BabyLock BL4-838DF

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Alex..
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BabyLock BL4-838DF

#1 Beitrag von Alex.. »

Hallo,

ich möchte euch kurz meine neues "altes" Spielzeug zeigen. Eine BabyLock Pro Line. (Bisher wohl noch nicht im Forum erwähnt shy , "Pro-Line" und "QTS", was heißt das überhaupt? Habe sie vergleichsweise "billig" ergattern können.
BabyLock BL4-838DF.01.1.jpg
BabyLock BL4-838DF.11.1.jpg
Im Prinzip stimmt das mit dem "unkaputtbar" schon! - Im Gehäuse ist kein Plastik verbaut, alles Metall s******schwer! Nur rundherum eine Plastikverkleidung. Hoppelt auch nicht rum, ist anscheinend gut ausgewuchtet. Noch die professionalen Rundkolbennadeln (für hohe Nähgeschwindigkeiten) - na ja, noch gibt es die sogar bei uns im Kuzwaren-Geschäft.

Erste Probenähen ohne Garn (Trockenschwimmwn) habe ich mit ihr gemacht. Scheind alles soweit in Ordnung zu sein - aber schaunwermal.

Nun zu den Details dieser wunderbaren Baby Lock:
- Stichbreite Standard 3,5-7,5mm,
- Stichbreite Rollsaum 1,5mm,
- Stichlänge 1-4mm,
- Stiche pro Minute (Umdr./min) 1500,
- 2, 3 und 4 Faden Overlocknaht,-
- 2 Faden Flatlocknaht,
- Nadelsystem DC x 1.

Ein Blick auf die Technik zeigt sehr stabile Greifer und Fadenführungen. Die Fadenführungen sind aus Blech gebogen/gestanzt und nicht wie bei den "neuren" Maschinen gebogene Drähte. Bereits bei dieser Maschine, ab 1990 gebaut, sind an der BabyLock die Fadenläufe farblich gekennzeichnet. Durch das verstellen eines "Hilfsgreifers" im Verbund mit dem Untergreifer lässt sich der Greiferfaden problemlos einfädeln. Die Maschine ist mit einem Hebeldruck auf Rollsaum "umgebaut". Der "Stichweitenformer", rechter Teil des Kettelfingers, wird nicht wie bei "neumodischen" Masch. eine Nadel zurückgzogen, sondern der rechte Teil ein stabilen Kettelfinger, wird ausgeworfen, und ins Zubehörfach gelegt, sowie (na klar) die rechte Nadel entfernt, und schon haben wir ne Rollsaumnaht. Dann gibt es am Obergreifer eine stabile Abdeckung, die einfach über Druck auf die Welle in den Obergreifer eingehackt werden kann, alles aus Metall, ohne Plastikhalterung, wie bei so manscher anderen Masch., und schon kann eine 2-Faden Overlocknaht genäht werden. Aus heutiger sicht etwas gewöhnungsbedürftig finde ich die Stichlängen Einstellung. Sie wird noch nach BabyLock-Fintitge-Art, über einen seitlichen Knopf und durch Drehen am Handrad eingestellt.

Alles in allem: Es ist eine BabyLock (Juki) BL-838DF die begeistert. Sie kann alles, was eine "moderne" Overlockmaschine auch kann und die Mechanik ist extrem stabil und optimal zugänglich.

> Wenn Ihr noch so ein altes Baby bekommen könnt, Ihr werdet begeistert sein!

Nun zu meiner Frage: Ich habe im "Maschinenraum" des Babys an den Kurven/Taumelscheiben, für die Greiferantriebe, dieses eklige Fett vorgefunden:
BabyLock BL4-838DF.35.1.jpg
Sollte eine BabyLock dieser Baujahre und dieses Typs nicht Sinterlager besitzen. Warum dann dieses "schmatze"Fett?

> Ist das Serienmäßig, oder hat es jemand in der dunklen Vergangenheit "übertrieben Gut" gemeint?

> Soll ich, oder ist es Empfehlenswert, diese "Schmatze" zu entfernen, und das ganze einfach nur zu oelen?

Liebe Grüße

Alex.andra
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Zuletzt geändert von Alex.. am Freitag 11. Dezember 2020, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
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dieter kohl
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Re: BabyLock BL4-838DF

#2 Beitrag von dieter kohl »

serv

wenn das Fett nicht stört, dann laß es einfach drin
gruß dieter
der mechaniker

uu4y
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Re: BabyLock BL4-838DF

#3 Beitrag von uu4y »

eine solche ist auch noch in der Verwandtschaft am arbeiten, ich hab sie vor Jahren mal ergattert;
es ist die allererste von Baby Lock mit dem DF = Differentialtransport, damals noch eine Ausnahme,
sie war sicher ganz und gar nicht billig und sie lässt sich gut mit der Bernette 334DS vergleichen, auch bei dieser
ist kein Plastik drin (die Vorgängerin 334D hatte noch ein Kunststoffrad drin, das öfter bricht);
lol

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Alex..
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Re: BabyLock BL4-838DF

#4 Beitrag von Alex.. »

