Adler 153AB, Zahnriemen

Fragen und Antworten zu Nähmaschinen von Adler, Dürkopp und Dürkopp Adler.
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Nähmanfred
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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#241 Beitrag von Nähmanfred »

Nähmanfred hat geschrieben: Freitag 1. November 2019, 18:26
Nähmanfred hat geschrieben:...
Die ganze Konstruktion erscheint mir allerdings aus maschinenbautechnischer Sicht etwas merkwürdig: Eine Abdeckung soll auf einer Skala schleifen mit ziemlich schwer zu definierendem Andruck, um eine Mechanik zum Verstellen zu beeinflussen. Kann so etwas sein bei einer sonst solide konstruierten Maschine? Also Schrauben zum Einstellen. Ich könnte mir vorstellen, eine Filzscheibe oder andere "Reibelemente" zu finden, aber Metall auf Metall (Chrom!) und dann im sichtbaren Bereich? Die Skala weist ein paar Spuren auf.
...
Ich glaube, da werde ich wohl eine Bremse einbauen müssen. Vielleicht unter dem Hebel ein Stück (Radier-)Gummi ankleben? Dazu evt. die Feder verstärken, damit genug Druck ausgeübt wird.
Also das Problem ist gelöst. Nachdem ich ewig mit der Feder vom Zickzackhebel rumgemacht habe, natürlich ohne Ergebnis, hat sich meine Theorie bestätigt:

Eine solide Maschine hat eine solide Einstellvorrichtung!

Wie habe ich das entdeckt? Ich habe mir das Hebelgestänge nochmal näher angeschaut. Und was entdecke ich? Ein Viertelkreisscheibe, die auf der Hebelwelle sitzt. Einfach nur so. Erst dachte ich, wenn die auf der gegenüberliegenden Seite angebracht wäre, könnte sie als Gegengewicht für das Gestänge dienen. Weiterer Augenschein lies mich auf eine Stange aufmerksam werden, die fast oder ganz an der Scheibe schliff. Wegen der versteckten Lage war das nicht sicher festzustellen. Aber diese Stange saß im gesamten Drehbereich an der Scheibe. Aha! Eine Scheibenbremse! Und siehe da, das untere Ende der Stange endet in einem Stück Blech mit Langloch. Diese Stange und ihre Befestigung war mir schon bei den vorangegangenen Arbeiten begegnet. Nur wusste ich nichts damit anzufangen. Aber jetzt. Also Schraube gelöst, Stange nach rechts in Richtung Scheibe geschoben und wieder festgezogen. Und siehe da, der Zickzack wird gehalten.

lol

Also hat die Maschine eine richtige Bremse, damit das Zickzackgestänge nicht einfach macht, was die Schwerkraft sagt. Die Abdeckung des Knopfes hat nichts damit zu tun. Jetzt gilt es nur noch den richtigen Bremsdruck einzustellen. Eine geniale Konstruktion.

Hier eine Aufnahme
Einstellungen Bremse Zickzackstellerwelle sm.JPG
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Viele Grüße
Manfred

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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#242 Beitrag von Nähmanfred »

Mal eine Sache, die einfach scheint, aber ich wollte mal hören, was so die Erfahrungen und Lösungen sind.

Meine Maschine ist ja in/auf einem Schränkchen montiert. Innen ist das bekannte Fußpedal, welches ich ja nicht benötige. Darauf werde ich den Anlasser stellen. Zwei dinge dabei nerven etwas:
  • Das Antriebspedal ist ja nicht fest. Wie kann man es, am besten reversibel, festlegen?
  • Der Anlasser wuscht auch immer herum. Hat jemand eine gute Lösung ihn permanent an einem Platz zu halten?
Viele Grüße
Manfred

ADLER 153AB

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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#243 Beitrag von Nähmanfred »

Hilfe!

Ich kämpfe immer noch mit der Ober- und Unterspannung. Wenn ich die Unterspannung so einstelle, wie vorgeschlagen, dass also mit einer JoJo-Bewegung sich etwas Faden abspult, dann muss ich die Oberspannung auf den Minimalwert stellen. Und trotzdem wird der Unterfaden noch hochgeholt.

Stelle ich die Unterspannung so lange nach, bis sich ein ausgeglichenes Bild ergibt, dann wird die Naht recht fest. Und der Unterfaden lässt sich nicht mehr per JoJo-Bewegung abspulen.

