"Neue" Pfaff 130 - ZZ-Steller "wackelt"

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caroe
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Re: "Neue" Pfaff 130 - ZZ-Steller "wackelt"

#31 Beitrag von caroe »

Alfred hat geschrieben:am Besten in eine Wanne oder Bratschlauch legen und mit 5L WD40 o.Ä. aufgießen und einige Zeit liegen lassen.
Ich meine mich zu erinnern, von dieser Methode in einem technischen Handbuch gelesen zu haben; ein alteingesessener NäMa-Mechaniker hat sie ebenso erwähnt.
Mir stellt sich dabei aber die Frage (bezogen auf Maschinen ohne Kunststoffe o.ä.): werden dabei nicht die angeblich selbstschmierenden Lager ausgewaschen?
Oder ist das bei Maschinen diesen Alters eh zu vernachlässigen, da sich diese Funktion bereits erschöpft hat?
(der o.g. Grund wird beispielsweise auch bemüht, wenn vom Auskochen von Fahrradketten abgeraten wird)

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Donna Nikita
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Re: "Neue" Pfaff 130 - ZZ-Steller "wackelt"

#32 Beitrag von Donna Nikita »

caroe hat geschrieben:
Alfred hat geschrieben:am Besten in eine Wanne oder Bratschlauch legen und mit 5L WD40 o.Ä. aufgießen und einige Zeit liegen lassen.
Ich meine mich zu erinnern, von dieser Methode in einem technischen Handbuch gelesen zu haben; ein alteingesessener NäMa-Mechaniker hat sie ebenso erwähnt.
Mir stellt sich dabei aber die Frage (bezogen auf Maschinen ohne Kunststoffe o.ä.): werden dabei nicht die angeblich selbstschmierenden Lager ausgewaschen?
Oder ist das bei Maschinen diesen Alters eh zu vernachlässigen, da sich diese Funktion bereits erschöpft hat?
(der o.g. Grund wird beispielsweise auch bemüht, wenn vom Auskochen von Fahrradketten abgeraten wird)

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huh Ich habe das als Scherz aufgefasst... In einer Facebook-Gruppe frug neulich jemand, bei wieviel Grad man die NäMa im Backofen erwärmen solle... So ähnlich habe ich diesen Kommentar jetzt gelesen... angel
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caroe
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Re: "Neue" Pfaff 130 - ZZ-Steller "wackelt"

#33 Beitrag von caroe »

Also hier hat jemand den Scherz offenbar sehr ernst genommen.
Die Frage ist, ob sich die Methode dann eignet, wenn eine komplette Demontage der Maschine - aus welchen Gründen auch immer - verhindert werden soll bzw. nicht möglich ist.

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Donna Nikita
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Re: "Neue" Pfaff 130 - ZZ-Steller "wackelt"

#34 Beitrag von Donna Nikita »

caroe hat geschrieben:Also hier hat jemand den Scherz offenbar sehr ernst genommen.
Die Frage ist, ob sich die Methode dann eignet, wenn eine komplette Demontage der Maschine - aus welchen Gründen auch immer - verhindert werden soll bzw. nicht möglich ist.

Gruß - C
Ja, okay... die Einzelteile! Aber doch nicht die ganze Maschine biggrin . Dass man die einzelnen Teile in Lösungsmittel baden kann, leuchtet mir ein. Glücklicherweise sieht meine Maschine auch nicht ansatzweise so aus wie die in deinem Link shy
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Klaus
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Re: "Neue" Pfaff 130 - ZZ-Steller "wackelt"

#35 Beitrag von Klaus »

...also ich arbeitete schon mal mit Hochdruckreiniger biggrin (zuvor ‚Kaltreiniger’ aufgetragen), da kannst du in kurzer Zeit viel Patina/Lack/Harze entfernen... ich hätte da kein passendes Gefäss (Adler 6)

Kommt auf den Zustand der Maschine an... willst du was bewahren...wie z.B. decals, ist die Lackierung total schlecht und löst sich (z.B, bröselige Pfaff Lackierungen aus den 40ern) und ist sowieso zum entfernen, ist es eine schwer angerostete Maschine... es ist immer mehr oder weniger Aufzupassen. Wenn du nur etwas Schwergang ‚beheben‘ willst....?

Es wird halt sehr viel probiert, ob alles angemessen ist und/oder die Tätigkeit der Selbstbespaßung tongue dient... beides wäre optimal!


