Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

Fragen und Antworten zu Nähmaschinen von Adler, Dürkopp und Dürkopp Adler.
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tam700
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Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#1 Beitrag von tam700 »

Guten Tag beisammen,

ich bin gerade neu eingetroffen und hoffe mir kann hier geholfen werden.
Da ich immer wieder Oldtimer restauriere wollte ich mich nun daran machen, zukünftig die Innenausstattungen selbst zu nähen, zudem gibt es hierfür in meinem Bekanntenkreis großes Interesse.

Derzeit stehe ich vor dem Problem, das ich nicht weiss welche Industrienähmaschine ich am besten kaufen soll, wie alt diese sein dürfen, wo genau die genauen Unterschiede liegen und auf was man noch alles achten muss. Ich bezahle lieber 400-500 Euro mehr und bin dann zukünftig abgesichert und muss nicht doppelt zahlen.

Noch eine Frage vorab. Kann man aus einer 2 Nadel Maschine einfach eine Nadel herausnehmen und diese dann normal nutzen? Denn eine 2 Nadel wäre für Ziernähte sehr von Vorteil. Zwei Maschinen kaufe ich aber auch nicht...

Welche Funktionen brauche ich, welche gibt es noch und welche Modelle würdet ihr empfehlen ?

• Langarm oder Normal? (Langarm = mehr Bewegungsfreiheit?)
• Wieviel Volt? Starkstrom könnte ich legen lassen, falls es ohne geht wäre es natürlich besser
• zwei Nadel oder eine (falls zwei, welcher Abstand)
• 3 fach Transport (auf jeden Fall)
• autom. Fadenabschneider
• pneumatische Fussanhebung, manuelle mit Kniehebel
• autom. Hubverstellung, oder manuell
• Servomotor
• Druckluftsteuerung des Presserfußes
• EFKA VARIOSTOP, programmierbare Stich und Verriegelungseinheit
• pneumatische Anfang und Ende Verriegelung
• Quick Stopp Motor
• Nadelpositionierung
• 2 fach Spulenhalter
• Keder Näh Fuß
• halber Nähfuss
• Einstellbarer Naht-Abstandhalter


• ADLER 291,FA
• ADLER 292
• ADLER 296
• ADLER 767
• ADLER 274,FA
• ADLER 467
• ADLER 167

• Welche ist die beste oder eine andere?
• Braucht man für die Pneumatik Anwendungen einen zusätzlichen Kompressor oder ist dieser bereits an der Maschine verbaut?
• Was haben die verschiedenen Nummern zu bedeuten bzw. gibt es irgendwo einen Gegenüberstellung der verschiedenen Modelle? Ich habe mal gehört das mit einer Zahl die Spulengröße angegeben wird...


Ich wäre für jede Antwort Dankbar.

Danke und Gruß
Tam
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Zuletzt geändert von tam700 am Dienstag 26. Februar 2019, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.

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dieter kohl
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Re: Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#2 Beitrag von dieter kohl »

heart -lich Bild im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer am besten gleich mit fotos

Bilder bitte als Anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer Zeit und macht damit das Thema unbrauchbar
gruß dieter
der mechaniker

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adler104
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Re: Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#3 Beitrag von adler104 »

Ja, da bin ich mal raus - das ist ja eher eine Sache für einen Händler. Das sind so viele versch. Maschine und so viele Fragen zu Details, die könnte ich nur nach umfangreicher Recherche beantworten aber das sind mir pers. eine (oder zwei, oder drei) Nummern zu viele Fragen und Maschinen auf einmal.

Ich würde mal bei Sieck, Frank Brunnet, SERDAR, Nähtechnik Kreuzmüller, Nähmaschinen Stützer oder sonstigen Dürkopp-Adler Händlern nachfragen.
Mit'm Öl nich sparsam sein!

--- Singer 111G156 - Singer 307G2 - Singer 29K71 - Singer 212G141 - Singer 45D91 - Singer 132K6 - Singer 108W20 - Singer 51WSV2 - Singer 246K16 - Singer 143W2 - Pfaff 368 ---

tam700
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Re: Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#4 Beitrag von tam700 »

Hi und danke fur die Antwort.