Doch doch, richtig "günstig", war sie. Für 70,00€ mit einer "Qasatron Super-Nutzstich-Freiarm", die wie ich einschätze mit allen Serien-Zubehör und OVP, im Karton war, zusammen im Packet. Auf die Quasatron hätte ich bequem verzichten können, halt nur im Paket.
Die Quasatron werde ich durchsehen und dann wieder verkaufen - schaun wir mal, was ich dafür erhalten kann? - Die BabyLock werde ich für den Eigenbedarf behalten und meine Singer-Kiste (14U454B (mit Div.)), auch Vollmetall innen im Maschraum, werde ich dann abstoßen.
Wenn ich für die Quasatron Nähmaschine; 25€ rechne, dann habe ich die BabyLock für 45€ regattert - Glück muss man haben.
Ich werde die BabyLock schön Putzen, dann versuchen zu nähen - alles Nähtmöglichkeiten ausprobieren und ...
Ich frage mich ob die Füße für die 14U454, wie Blindstichfuß und Gummibandfuß, bei der BabyLock passen, an den Nähfuß-KlickIn (ist schon Serienmäßig vorhanden) passen sie zumindest ran.

lol
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Re: BabyLock BL4-838DF

#5 Beitrag von Alex.. »

uu4y hat geschrieben: Freitag 11. Dezember 2020, 19:02 ... die Bernette 334D hatte noch ein Kunststoffrad drin, das öfter bricht ...
Dieses Zahnrad gibt es in Metall: https://www.amazon.de/Looper-Fahrwerk-5 ... 07MRG9Z56
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Re: BabyLock BL4-838DF

#6 Beitrag von Alex.. »

Wenn die Maschine eine Weile lief und somit die Lager warm wurden, merkte ich wie der Motor sich schwertat - folglich irgendwo schwergang entstand.

Als Ursacher habe ich den Stichstellenexcenter, der auch die funktion der Vorschubeinstellnocke übernimmt ausgemacht. Habe dann das Teil ausgebaut und festgestellt, dass dieser Excenter doch verdammt eng im Pleullager saß. Musste ihen regelrecht austreiben - mit Nuß als Meißel und Hämmerchen.

Wie ich im Netz erfahren konnte, scheind dass ein "Babylock Klassiker" dieser Baujahre zu sein, und vergleichweise oft vorzukommen - besonders nach längerem Stillstand.

> Kann es sein, dass die Gleitlagerfäschen wegen "chemischer Korrosion" (bei längerem Stehen) "zusammenwachsen"?

Das richtige Ersatzteile gibt es noch bei Babylock in Chemnitz, aber um erst ein mal "leben" in die Maschine zu bringen, habe ich die Nocke poliert (und poliert und poliert). Jetzt passt sie leicht, oder ich nenne es; "saugend", in das Pleul.

Ich frage mich allerdings, "wie viel Spiel" ich der Lauffläsche geben sollte? Was würdet ihr machen?
BabyLock BL4-838DF.35.2.jpg
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GerdK
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Re: BabyLock BL4-838DF

#7 Beitrag von GerdK »

Alex.. hat geschrieben: Dienstag 15. Dezember 2020, 14:35Ich frage mich allerdings, "wie viel Spiel" ich der Lauffläsche geben sollte? Was würdet ihr machen?
Hallo Alex,
ich halte diese Stelle für nicht übermäßig kritisch (anders als z.B. die Greiferantriebsteile). Wenn die Teile ohne zu haken ineinander geschoben werden können, müßte das (plus ein Tropfen Öl) für die nächsten 10 Jahre wieder ausreichen.

Viele Grüße, Gerd

Knopp
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Re: BabyLock BL4-838DF

#8 Beitrag von Knopp »

Hallo Alex,

Dein 'baby' macht mich beim Lesen neugierig.
Overlock und Coverlock sagen mir noch was. Wo ist der Unterschied zu einer Babylock? Ist es ein Markenname/Hersteller? Für einen speziellen Zweck? spezielles System? evtl. kleinere Größenverhältnisse der Maschine? oder wo kann ich eine Babylock vom Verständnis und Funktion her einorndnen?

Danke!
Knopp

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Alex..
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Re: BabyLock BL4-838DF

#9 Beitrag von Alex.. »

In weiten Teilen zitire ich:

Der „maschinelle Overred­ging-“, oder „Overlockstitch“, deutsch; „Überkanten-“, „Überwend­lich-“, oder „Überwendlingsstich“ wurde schon vor 1905 durch die Mer­row Ma­chine Com­pany, in Kooperation mit der Nähmaschinen­fabrik Wilcox & Gibbs in Zusammenarbeit mit dem „Erfin­der“ und Tex­tilfabrikanten Joseph Makens Merrow entwi­ckelt. J. M. Merrow hatte schon ab den 1830.zigern begonn­en, seine Strickwa­ren und Tri­kotagen, die er herstellte, mit selbst entwickelten Maschinen zu „versäu­bern“.

