Nähmaschinentechnik-Forum

Bisher galt ja bei Käufen von außerhalb der EU und bis zu 22€ Warenwert ist keine Einfuhrumsatzsteuer zu entrichten. Das entfällt ab 1. Juli (EU Regelung), da heißt z.B. bei Ebay Käufen von Händlern aus China wird vermutlich Ebay nun die Umsatzsteuer einziehen (so wie die Briten es seit dem Brexit handhaben aber auch andere Länder das schon gehandhabt haben) und sie abführen - oder - der Zoll / die Post / Paketdienste wird die USt. ggf. separat in Rechnung stellen und bei Lieferung / Zustellung einziehen.

Eigentlich eine logische Entwicklung. Es geht dabei ja auch nicht wirklich um dramatisch hohe Beträge aber man sollte es zumindest wissen. In wie weit der Aufwand für die EU rentabel ist bleibt abzuwarten, denn die 22€ Regel wurde ja mal eingeführt, um den bürokratischen Aufwand bei kleinpreisigen Lieferungen zu verringern. Aber mit Hinblick auf Dumpingpreise bei vielen Waren, die bei Ebay, Alibaba, Aliexpress udgl. verkauft werden vielleicht verständlich.

Was allerdings passieren kann ist, das u.U. eine Bearbeitungsgebühr fällig wird, wenn die USt. von Paketdiensten usw eingezogen wird. Im ungünstigsten Fall kann so eine Gebühr evtl. sogar den Warenwert übersteigen.

Bin aber gespannt, wie das in der Praxis funktionieren wird und z.B. Ebay das handhaben wird.

ich habe gerade zwei Bestellungen aus dem Bereich Auto-Zubehör laufen
eine für 2,21 €
eine für 8,28 €

ich werde gerne berichten wie das ausgegangen ist

Ich habe auch noch eine laufen (PU Riemen) mal sehen wann die ankommt aber ich denke mal vor dem 1. Juli. Und deine sicherlich auch....

Was ich bisher erfahren habe, soll die Mehrwertsteuer vom Versanddienstleister, also Post etc., einkassiert werden. Die Post wird wohl 6,-€ Bearbeitungsgebühr erheben.

Ich vermute, dass dann solche Sendungen beim Postamt oder der Poststelle abgeholt werden müssen. Meine Postfrau ist jedenfalls alles andere als begeistert.

ich hatte auch gerade Kabel für einen alten Ferguson Schlepper in Höhe von 41€ in England gekauft, 7,31€ Zoll, 6€ Bearbeitungsgebühr.
Abholung und Zahlung in der Filiale weil die Zusteller nichts mehr kassieren dürfen.

Ich muss dazu sagen, dass meine letzten China Sendungen alle zuerst an einen "Dienstleister" nach Niederaula gegangen sind, dort neu etikettiert wurden und dann an mich ausgeliefert wurden. Ich vermute mal, dass dort evtl. auch die Verzollung und USt Geschichte abgewickelt wird und somit u.U. die Bearbeitungsgebühr nicht fällig wird. Ist aber natürlich nur eine Vermutung.

Ich könnte mir vorstellen, dass wenn China merkt, dass weniger aus der EU gekauft wird (wegen USt. und Bearbeitungsgebühren o.ä.), Sie evtl.. intervenieren / protestieren in der einen oder anderen Form oder evtl "Gegenmaßnamen" einführen. Warten wirs mal ab. So was wir ja mindesten ein Quartal dauern.

In GB habe ich seit dem BREXIT nicht mehr gekauft, ich müsste aber evtl. mal wieder bei College Sewing bestellen.

Ich bleibe gespannt.

adler104 hat geschrieben: ↑Mittwoch 26. Mai 2021, 19:10Ich könnte mir vorstellen, dass wenn China merkt, dass weniger aus der EU gekauft wird (wegen USt. und Bearbeitungsgebühren o.ä.), Sie evtl.. intervenieren / protestieren in der einen oder anderen Form oder evtl "Gegenmaßnamen" einführen. Warten wirs mal ab. So was wir ja mindesten ein Quartal dauern.

Die Abschaffung der Freigrenze von 22 Euro betrifft aber alle Drittstaaten, nicht nur China.

Ich fände es total gut, wenn z.B. die Versandkosten in beiden Richtungen gleich wären.
Bisher war China da massiv privilegiert.
Wenn ich einen Nähfuß in China bestelle, kostet der z.B. weniger als zwei Euro inkl. Versand
Soll dieser Nähfuß dann von D-land nach Österreich weitergeschickt werden, dann kostet nur der Versand (ohne Nähfuß!) schon mal mindestens fünf Euro.
Zurück nach China schicken kostet - wenn ich es richtig sehe, aber wer schickt so einen Nähfuß schon wieder zurück? - neun Euro.

Gruß
Detlef

Ja, betrifft alle Nicht-EU Staaten. China hatte ich nur angeführt, da dort ja oft Nähkram udgl. gekauft wird.

Gleiche Versandkosten wirst Du nie erreichen. Versandkosten aus D in andere EU Staaten sind im Vergleich auch eher niedrig.

Unfair ist die Versand-Praxis allemal, das muss man zugestehen. Aber, es möchte natürlich auch (fast) jeder möglichst viel für sein Geld bekommen. Wem kann man das verdenken. Das ist dann die andere Seite der Medaille.

Ich habe kürzlich auch zwei Nähfüße für je um 3€ je Stück gekauft. Die Versandkosten mal ganz bei Seite - nie und nimmer hätte ich diese speziellen Nähfüße in DE gefunden (weil recht Singer spezifisch). Wir leben hier ja in Pfaff und Adler Land, was ja auch okay ist aber als Singerologe muss ich dann oft auf die andere Seite vom Teich schauen (meist GB, USA oder China). Selbst mit 19% EUSt. + 6€ Gebühr - die hätte ich trotzdem woanders nicht so schnell gefunden. Und die Qualität ist "erschreckend" gut (bekommen habe ich verchromte statt schwarze) https://www.ebay.de/itm/402635855188

Na ja, mal abwarten wie sich das so in der Praxis gestalten wird.

Versand weltweit als Maxibrief 3,70€, L+B+H max. 90cm 500g.
Kürzlich in D gekaufte Artikel wurden mit einer Absendeadresse in China bestätigt. D.h. viele Waren sind schon in D am Ende der neuen Seidenstraße in Duisburg und werden von da aus versendet. Offensichtlich besteht da schon ein Handelsabkommen und viele Tricksereien.

Der 3,70€ Maxibrief international für Warenversand ist schon seit einiger Zeit Geschichte. Ich meine seit Januar 2019. Im Brief International dürfen keine Waren versendet werden, sondern nur Dokumente. Wenn man es doch tut ist das ein Verstoß gegen die Versandbedingungen und Haftung ist dann ausgeschlossen, auch bei Einschreiben.

Einiges wird von "Warehouses" in der EU ausgeliefert, das Gros kommt aber aus China, das zeigt dann meist die Sendungsverfolgung bzw. man weiß es vorher weil ja der Artikelstandort bei Ebay angezeigt wird (der stimmt eigentlich fast immer).