Ich wollte nicht die kompletten Unterschiede der genannten Maschinen aufgezahla haben, vielmehr wollte ich generell wissen welche Maschine ich kaufen soll bzw. Welche funkiFunkt die haben soll und ob einer der genannten Maschinen diese erfullt?

Danke und Gruß

Michel61
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Re: Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#5 Beitrag von Michel61 »

Moin,

was Du suchst, gibt es wohl noch nicht.
Ich habe hier eine alte Adler 67 mit 3 fach Transport. Mit der lassen sich alle normalen Nähte nähen. Mit einem scharfen Auge auch Doppel Ziernähte. Dann eine Pfaff 141 mit Unter- und Nadeltransport. Schöne Ergebnisse, mich strengt sie nicht so an beim Nähen, da der Fuß still steht. So kann ich konzentrierter auf den Abstand schauen. Dann steht da noch eine Pfaff 192 mit Doppelnadel . Das ist natürlich für Doppel Ziernähte das non plus ultra. Die Naht gelingt beim ersten Mal. Der Fuß zentiert sich mit einem Steg in der Naht. Nur mit einer Nadel nähen geht schon mal, aber der Fuß ist viel zu breit um schöne Rundungen oder Ähnliches zu nähen. Dann wäre da noch eine Adler 67 mit 2 fach Transport und Rollfuß. Das ist schön für feine Nähte mit geringem Abstand zum Rand, Rundungen usw. Eine Adler 30 wäre da auch noch in der Ecke, die empfiehlt sich z-B. für Heckscheiben in Cabrio Verdecken usw.
Ich nähe zwar nur ab und zu zum Spaß was fürs Boot, aber wenn Du Spaß daran haben willst, wird eine Maschine einfach nicht reichen.

Gruss Micha
Adler 4-1,Pfaff 145, Pfaff 34, Pfaff 134-0-6, Pfaff 138-6 U,Pfaff 141-6, Adler 30-1,Lloyd, alte Singer Haushalt, Bernina 732,Brother Overlock, Nadel und Faden.
Eigentlich wollte ich nur eine Plane fürs Boot nähen.

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adler104
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Re: Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#6 Beitrag von adler104 »

Ich glaube die aufgelisteten Maschinen benutzt hier kaum jemand (vermutlich niemand). Wie die einzelne Maschinen (also inkl Motor, Gestell usw) ausgestattet sind kann individuell anders sein, kommt auf den Motor und die Steuerung an. Da gibt es einfach zu viele Variablen, wie eine Maschine ausgestattet sein kann, als dass man da eine pauschale schnelle Aussage treffen kann.

Ich an deiner Stelle würde mich an Händler wenden und / oder mir die Spezifikationen / Anleitungen irgendwo besorgen (downloaden) und zunächst mal die Leistungsmerkmale der Maschine (also nur der Kopf) vergleichen. Im Wesentlichen Stichlänge, Greifer Größe, Höhe des Näfußhubes, evtl separate Verstellbarkeit von V + R Stichlänge. Alles andere ist dann Sache der zusätzlichen Ausstattung bzw des Antriebes und das hängt von den verbauten Motoren ab - wo wie wieder bei den vielen Variablen sind. Manche Funktionen sind elektrisch gesteuert, manche mit Druckluft, das kann auch individuell anders sein.
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Ralf C. Kohlrausch
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Re: Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#7 Beitrag von Ralf C. Kohlrausch »

tam700 hat geschrieben:Guten Tag beisammen,

ich bin gerade neu eingetroffen und hoffe mir kann hier geholfen werden.
Da ich immer wieder Oldtimer restauriere wollte ich mich nun daran machen, zukünftig die Innenausstattungen selbst zu nähen, zudem gibt es hierfür in meinem Bekanntenkreis großes Interesse.

