Adler 153AB, Zahnriemen

[Alfred]

letztlich muss man dabei beachten wie hoch die Absicherung des Kreises ist, so kann dieser 12 Volt Schalter bei einem Kurzschluß mit 16A (3600 Watt) belastet werden und der Isolationsabstand zu gering sein.
Der 250 Volt 2 A Schalter ist diese Schaltleistung ausgelegt und bei einem Kurzschluß mit 16A würde alles im Schalter bleiben und nicht explodieren.

[Nähmanfred]

Und der nächste Stolperstein: Macht man ein altes Gerät auf, da findet man so manche Überraschung. Jetzt war es der Schalter für die Beleuchtung. Ein Teil war abgebrochen. Aha. Aber der Gag ist, weil er nicht mehr funktionierte, hat jemand (die Fachwerkstätte???) ihn aus dem Schaltkreis genommen, aber am Platz belassen. Die Kabel waren verbunden und mit Isolierband geschützt. Soweit so gut. Aber nun war das Licht permanent an. Abschalten konnte man nur durch Trennen der Verbindungstecker. D.h. man hat repariert, aber den Schalter nicht ersetzt! Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Und weiter geht es. Nach einigem Rumgefummel und Sackgassen habe ich eine mich zufriedenstellende Anordnung des Kabelsalats gefunden. Was war zu tun?

1. Neuen Schalter mit Kabel verlöten.
2. Dazu war natürlich ein neues Kabel fällig.
3. Aber auch die Kabeldurchführung (Gummitülle) war hin und somit zu ersetzen. Im Internet nichts passendes gefunden (Loch Ø8mm, Gehäusestärke 5mm). Also wieder lokal versucht. Nach einigen netten Kontakten mit den lokalen Schraubern habe ich dann doch etwas bekommen.
   
   So sieht es jetzt aus: (V. l. n. r.) Neues Kabel, neue Tülle, neuer Schalter
   1.9.9.18 Neuer Schalter - Gummi - Leitung sm.JPG
4. Also hin und her, löte hier, löte da, schnipp und schnapp das Kabel ab, ist die Elektrik wieder auf Vordermann. Habe sogar noch eine Erdung angelegt. Vorher war nur der Zusatzmotor geerdet. Und über die Halterung dann die Maschine. Nicht so gut! Das Verbindungskabel für das Licht hat aber einen Schukostecker. Die blanke Blechhülle im obigen Bild. Aber er verband nur zwei Adern. Also dreiadriges Kabel eingebaut und einen Platz für die Erdung des Nähmaschinengehäuses gefunden. Weil es gar nicht vorgesehen war, hieß es kreativ zu werden. Hier sieht man, wie die neue Verkabelung aussieht. Grün-weiß die neue Gehäuseerdung. Dazu war das Kabel an eine Scheibe zu löten.
   1.9.9.19 Neue Verdrahtung und Erdung sm.JPG

Vor dem Schritt nach Vorne, Einbau von Riemenscheiben und Riemen, musste ich erst diesen Umweg machen. Aber das Ergebnis ist da und somit kann es weitergehen.

[dieter kohl]

in solchen fällen löte ich das Kabel nicht an die Beilagscheibe, sondern crimpe eine Öse an den Draht
so wie das auch die Autoelektriker machen

[Nähmanfred]

in solchen fällen löte ich das Kabel nicht an die Beilagscheibe, sondern crimpe eine Öse an den Draht
so wie das auch die Autoelektriker machen

Hallo! Ich hätte auch lieber eine genommen. Wenn man eine Öse hat! Sonst muss es eben so gehen.

Und bevor ich mir wieder so eine 10er-Packung kaufe, suche ich lieber erstmal in meinen geographisch verteilten Vorräten. Mir geht es schon auf den Keks, dass ich eine 100er Packung Aderendhülsen kaufen musste. Im Auto gibt es ja ständige Vibrationen. Sollte bei der Nähmaschine nicht in dem Maße auftreten. Vorher waren die Spannung führenden Enden nur verdrillt und mit Iso-Band versehen!
Fachwerkstatt!

[Nähmanfred]

Also, alles zusammengebaut. Soweit hat es geklappt. Zufrieden bin ich aber nicht. Der Zahnriemen ist so stramm wie eine A-Saite. Habe zwar kein musikalisches Gehör, aber das ist mir zuviel. Ich habe, so gut es geht, nochmal nachgemessen. Da komme ich immer wieder auf die 173mm Abstand. Die Maschine dreht viel zu schwer. Trotz ölen!

