Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

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det
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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#61 Beitrag von det »

claude hat geschrieben: Sonntag 28. Mai 2023, 15:08Nach den Berichten hier im Forum reicht es relativ oft, die vier kleinen Elkos auf der Hauptplatine zu tauschen,
Ich glaube, GerdK weiß, wie das geht. rolleyes
Wobei zumindest bei einer der drei Maschinen der Zahnriemen in Fetzen neben der Maschine lag, die hat dann eventuell ein mechanisches Problem sad
Maschinen: viel zu viele - Zeit dafür: viel zu wenig
- Bekennender Schneckenversender, habt Geduld mit mir -

Flickflak
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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#62 Beitrag von Flickflak »

det hat geschrieben: Sonntag 28. Mai 2023, 14:53 Ich habe gerade drei solcher Baustellen an GerdK geschickt. Vielleicht kann er in ein paar Wochen etwas zu 1467, 1469 oder 1471 sagen, falls er eine der drei Maschinen wieder hinbekommen sollte.
Bei den Modellen ist diese Elektronik halt ca. 40 Jahre alt und dementsprechend fehleranfällig, da muss man aufpassen, dass man sich nicht für teures Geld eine Bastelbude an Land zieht.
Gruß
Detlef
Hallo Detlef und GerdK
Gibt es Erfahrungen mit 1471? Ich habe gerade so einen Pfaff in der Nähe zum Verkauf gesehen...
Grüß, Viggo
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HusPfaSing
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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#63 Beitrag von HusPfaSing »

Flickflak hat geschrieben: Donnerstag 25. Mai 2023, 19:00 Die einzige mir bekannte Haushaltsmaschine, die schwere Materialien ohne Modifikationen nähen kann, sind Husqvarna Vikings-Maschinen von 1950 bis 1980. Der Grund dafür ist, dass sie über einen extra niedrigen Gang verfügen, der das Übersetzungsverhältnis des Motors um den Faktor 5 erhöht, was wiederum den Druck auf die Nadel um den Faktor 5 erhöht. Das bedeutet, dass sie 20 Fäden (tex 135) nähen können.
Aufgepasst: Ich habe mit diesen Husqvarnas vor 40 Jahren Lederhosen genäht und das geht, aber!!! Da die seitliche Nadelsteuerung per Druck und Gegendruck einer Feder funktioniert, kann die Nadelstange in Mittelstellung bei starkem Druck seitlich ausweichen und die Nadel verbiegt oder bricht. Dieses Problem haben prinzimpiell alle Nähmaschinen mit dieser Nadelsteuerung. Entschärfen kannst Du dieses Ausweichen in dem Du Nadelposition ganz rechts oder ganz lings wählst (ausprobieren), dann ist dieses seitliche Ausweichen blockiert. Nur bei Zwangsgesteuertem ZickZack (z.B.Keller, alte Berninas) oder bei reinen Stepstichmaschinen (Elna 1) besteht dieses Problem nicht. Die Elna 1 überigens hat auch ein Untersetzungsgetriebe und mit genügend Spannung am Gummiriemen näht die durch alles ohne dass der schwache Motor überhitzt.

Meine Empfehlung, wie oben erwähnt: Die Pfaff 1229 oder für mehr Fusshub die Pfaff 1471. Die 1471 taugt für vieles, aber z.B. der nich ausschaltbare Nadelstop ist ein Nogo für Extrem Situationen wie sehr dickes Material, den würde ich für diesen Zweck knallhart ausbauen. Auch wichtig für dickes Material ist ein praxistaugliches (z.B die 12xx oder die Husqvarnas) versehken des Transporteures um das Material an die richtige Stelle schieben zu können.
Aktuell im Einsatz:
Pfaff 1229, 1471, Coverlock 4.0, Hobbylock 799 / Elna Carina TSP.
Sammelstücke:
Singer 431G (Kettenstich) / Pfaff 362 (Kleeblatt) / Elna1 (Motorbremse) / Keller 28 (Flachkolben, links drehend)

uu4y
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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#64 Beitrag von uu4y »