Derzeit stehe ich vor dem Problem, das ich nicht weiss welche Industrienähmaschine ich am besten kaufen soll, wie alt diese sein dürfen, wo genau die genauen Unterschiede liegen und auf was man noch alles achten muss. Ich bezahle lieber 400-500 Euro mehr und bin dann zukünftig abgesichert und muss nicht doppelt zahlen.
Moin,

Pressluft ist relativ laut im Betrieb. Die Pressluft selbst wird per Kompressor erzeugt (Pressluftleitungen wirst Du zu hause wohl eher nicht haben, oder?). Die Betätigung eines Hebels über Pressluft ist dann auch sehr schnell und deshalb am Anschlag meist klackend. Privat würde ich das nicht haben wollen, industriell ist es interessant, weil die Pressluft auch zur Nadelkühlung genutzt werden kann.

Hydraulische Fußlüftung setzt auch wieder Zusatzaggregate voraus, die teuer zu reparieren sind, wenn da was ist und man in die Werkstatt muss.

Kniehebel lasse ich mir gefallen.

Frage: Haben die Maschinen mit den Hightech-Fußlüftungen auch den Fingerhebel? Sonst wird das im Zweifel unhandlich.

Servomotoren kosten neu weniger als 200 Euro. Da würde ich mit der prähistorischen Antriebstechnik nur noch sehr begrenzt experimentieren.

Spulenhalter kosten neu ab etwa 15 Euro, kann man jederzeit überall nachrüsten.

Für diese ganze schöne alte Steuer- und Antriebstechnik mit Bleilot gibt es keine Ersatzteile mehr und Werkstätten in Europa beschäftigen sich mit Bleilot auch nur noch sehr begrenzt. Wenn das, so wie es da steht, funktioniert und sicher ist - gut. Ich würde erwägen, unter der Tischplatte tabula rasa zu machen und einen neuen Servo zu installieren.

Platz für Langarm ist vorhanden und Geld spielt keine Rolle?

was mir völlig fehlt bei Deinen Fragen ist der Ansatz, was Du eigentlich brauchst. Wenn Du in Gedanken die Produktion eines Sitzbezuges/Cabrioverdecks/Dachhimmels durchgehst - was muss die Maschine dann können?

Brauchst Du Kederfüße?

Hast Du jemanden, der Dir die Maschinen reparieren kann?

Vielleicht schaust Du mal bei Frank Brunnet vorbei, als Preis- und Featurevergleich: http://www.fbn24.de/epages/64180611.sf/ ... /Category1

Und bei Cesar Chaflo, einem Autopolsterer in Mexiko. Wenn der Flug zu weit ist, hier auch per Video: https://www.youtube.com/user/Cechaflo https://www.youtube.com/watch?v=ZRaoW9kL_oQ

Gruß
Ralf C.

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Manohara
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Re: Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#8 Beitrag von Manohara »

aus meiner Sicht scheinst Du "es gründlich" machen zu wollen (was ja prima ist), aber Deine Haupt-Frage lässt sich - meine ich - nicht so pauschal beantworten.
Was bei Deiner Überlegung - bzw. Frage "fehlt" ist, dass "jeder anders" ist und sich so eine private Werkstatteinrichtung erst mit den ersten Arbeiten genauer abzeichnet.
Da gibt es zu viele Unterschiedlichkeiten bei jedem Handwerker, die sich erst mit geduldiger Einarbeitung herausbilden.

Viel Spaß.
Du befindest Dich auf einem spannenden Terrain biggrin

Ralf C. Kohlrausch
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Re: Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#9 Beitrag von Ralf C. Kohlrausch »

tam700 hat geschrieben: Welche Funktionen brauche ich, welche gibt es noch und welche Modelle würdet ihr empfehlen ?
Uralte Methode: Mal beim Autosattler vorbei schauen, was der so stehen hat und fragen, warum.

Gruß
Ralf C.

Baumwoll-Tommy
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Re: Welche ADLER für den Autmotive Bereich?

#10 Beitrag von Baumwoll-Tommy »

Hallo tam !

So wie Ralf es (oben) beschrieben hat, habe ich es auch gemacht.