Nun kann ich mir folgende Ursachen vorstellen:

1. Der Riemen muss sich noch dehnen. Das kann ich mir am wenigsten vorstellen, da er ja Stahlsaiten drinnen hat. Da wird (sollte) sich nichts tun.
2. Die Toleranz des Riemens ist auf der engen Seite -> neuen, evt. woanders bestellen und probieren.
3. Die Scheiben sind auf der weiten Seite. Also zu groß. Da könnte man etwas abdrehen. Wie das beim Lauf hinkommt, keine Ahnung.
4. Die Berechnung ist zu grob. D.h. das Maß wird auf 173mm gerundet, ist aber bei genauer Rechnung zu klein (also etwa 172,6mm)
5. What else? Jemand eine Ahnung?

Bin im Moment total gefrustet.

[dieter kohl]

wenn der zahnriemen zu stramm ist, hilft meiner Meinung nach am besten, von den Zahnrädern minimal was abdrehen

prüfe aber zuerst, daß die Zahntiefe auf den Rädern ausreichend ist

[Nähmanfred]

prüfe aber zuerst, daß die Zahntiefe auf den Rädern ausreichend ist

Das sieht so aus, als wenn kein Spiel für die Zähne vorhanden ist.

Wenn ich mal so rechne, dann erhalte ich:

2 x 173mm + 5mm x 19 = 346 + 95 = 441mm erforderliche Länge des Zahnriemens. Aber er ist laut Katalog nur 440mm lang. Damit müssten die Wellen entweder 0,5mm dichter zusammen stehen oder die Scheiben einen um 0,16mm kleineren Radius haben. Schiet!!!

Mal nachgezählt. Die alten Scheiben haben 13 Zähne. Macht also:

2 x 173mm + 13 x 8mm = 346mm + 104mm = 450mm

Damit kommt ein 450mm Riemen genau hin bei einer 8mm Teilung. Der neue ist eindeutig zu stramm. Auch mit 22 Zähnen und 455mm Riemen fehlt wieder genau 1mm. Ebenso 16 Zähne ergeben 426mm, also nix mit 425mm Riemen.

[GerdK]

..Damit kommt ein 450mm Riemen genau hin bei einer 8mm Teilung. Der neue ist eindeutig zu stramm. Auch mit 22 Zähnen und 455mm Riemen fehlt wieder genau 1mm. Ebenso 16 Zähne ergeben 426mm, also nix mit 425mm Riemen.

Und wenn Du einen zu langen Riemen kaufst und einen Riemenspanner einbaust? Ich weiß aber natürlich nicht, ob der Platz im Inneren dazu reicht.

Viele Grüße, Gerd

[Nähmanfred]

Und wenn Du einen zu langen Riemen kaufst und einen Riemenspanner einbaust? Ich weiß aber natürlich nicht, ob der Platz im Inneren dazu reicht.

Das wäre eine Möglichkeit. So hat es Lanora ja hinbekommen. Da wären dann 10mm zu kompensieren.

[Nähmanfred]

Jetzt wird es irgendwie teuer und kompliziert.

Entweder:

1. Riemenscheibe im Durchmesser reduzieren oder
2. Spannvorrichtung bauen.

Lösung A ist technisch unsauber, da der Zahnabstand auf der Scheibe verringert wird und kein Platz zwischen Zahnkopf und Scheibe vorhanden ist. Dies würde also zu ständigem Verschleiß führen.
Lösung B ist teuer und aufwändig. Ich muss mir eine geeignete Spannrolle besorgen (kommerziell sprechen wir von gut €30,-) und die entsprechende Mimik entwerfen, kaufen und bauen.

Jetzt geht es wirklich an den Nerv. Ich sehe keine wirklich saubere Lösung. Der Einbauraum ist zwar da. Aber die Flächen zur Befestigung sind rar und krumm. Die Lösung von Fischkopp ist da wohl noch am einfachsten. Das muss ich mir erstmal durch den Kopf gehen lassen. Das ist wirklich ärgerlich, dass das Berechnungsprogramm so fehlerhaft ist.

Das Blöde ist, das es zwar Zahnriemen mit 8mm Teilung gibt. Aber dann wiederum nicht die passende Riemenlänge (450mm) sondern nur 424mm oder 480mm. Dazu noch Riemenbreiten ab 20mm. (Jetzt 16mm).

Als ganz verrückter Gedanke kommt mir, die Lager der Unterarmwelle zu versetzen. Also 0,5mm "tiefer" (höher) legen. Das würde für den Greiferantrieb egal sein, aber für den Transporteur nicht so. Und ich hätte 3 Lager hinzukriegen. Ich hatte mal mit dem Gedanken gespielt, eine Königswelle einzubauen. Aber dann schien die passende Riemenlänge ja verfügbar zu sein. Arghh!