Wie kann ich feststellen, welche Oberspannung wirklich richtig ist? Bei der festen Einstellung brauche ich gefühlt ziemlich viel Kraft, um den Stoff am Ende unter dem Fuß rauszuziehen (Fuß natürlich angehoben).
Viele Grüße
Manfred

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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#244 Beitrag von Nähmanfred »

Im Augenblick kann ich einigermaßen vernünftige Nähte produzieren. Allerdings steht die Oberfadenspannung auf 1 (Minimaleinstellung). Die Unterfadenspannung habe ich jetzt nach dem im Nähmaschinenverzeichnis angegebenen Verfahren eingestellt. Also gerade kein Abrollen der Spulen, wenn sie zusätzlich mit dem Greifer belastet wird.

Ich habe den Eindruck, die gesamte Spannung des Oberfadens wird durch die 180° Umlenkung des Fadens durch die Fadenanzugsfeder verursacht. Wenn ich den Faden von Hand über alle Führungen einzeln ausprobiere, gibt es fast keinen Widerstand. Die Hohlrolle in der Halterung der Fadenanzugsfeder habe ich auch noch gereinigt.

Wie muß die Kraft der Feder sein? Wo kann ich sie ggfs. einstellen? Dazu habe ich bisher nirgends etwas für meine Maschine gefunden. Hier sind mal Bilder meiner Anzugseinrichtung:
Einstellungen Fadenanzug Front sm.JPG
Einstellungen Fadenanzug Seite sm.JPG
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Manfred

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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#245 Beitrag von dieter kohl »

serv

Faustregel zur Fadenspannung bei ZZ-Maschinen :

zuerst Unterfadenspannung so einstellen, daß die frei hängende Kapsel mit der spule bei ruckartigen Bewegung etwas abrollt
siehe Bild

danach bei ZZ-Stich die Oberfadenspannung so einstellen, daß der Nadelfaden auf der Unterseite eben erkennbar ist
der Spulenfaden darf nicht auf der Oberseite zu sehen sein
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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#246 Beitrag von Nähmanfred »

Dieter hat geschrieben:zuerst Unterfadenspannung so einstellen, daß die frei hängende Kapsel mit der spule bei ruckartigen Bewegung etwas abrollt
Danke. Das habe ich jetzt so gemacht. An anderer Stelle wird allerdings die Kapsel in den Greifer gelegt und damit die Feder eingestellt:
Kapselspannung mit Greifer als Gewicht

Woanders habe ich bei einer Maschine 20 - 25g als Zuglast gelesen.

Aber egal. So sieht es jetzt aus, nachdem ich die Fadenanzugsfeder auseinandergenommen habe. Das war das eigentliche Problem: viel zu stramm.
Ist das so gut? Oberfaden = rot
Einstellungen Nähprobe nach Federeinstellung Oberseite OF4 UF_Kapsel_allein sm.JPG
Einstellungen Nähprobe nach Federeinstellung Unterseite OF4 UF_Kapsel_allein sm.JPG
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Manfred

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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#247 Beitrag von Nähmanfred »

Beim Auseinandernehmen der Fadenanzugsfeder-Mimik habe ich wieder "etwas" gelernt. Bin aber eben auch auf neue Fragen gestoßen.
  1. Die vielen Windungen im Federgehäuse sorgen für die gewünschte weiche Federcharakteristik. Der Faden muss ja nur aufgewickelt, soll aber nicht (zusätzlich) gespannt werden. Und, wie ich bemerkt hatte, führt eine stramme Feder zu schädlicher Spannung, weil der Faden hier ja um 180° umgelenkt wird. Korrekt?
  2. Das andere Ende der Feder ist entweder rund, läuft also frei ohne eine Wirkung auf die Federhärte zu haben oder hat einen Haken(?). Bei meiner ist der kurze "Arm" sehr merkwürdig geformt. So als wenn, das Ende in den Schlitz des Fadenspanungsstifts eingelegt werden sollte. Oder da habe ich vielleicht etwas falsch verstanden?
    Was ist dieser Haltepunkt bzw. Öse: Dürrkopp Nähtechnik-Lexikon
  3. 1-Nadel-Federn haben einen runden Bügel, 2-Nadel-Federn haben einen geraden Bügel. So entnehme ich es den angebotenen Ersatzteilen. In meiner Bedienungsanleitung ist die Rede von zwei Ösen für die Fäden. Gibbet aber gar nicht! Wäre natürlich gut für die Unabhängigket der Fäden. Auf der anderen Seite sollten sie ja eigentlich immer gleich lang sein, da der Fadenheber für beide den gleichen Weg zurücklegt. Also unnötige Komplikation!?
  4. Was ist die richtige Reihenfolge der Montage? Ich habe alles zusammen erst auf die Platte mit den Fadenspannern montiert und dann in die Maschine eingesetzt. War nicht so einfach, weil das Federgehäuse spielfrei in der Bohrung sitzt.
Viele Grüße
Manfred

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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#248 Beitrag von Nähmanfred »

Die Fadenanzugsfeder habe ich ja wieder montiert. Allerdings fehlt mir noch die korrekte Einstellweise.