Diese schweren und schnell laufende Overlockma­schinen fan­den in der Tex­tilindustrie, aufbauend auf Mer­row's Erfindungen, ende des 19.ten Jahrhunderts, schnell weite Verbreit­ung, da so Näh­te schnell gegen Aus­fransen „versäubert“ werden konnten. Für preis­werte, unge­fütterte Massen­ware wie Arbeitsklei­dung (Denim), Kleidung aus Wirkware (Jersey) und Un­terwäsche (Trikot) war das ein Mei­lenstein. Bis da­hin waren das „Handversäub­ern“ mit dem „Überwend­lingsstich“, der langsa­me und teure aber wirksame, oder der schnelle und billi­ge, aber we­nig wirksa­me Weg mit der Zacken­schere, die einzi­gen Schutzmöglichkeit­en ge­gen Fa­denziehen an Naht- und Schnitt­kanten.

In die Nähstuben engagierter HobbyschneiderInnen fanden Overlock-Nähmaschinen aber erst ab Ende der 1960.ziger bis Mitte der 1970.ziger – allmählich – nachdem die Maschinen entspre­chend mi­niaturisiert wor­den wa­ren. Pioniere dieses Vorstoßes war eine Gruppe von Ingenieuren des insbesondere als Hersteller von Industrienähmaschinen etablierten Unternehmens Juki. Sie glaubten sie könnten die industrielle Overlockmaschine, die sie gerade bauten, für die private Nutzung umgestal­ten. Die Maschine sollte kleiner und leichter werden. Einen ersten „Ar­beitsprototyp“ stellte das Team 1963 ihren Chefs vor. Doch sie wurden abgeschmettert. Sie hatten sich ihrer Idee aber so sehr ver­schrieben, dass sie kündigten und bald ihr eigenes Unternehmen gründeten.

Mit Hilfe des USAmerikaners Nick Tacony, schafften es das Team, ihre erste serienmäßig gebaute Haus­halts-Overlocknähmaschine; EF-205 1967 auf den Markt zu bringen. Das Maschin­chen, dem man ty­pisch USA­merikanisch ver­niedlichend, den Markennamen „Baby Lock“ gegeben hatte, konn­te nur eine 2-Faden O­verlocknaht mit einer Nadel, bei gleichzeitigen Beschneiden der Stoffkan­te ausfüh­ren – eben „nur“ die eigentlichen Overlock-Aufgaben. Dass in ihr eine Rundkolben-Na­del Verwend­ung fand, obwohl in Haushaltsnähmaschinen, der Flachkol­ben-Nadeltyp; 130/705, der zu dieser Zeit längst Standard war, unterstreicht die Her­kunft aus der Industriemaschinen-Technik.

1968 wurde in der Nachfolgemaschine EF-305, der 2-Faden Overlockstich durch eine von einer 2.ten Nadel, im festen Abstand, von 3.mm gleichzeitig mitgenähten 2-Faden-Sicherheits-Doppelket­tenstich-Naht er­gänzt. Der 2-Faden Overlockstich ist zwar elastisch, aber ohne „Sicherh­eitsnaht“ nicht besonders Reißfest und löst sich bei starker Belastung schnell auf ganzer Län­ge. – Die Dop­pel-Naht löste das Problem. Und ist bis heute typisch z.B. bei den wichtigsten Jeans-Näh­ten oder Bettwäsche.

Die bald folgend starke ­Nachfrage nach solch kleinen Maschinen, die strapazierfähige Overlock­nähte nä­hen kön­nen, führte 1970 zur Baby Lock EF-405. Sie war die erste Overlock-Maschine mit Konenhalter und Fadenführung an der Maschine und sie konnte erstmals eine 3-Faden-Overlock­naht mit nur 1.ner Nadel nähen. Die EF-405 konnte allerdings keine Doppelketten­sicherheitsnaht nähen.

Der wahrhafte Durchbruch folgte 1971 mit der (legendären) Baby Lock EA-605. Die­ses, im wahrsten Sin­ne; „Maschin­chen“ konnte sich als erste Haushalts-Overlocknähmaschine durch­setzen und wurde so zur Mutter al­ler Haushaltsoverlockmaschinen. Und hat so den legendären Ruf der Babylock Maschinen gegründet.

Heute werden Baby Lock Maschinen nachdem Juki selbst Haushalt-Nähmaschinen auf den Markt brachte, in einem (neuen) Werk der Suzuki Machinery Co., Ltd. (meines Wissens eine Juki-Tochter) in Japan produziert.

https://www.babylock.de/geschichte-0
https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... /babylock/
https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... eschichte/
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Re: BabyLock BL4-838DF

#10 Beitrag von GerdK »

Knopp hat geschrieben: Mittwoch 16. Dezember 2020, 09:12Overlock und Coverlock sagen mir noch was. Wo ist der Unterschied zu einer Babylock? Ist es ein Markenname/Hersteller?
Hallo Knopp,
BabyLock ist der Markenname einer japanischen Firma.
https://www.babylock.de/geschichte-0
Die aktuellen Maschinen von BabyLock sind 1.) sehr teuer und 2.) m.E. sehr gut für eine Haushalts-Overlock.
Alex' Maschine ist ja ein etwas älteres Model (ca. 1990).

Viele Grüße, Gerd

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