Ich bin jedenfalls neugierig, wofür du dich, Donna, entscheidest und ob das ‚Ding‘ dann funktioniert wie du es dir dann vorstellst... kannst dir selbst ein Weihnachtsgeschenk machen, wink
_____________________

Liebe Grüsse! Klaus


Pfaff 24,28, 34, 38, 111,130-33-36-38-42-45-48-92, 145, 230-60-61, 335,467, 1245 Singer 18, 29k51/58/71, 45k-92 Adler 6, 105-8, 220 J&R/Rafflenbeul/Gritzner/Frobana Hardo Durchnäher

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Re: "Neue" Pfaff 130 - ZZ-Steller "wackelt"

#36 Beitrag von hutzelbein »

Backofen will ich bei einer Singer 206D (ca. 90 Jahre alt) noch ausprobieren, weil ich die ZZ-Lagerbuchse aus Spritzguss mit ca. 3cm Durchmesser und etwa 10cm Länge, die bei der Herstellung dick von allen Seiten eingefettet wurde, vermutlich nur mit Hitze unbeschädigt ausgebaut bekomme. Mit Sicherheit will ich die Maschine nicht backen. Eine Temperatur, bei der das eingetrocknete alte Fett kräftig anfängt zu schwitzen und weich wird, sollte reichen. Ansonsten habe ich diese Maschine bis auf die Armwelle bereits einfach komplett zerlegt. Auch jedes Schräubchen im ZZ-Mechanismus kenne ich von einer anderen Maschine bereits. Das geht bei dieser Maschine noch etwas einfacher als bei einer Pfaff 130.

Bei einer Pfaff 130, die 40 Jahre lange in einer Garage stand, gibt es drei Gründe, warum ich zunächst nur die Greiferantriebstwelle ausbauen will:

1) weil es idR relativ einfach und schnell geht. Man kann nicht viel falsch machen, wenn man vorsichtig an die Aufgabe herangeht. Der Anfänger muss nur aufpassen, dass er alle Stellen auf der Welle, wo es Abdrücke von aufgeschraubten Madenschräubchen gibt sowie alte Ölreste, erst wegpoliert, bevor er diese Stellen durch eine andere Lagerung treibt. Ansonsten muss man halt lernen, dass es auf der Welle nach der Neumontage kein axiales Spiel geben darf und wie man den Schlingenhub wieder perfekt einstellt. Wie das geht, steht in der Pfaff Einstellanweisung beschrieben. Irgendwann muss das jeder lernen, der sich mit Nähmaschinen näher beschäftigt. Ich wollte das können, also habe ich es irgendwann versucht. Fast für jede Nähmaschine gilt insoweit das gleiche Prinzip. Wenn man es bei einer Pfaff 130 kann, dann kann man es auch bei einer Singer 206 usw. Ich mach das allerdings bislang auch nur bei Maschinen, für die ich ein Reparaturhandbuch besitze oder bei Maschinen, die ich begreife. Einfach ohne Verstand an einer Maschine rumschrauben, mache auch ich nicht.

2) weil ich in den Lagerbuchsen altes eingetrocknetes Öl vermute, dass ich mit Petroleum nicht einfach auflösen kann. Vielleicht aber doch in einer Ölwanne bei einem Übernachtungsbad. WD40 würde ich für diesen Zweck nicht nehmen wollen, weil es vermutlich auch Lacke angreift. Petroleum verhält sich insoweit bekanntlich und nachweislich neutral. An Ende meiner Bemühungen sollte auch die Greiferantriebswelle auf Hochglanz poliert sein. Das kann ich am besten, wenn ich sie ausbaue.

3) weil ich alle Probleme in der Maschine nur dann schnell, gründlich und systematisch finden kann, wenn der Kopfbereich der Maschine vom Unterbau entkoppelt ist. Sobald das passiert ist, kann ich ein Urteil abgeben, ob es im Kopfbereich oder im Armwellenbereich irgendwelche Probleme gibt. Dazu muss ich nur am Handrad drehen. Im Unterbau kann ich so auch schnell fühlen, ob die Transporteurschiebwelle, Hebewelle oder die kurze Greiferwelle leichten Schwergang hat. Wenn ich den Unterbau nicht vom Oberbau entkopple, weiß ich nicht, wo ich bei leichten Schwergangproblemen suchen muss. Das gelingt leider nicht immer, dass man alle Problemstellen allein mit dem Ohr lokalisieren kann. Vielleicht sollte ich mir für diesen Zweck ein professionelles Abhörgerät kaufen, mit dem ich jedes Gelenk und jede Lagerung abhören kann.

Es kann nach meiner Einschätzung schon sein, dass man sich mit einer Petroleumwanne oder einem Heißluftgerät in einer professionellen Werkstatt viel Arbeit ersparen kann. Wenn das so ist, werde ich es vielleicht irgendwann mal herausfinden. Einfache Hausmittel, die nicht viel kosten und auch nicht stinken, finde ich interessanter. Eine Nähmaschine einfach mal mit in die Saune zum Schwitzen nehmen, könnte auch bereits helfen.
Zuletzt geändert von hutzelbein am Montag 10. Dezember 2018, 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Alfred
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Re: "Neue" Pfaff 130 - ZZ-Steller "wackelt"

#37 Beitrag von Alfred »

Donna Nikita hat geschrieben:
caroe hat geschrieben:
Alfred hat geschrieben:am Besten in eine Wanne oder Bratschlauch legen und mit 5L WD40 o.Ä. aufgießen und einige Zeit liegen lassen.

huh Ich habe das als Scherz aufgefasst...
kein Scherz, kommt jetzt auf die Beschaffenheit der Maschine an, bei reinem Metall sehe ich da keine Probleme, als mittel könnte man auch was einfacheres nehmen wie z.B. Petroleum.
Ggf. kann man empfindliche Teile abbauen.
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