Es ist die einzig sichere Vorgehensweise und du profitierst von der Erfahrung des Sattlers, der die Maschine damals kaufte.

Er wird wissen warum er das getan hatte .. und warum die Maschine noch bei ihm ist !

Mein Werdegang zur 3er-Transportmaschine war der gleiche mit dem gleichen Beweggrund, den du jetzt hast. Ich wollte damals nicht viel Geld ausgeben und eine gebrauchte Maschine kaufen.

Ebay-Kleinanzeigen war aber noch nicht erfunden !

Also dem Sattler des Vertrauens, den ich nunmehr seit 30 Jahren kenne, die 'Bude' eingerannt und gefragt, ob und vielleicht .. und eventuell ... gegebenermaßen ... er die verkaufen würde ...

Antwort: "Och nööö ..., da hab' ich doch drauf gelernt ... Vieleicht mal in ein paar Jahren... und billig ist sie dann auch nicht"

Seine Preisvorstellung lag bei 50% des Neupreises.
Aber 50% von dem NEUPREIS zu dem Zeitpunkt als ich mich dafür interesierte !
Nicht von anno Piependeckel !

Zu dem Zeitpunk war das 'Teil' (eine ADLER 167) aber schon gut 30 Jahre alt und hat 4 oder 5 Generationen von Lehrlingen 'gesehen'.

Zudem kam in mir auf: "Man ey, du bist schon älter, Zeit zum warten hast du nicht..." shy

Was passiert ist, kannst du vielleicht erahnen...

Ich hab seinerzeit bei DÜRKOPP-ADLER angerufen und gebeten, dass wenn man gelegentlich in meiner Region sei, doch bitte eine 267er in NEU bei mir abladen möge.

Haben die auch gemacht ! wink

Und ne' Rechnung war auch dabei...

Das einzige was ich nach recht kurzer Zeit rausgeschraubt habe, war der blöde Kupplungsmotor.

Dafür kam ein Servomotor mit Nadelpositionierer rein und eine kleinere Riemenscheibe.
Da nähst du fein sauber "Stich-für-Stich".

Der gesamte Vorgang vollzog sich aber um das Jahr 2000 herum und da wurden die Maschinen meines (Halb)Wissens noch in Europa gebaut. Was heute den Namen DÜRRKOPP-ADLER trägt, hat vom Gießvorgang ... über die Lackierung .. bis zur Endmontage, ein chinesisches Gegenüber gehabt.
Wie diese Maschinengeneration zu beurteilen ist, wissen vielleicht nur die Werkstattleute hier im Forum.

Das mit der 2-Nadelmaschine ist zwar eine nachvollziehbare Überlegung..., aber macht meines Wissens im (Auto)Sattlerhandwerk so gut wie keiner.
Es wird angezeichnet (Stoff mit Submilierkreide, die von selbst verschwindet) und dann sauber und LANGSAM entlang genäht.
Man muss halt ein 'wenig' üben. wink

Die von dir gennaten 'Gimmicks' wie automatische Füßchenlüftung und dergleichen, braucht nur die produzierende Industrie wirklich.
Für eine Innenausstattung im Monat nimmst du den Kniehebel zur Füßchenlüftung und die rechts zu Hand liegende Schere zum Faden abschneiden.

Das geht schon ... rolleyes

Interessant finde ich auch den Hinweis auf den 'Großmeister' Cechaflo bei YouTube !
Den habe ich auch irgendwann mal ausfindig gemacht.

Er arbeitet mit einer ADLER 267 (glaube ich).
Und in einem Video sehe ich ihn auf einmal mit einer anderen Maschine nähen...
Nanu denke ich, was ist das denn für eine ... ?
Video angehalten - Maschinentyp abgelesen (ist eine PFAFF 1245) - in Ebay-Kleinanzeigen eingetippt - und .....

JA natürlich !

Eine gekauft ! biggrin

Der Trend zur "Zweitmaschine" ist hier im Forum weit verbreitet .. und gern gesehen.

Soviel von mir zu dem Thema.

Solltest du noch Fragen haben, immer her damit.

Gruß

Tommy

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