bei der Nadelstangenführung gabs bei den Berninas
ab der 530 Record/540 Favorit über die 730/731 Record usw. bis einschliesslich zur 930/931/932 Record
-jedoch bei diesen nur die frühen Ausführungen, also noch mit 2 Stellhebeln oben drauf-
die zwangsgesteuerte Nadelstangenführung -für den stufenlosen Zickzackstich bzw. Geradstich- ;
(rechter Hebel steht vorne, auf der Nullmarkierung); light excla
die Nadelstangenführung und auch der evtl. Überstich wird dabei über einen Exzenter zwangsgesteuert... dadurch ist dann kein seitliches Ausweichen der Nadelstange möglich... lol
ab der 930 Record der späten Ausführung -ab afair 1984-1985- hat Bernina sich diese -feinmechanisch aufwendige und deshalb recht teure- Ansteuerung erspart und stattdessen eine -weitaus günstigere- zusätzliche Stichscheibe mit dem Zickzackstich vorne an den Kulissenblock gesetzt.. = nix mehr mit Zwangssteuerung... boewu
Zuletzt geändert von uu4y am Montag 30. Oktober 2023, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#65 Beitrag von uu4y »

...und die Pfaffs der Baureihe 1471/1467/1472/ 1473/1475 sind/waren bei mir afair elektronisch zu ca. 90 % zu retten ...wenn nicht schon vorher einer drin rumgepfuscht hatte... rolleyes

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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#66 Beitrag von uu4y »

den würde ich für diesen Zweck knallhart ausbauen.???
weshalb ausbauen ? Da genügt schon ein kleiner Schalter (+ Dämpfkondi), der die Positionserkennung überbrückt....
angezapft wird das dann über die Zuleitung-Ableitung des Drehwertgebers...
das hat dann auch den Vorteil, dass der positionierte Stopp sich wieder zuschalten lässt...

KM@x
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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#67 Beitrag von KM@x »

Hallo zusammen , ich bin neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen. Seit zwei Jahren im Vorruhestand suche ich immer neue Herausforderungen. Mittlerweile bin ich zum Nähen gekommen. Meine Tochter hat eine Brother Anniversary NV10, mit der habe ich alles bisherige aus Stoff bestens nähen können .Beim letzten Nähabend habe ich mit einer Lederhandtasche begonnen und habe dazu von einem Bekannten eine Toyota Nähmaschine (JNS17CT Jeans) ausleihen können. Die Maschine ist auch etwas robuster aber beim Nähen hatte ich Probleme. Deswegen und weil ich hier den ganzen Beitrag durchgeforstet habe möchte ich eine Maschine die dafür besser geeignet ist. Hier im Beitrag wurden ja schon etliche genannt, PFAFF oder Bernina wären so meine Favoriten. Ich möchte weiter Leder verarbeiten. Von einem Bekannten habe ca3 qm Lederreste aus der Autoindustrie bekommen die für Ledersitze benutzt wurden. Damit möchte ich verschiedenste Sachen nähen und auch etwas dickere Lederwaren , Planen , Markisenstoffe etc.verarbeiten. Ich möchte auch keine Industriemaschine Wie Dürkopp oä. mein neues Schätzchen soll transportabel sein. Nun hab ich eine Bernina 820 QE gesehen die mir sehr gefallen würde .Was haltet ihr davon ist dieses Modell für meine Vorhaben geeignet oder sollte eine von den älteren Pfaff oder Bernina´s besser geeignet sein. Freue mich über Tip s und Anregungen.
schöne Grüße Markus

uu4y
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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#68 Beitrag von uu4y »

die Bernina 820 QE mag zwar auch eine gut geignete Nähmaschine für Weichleder bis zu 3-4 mm sein, keine Frage...
ich würde -wenns denn unbedingt eine Transportable sein muss- jedoch eine Bernina 930 Record(Nutz-und Zierstiche) bzw. 931 Record(nur Nutzstiche), beide mit Kniehebel fürs Füsschenanheben UND Absenken und in der frühen Variante mit der zwangsgeführten Nadelstangenführung für den Gerad- und Zickzackstich (0 mm - 4,5 mm) empfehlen;
diese frühe Variante besitzt zwar nur den Nadelstopp oben, dieser lässt sich aber mit ein paar Handgriffen auf immer unten umstecken...(mehr dazu auf Anfrage);
als Alternative zu dieser halte ich auch eine Pfaff 1222/ 1222 electronic//1222E (mit Freiarm) oder 1221(mit Flachbett) für geeignet;
diese 1222/1221 besitzen zwar keinen Nadelstopp und keinen Kniehebel, jedoch einen (zuschaltbaren) zwangsgesteuerten Obertransport; dieser gewährleistet, dass sich auch bei mehreren Lagen -mit schwierigem Material- auch über längere Nähte sich nichts verschiebt;
der "Dampf" = das hohe Drehmoment dieser 1222/1221 ist gerade beim Langsamnähen(1-2 St.p.Sek) über dicke Lagen sehr komfortabel; zudem besitzt sie einen robusten Einfädler;
die Entscheidung zwischen den Vorzügen dieser beiden sollte erst nach ausgiebigem Probenähen getroffen werden = mx