Ein Ende hat es beim Demontieren etwas ... derangiert. Nun überlege ich, ob ich es wieder hinbiege (was ist die richtige Form?) oder der Maschine eine neue Feder gönne.

Welches Ersatzteil könnte da passen?
Dieses? http://www.rimgm.de/shop/ADLER/ADLER-69 ... Adler.html
Viele Grüße
Manfred

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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#249 Beitrag von Nähmanfred »

Hier mal die Fadenanzugsmimik auseinandergenommen:
Einstellungen Fadenspannung Einzelteile sm.JPG
Von links: Federhülse mit Madenschraube zur Arretierung des Spannstifts - Spannstift - Feder - Halteplatte - Führungsscheibe - Umlenkscheibe - Anschlagscheibe - Rändelmutter

Und die Feder:
Einstellungen Fadenanzugsfeder sm.JPG
Meine Montagemethode sah so aus:
  • Spannstift in Hülse einführen.
  • Feder einlegen, so dass das innen vorstehende Ende im Schlitz liegt.
  • Drehen im Gegenuhrzeigersinn bis Federarm an Ausschnitt anliegt.
  • Sicherungsschraube leicht anziehen, so dass der Spannstift noch zu bewegen ist.
  • Dann Spannstift um 90° im Gegenuhrzeigersinn verdrehen. Mit Madenschraube festsetzen. Sie sollte ziemlich fest sein, damit der Spannstift später die Hülse mitnehmen kann. Sonst lässt sich der Weg der Feder nicht einstellen.
  • Feder wieder herausnehmen.
  • Halteplatte, Fadenführungsscheibe und Umlenkscheibe aufeinanderlegen.
  • Feder mit den beiden Armen oben bzw. unten über die drei Teile schieben. Alles schön zentrieren und festhalten.
  • Hülse und Spannstift auf die vielen Federwindungen schieben. Dabei die Ausrichtung von Feder und Schlitz beachten.
  • Durch die Halteplatte und Scheiben fädeln. Darauf achten, dass das Federende den Spannstift umfasst und nicht im Schlitz endet.
  • Anschlagscheibe auffädeln und dabei den Stift durch Loch in Umlenk- und Haltescheibe stecken.
  • Rändelmutter aufschrauben. Nicht ganz fest ziehen!
  • Den Arm der Fadenanzugsfeder so drehen, dass er im Ausschnitt der Hülse liegt und nicht zwischen Hülse und Platte eingeklemmt wird.
  • Dann kann die Hülse bündig an die Halteplatte gedrückt werden.
  • Jetzt kann die Rändelmutter nicht ganz festgezogen werden. Der obere Arm der Feder sollte dabei im linken Ausschnitt der Anschlagscheibe liegen.
  • Platte mit der Hülse in die Maschine einsetzen. Das ist spielfrei und erfordert ggfs. einen kleine Klaps. Dann die Madenschraube in der Gehäusewand soweit anziehen, dass die Hülse sich noch verdrehen lässt. Die Madenschraube zieht dabei die Hülse in die richtige Lage. (Tiefe in der Maschine)
  • Festschrauben der Halteplatte mit der oberen Schraube.
  • Jetzt kann die Fadenanzugsfeder durch Verdrehen des Spannstifts ausgerichtet werden. Ich habe sie zunächst so gestellt, dass die Oberkante der Öse auf 9Uhr zur Spannungsschraube steht.
  • Die endgültige Einstellung erfolgt beim Probenähen. Die Feder sollte zur Ruhe kommen, wenn das Nadelöhr in den Stoff eintaucht. Dazu wird der Spannstift gedreht, bis das der Fall ist.
  • Jetzt die Madenschraube in der Gehäusewand fest anziehen.
  • Etwas Öl im Federgehäuse wäre noch ganz gut.
  • Als letztes wird die Kopfklappe wieder montiert.

So habe ich es gemacht. Aber vielleicht macht der Profi es anders?
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Manfred

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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

#250 Beitrag von dieter kohl »

serv

deine Fadenanzugsfeder ist verdreht / falsch gebogen
das vordere "Auge" muß genau so gewickelt sein wie der Federteil hinten

die feder wird im stift eingehängt und mit Vorspannung im "Becher/Sockel" fest geschraubt (1, 2, 3, )
das vordere Auge vorsichtig abheben und die Teile 4, 5, montieren
dann das blech 6, und die Mutter 7, noch drauf

Achte genau darauf, daß die Fadenanzugsfeder leicht beweglich ist
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gruß dieter
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