Der Nähfuß, das unbekannte Wesen (Einstellungsfrage)

[DerSmü]

Hallo zusammen,

meine restaurierte 5-8 näht und läuft und spart mir viel Zeit.

Jetzt würde ich gerne wissen, wie ich den Nähfuß korrekt einstelle. Ergebnis soll sein, dass ich weniger bis keine - sofern möglich - Abdrücke des Transportfußes auf der Rück-/Unterseite habe. Die Anleitung ist da etwas kryptisch. Sollte das in der SuFu zu finden sein, ich habe es aufgrund der Fülle an Informationen nicht gefunden.

Ich habe auf der Oberseite der Maschine diesen Kolben, der hoch und runter geht, wenn die Maschine näht. Da ist eine Kragenschraube dran, an der habe ich schon ein bißchen rumgedreht, das scheint schon was zu bringen. Direkt "vor meiner Nase" ist ein Konstrukt, welches in der Beschreibung erwähnt wird. Damit scheint der eigentliche Druck eingestellt zu werden. Muss ich die Kragenschraube des vorher erwähnte Kolbens lösen und dann den Druck einstellen?

Hat vielleicht jemand einen kurzen Hinweis für mich?

Danke.

[dieter kohl]

-lich im Forum

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[adler104]

Ist immer gut, wenn man im Titel des Posts gleich die Maschine erwähnt, um die es geht. Manche überfliegen nur die Titel und wenn da nicht etwas erwähnt wird, was einen interessiert wirds evtl. nicht gelesen - geht mir zumindest so.

Der "Kolben" ist die Nähfußstange und beim Mitgehenden zugeschalteten Nähfuß "hüpft" die Stange etwas wenn der Nähfuß wieder nach vorn geht. Wie hoch der Nähfuß bzw die Nähfußstange hüpft wird vorn an der Schraube am Bügel eingestellt. Sollte aber auch in der Anleitung stehen. Im Idealfall soll der Fuß 2mm über dem Material wieder nach vor springen. Es sei denn, man will über eine Erhöhung hinweg nähen, dann muss er ggf höher eingestellt werden.

Den Nähfußdruck stellt man nur so hoch hoch ein wie nötig bzw. so gering wie möglich. Der Nähfußdruck wird der Materialstärke und Nadelstärke angepasst. Der Nähfußdruck wird an sich nur so hoch eingestellt, das die aufsteigenden Nadel das Nähgut durch Nadelreibung nicht mit anhebt. Je dicker und härter das Material und je dicker die Nadel um so mehr Nähfußdruck ist erforderlich um der Reibung zwischen Material und Nadel entgegen zu wirken.

Die Abdrücke wirst Du kaum verhindern können (je nach Leder), denn durch die Zähne des Transporteurs und den Nähfußdruck von oben wird das Material ja transportiert.

Weniger Abdrücke gibt es bei 2 fach Transport wie z.B Adler 104-64 / 204-64 (die haben einen weniger aggressiven Transporteur) oder reinen Nadeltranportmaschinen wie DVSG #6HM / BUSMC #6HM oder einigen 3 fach Transport Maschinen (aber auch da gibt u.U. Probleme mit Abdrücken). Bei den #6HM Maschinen übernimmt nur die Nadel den Material Transport. Ich hatte mal eine, sagenhafte Maschine, aber war für mich ein ein Overkill bzgl. Größe und tatsächlichen Nutzen.

Mit dem Abdrücken wirst Du entweder leben müssen oder Du musst Geld in die Hand nehmen und dir eine andere Maschine suchen. Früher waren die Abdrücke ästhetisch vermutlich kein Problem, heute schon. Es kommt natürlich auch immer auf das Produkt und seine Verwendung an, in wie weit die Abdrücke stören oder eben auch nicht.

[DerSmü]

Mein Fehler.

Es handelt sich um eine Adler 5-8, Restauration hier: https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... 290#p69894

Also, meine Frage bezog sich auf einmal diesen Bereich:



Daran hab ich hin und wieder herumgeschraubt, und meine, dass sich der Anpressdruck verringert.

Laut Anleitung stellt man den aber wiederum hiermit ein:



Schraube ich also bei Teil 1 los, stelle bei Teil 2 ein und schraube dann Teil 1 wieder fest?

[adler104]

sorry für die Tippfehler

Siehe auch Seite 10 und 15-17 in der "roten" Anleitung (sehe ich auf deinem Bild)

[adler104]

Noch mal bzgl der Abdrücke - hier mal ein Revolverholster aus den 1960ern - das war einfach damals so. Aber die Nähtechnik hat sich natürlich auch weiterentwickelt. Maschinen mit mitgehenden Nähfuß werden, so weit ich weiß, heute gar nicht mehr gefertigt.