UND = der grundsätzliche Unterschied zwischen einer Bernina 820 QE und diesen beiden anderen besteht darin, dass diese beiden noch für den Nadelstangenausschlag und die dynamische Verschiebung des Feeddog(=Transportfüsschen) noch vollmechanisch sind; die Elektronik dieser 1222/1221/930/931 ist deshalb nur für den Motor (und nur bei der 930 usw. auch für die Nadelposition oben oder unten) zuständig; bei der Bernina 820 QE ( und auch bei allen ähnlichen in diesem Preissegment) werden diese "Features" rein elektronisch bewegt;

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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#69 Beitrag von uu4y »

als preisgünstigere Variante zur 930 Record wäre noch die 830 Record zu erwähnen, diese allerdings nur in der späten Ausführung(ab ca. Bj. 1977) = also ohne einen 2-Stufen-Schiebeschalter -vorne rechts unten- und mit dem 3-poligen Fusspedal... auch diese hat untenherum schon richtig schön Dampf... lol light
wenn auch nicht ganz so viel wie die 930 Record

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Re: Bernina Record 830/930 vs. Pfaff 362 für das Nähen von dickerem Zeug

#70 Beitrag von dieter kohl »

uu4y hat geschrieben: Sonntag 4. Februar 2024, 10:33 die Bernina 820 QE mag zwar auch eine gut geeignete Nähmaschine für Weichleder bis zu 3-4 mm sein, keine Frage...
ich würde -wenn's denn unbedingt eine Transportable sein muss- jedoch eine Bernina 930 Record(Nutz-und Zierstiche) bzw. 931 Record(nur Nutzstiche), beide mit Kniehebel fürs Füsschenanheben UND Absenken und in der frühen Variante mit der zwangsgeführten Nadelstangenführung für den Gerad- und Zickzackstich (0 mm - 4,5 mm) empfehlen;
diese frühe Variante besitzt zwar nur den Nadelstopp oben, dieser lässt sich aber mit ein paar Handgriffen auf immer unten umstecken...(mehr dazu auf Anfrage);
als Alternative zu dieser halte ich auch eine Pfaff 1222/ 1222 electronic//1222E (mit Freiarm) oder 1221(mit Flachbett) für geeignet;
diese 1222/1221 besitzen zwar keinen Nadelstopp und keinen Kniehebel, jedoch einen (zuschaltbaren) zwangsgesteuerten Obertransport; dieser gewährleistet, dass sich auch bei mehreren Lagen -mit schwierigem Material- auch über längere Nähte sich nichts verschiebt;
der "Dampf" = das hohe Drehmoment dieser 1222/1221 ist gerade beim Langsamnähen(1-2 St.p.Sek) über dicke Lagen sehr komfortabel; zudem besitzt sie einen robusten Einfädler;
die Entscheidung zwischen den Vorzügen dieser beiden sollte erst nach ausgiebigem Probenähen getroffen werden = mx

UND = der grundsätzliche Unterschied zwischen einer Bernina 820 QE und diesen beiden anderen besteht darin, dass diese beiden noch für den Nadelstangenausschlag und die dynamische Verschiebung des Feeddog(=Transportfüsschen) noch vollmechanisch sind; die Elektronik dieser 1222/1221/930/931 ist deshalb nur für den Motor (und nur bei der 930 usw. auch für die Nadelposition oben oder unten) zuständig; bei der Bernina 820 QE ( und auch bei allen ähnlichen in diesem Preissegment) werden diese "Features" rein elektronisch bewegt;
serv

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