitoppi und superduper aufgeräumt, durch- und einsichtig aus. Das ist gut, richtig gut!

Und ich finde mich auch gleich darin zurecht - vielen Dank!

Schaut man in die Schalter-Klemmdose, sind die Litzen am Stopmatik-Schalter vom Querschnitt her dünner, als die, die an den Lüsterklemmen darunter angeschlossen sind. 0,5 zu 0,75mm² würde ich behaupten wollen.

Als Farben am Schalter würde ich Braun und Schwarz nennen.

Upsi, was ist das denn?

Passt die Zeichnung wirklich?

Mist - jetzt ist die eine Maschine schon wieder zusammen gebaut, bei der anderen wurden die Kabel durch einen Vorbesitzer einfach abgeknipst, die Bilder sind von zwei verschiedenen Maschinen durcheinader gewürfelt, weil ich die Arbeiten soweit parallel gemacht hatte...

Da muss ich echt noch mal nachsehen...

Die Zeichnung passt aber, das ist sicher, ja?

(Das Bild hatte ich raus genommen, keine Ahnung, warum es noch angezeigt wird...)

[unisystem]

Den Drahtverlauf habe ich vor dem Kondensatortausch so festgehalten, der müsste stimmen.
Ob nun die Drähte zum Schalter vertauscht gezeichnet sind, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen, aber das spielt auch keine Rolle.
Die Farben sind nur dort angegeben, wo sie noch deutlich erkennbar waren.
Für die Stopmatic ist nur die rechte Seite des Kondensators relevant.
Das Innenleben Deines Kondensators kenne ich nicht. Ob dessen Drahtfarben dem Original entsprechen, sollte die beiliegende Einbauanleitung preisgeben.
Am originalen Kondensator sind die oberen und unteren Anschlüsse intern horizontal verbunden, d.h. man könnte die rechten Drähte (schwarz und grau) auch links am Ausgang festlöten und so auf zwei Beinchen verzichten. Vielleicht ist das bei Deinem Kondensator bereits der Fall.
Eine weitere Einsparmöglichkeit wäre, die Beinchen der beiden 0,05µF Kondensatoren (weiss und violett) nicht separat heraus zu führen, sondern analog zur linken Hälfte, bereits intern zu verbinden und mit nur einem Draht zu versehen. Dann kämen wir letztendlich auf vier Drähte bei gleicher Funktion.
Entscheidend ist jedoch, dass fünf Kondensatoren beteiligt sind.
Gruß
Manfred

[mahlekolben]

Die Farben am neuen Kondensator sind definitiv anders - aber das wird in der Beschreibung eigentlich recht gut erklärt.

Auch ist die Belegung definitiv anders - immerhin fehlt ein Ausgang.

Es war einmal ein Kondensator, der hatte ein weißes Kabel... - und das ging an eine der beiden Lüsterklemmen im Kasten am Motor. Das fehlt nun, ist mir aber schon beim Einbau komisch vorgekommen.

Ich meine aber mich zu erinnern, dass beide Leitungen vom Stopmatik-Schalter an eben jene zwei Lüsterklemmen im Motorkasten gingen - und diese (unscharfe) Erinnerung verklemmt sich gerade etwas mit Deiner Zeichnung.

Mist.

Ich wäre mir da gerne sicherer - Du weißt sicher, was und wie ich das meine...

[unisystem]

Die Verdrahtung des Stopmatic-Schalters ist richtig dargestellt: Am oberen Kondensator-Ausgang werden 230V abgegriffen und über Schalter und rechte Klemme an einen Motor-Eingang gelegt. Alles andere macht keinen Sinn.
Gruß
Manfred

[mahlekolben]

Deine Zeichnung ist korrekt und eine große Hilfe - VIELEN DANK!!!

Ich habe einige Zeit gebraucht, um vergleichbare Stromlauf- und Anschlusspläne zu finden und zu vergleichen und meine Synapsen verdrahten sich auch schon zu einem Kondensator.

Jetzt muss ich "nur noch" die Originalverdrahtung durch einen Fehlerfilter eruieren und übrig bleibende Reste auf den Anschluss des neuen Kondensators portieren.

[mahlekolben]

Nähmaschinen-Service Jankowski hat eben angerufen, Herr Jankowski war persönlich am Apparat. Es war ein super nettes Gespräch - echt klasse!

Die Techniker dort haben sich zusammen gesetzt und haben anlässlich meiner Nachricht den Kondensator nach ihrer Anleitung in eine 362 gebaut - mit dem Ergebnis: Stopmatik funktioniert nicht!

Dann haben sie ein "Workaround" erstellt, das Ergebnis geprüft und mir die Vorgehensweise erklärt.

Ich werde das nachbauen, vielleicht komme ich schon heute Abend dazu, und mich mit Vorgehensweise und Ergebnis hier melden (so spektakulär ist das jetzt nicht, nur ein Kabel muss an einen anderen Anschluss - aber: wenn's klappt, dann soll es wenigstens unter die Leute).

Also: Bis bald an dieser Stelle!

[mahlekolben]

Jetzt hab' ich gar kein Foto gemacht... Mist.

Egal:

Herr Jankowski rief mich heute an: Aufgrund meiner Nachricht hätte er sich ein paar Techniker und eine alte 362 geschnappt und den Kondensator nach Anleitung getauscht mit dem Ergebnis, dass die Stopmatik nicht funktionierte.

Daraufhin haben sie eine Lösung erarbeitet, die er mir dann am Telefon erklärte.

Am Kondensator gibt's vorn zwei Lötfahnen, hinten schauen die Kabel raus.

An einer der Lötfahnen werden zwei Kabel ötet, davon kommt eines aus dem Stopmatik-Kasten oben.

Dieses Kabel (grün) muss an die andere Lötfahne gelötet werden.

Und genau das habe ich gerade gemacht. Und es funktioniert p-e-r-f-e-k-t!

Genial.

Jankowski ist mit einem Problem betroffen worden, hat sich damit befasst und eine Lösung erarbeitet, und hat diese Lösung diese mit dem Kunden kommuniziert.

Ich bin richtig gut zufrieden, die Maschine läuft, die Stopmatik funktioniert.

Das ist Kundenservice, wie man ihn sich nur wünschen kann.

Wenn Microsoft das mal auch so tun würde...

Vielen Dank jedenfalls von hier aus an Herrn Jankowski, sein Team und an die alte 362, die für diese Prozedur herhalten musste. Sie soll ja nicht unerwähnt bleiben...



Also denkt beim Umbau daran: Das grüne Kabel muss mit an die andere Lötfahne - dann funktioniert das!