Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo,

ich habe eine gebrauchte Veritas 8014/43 erworben. Eigentlich läuft sie gut, aber die Stichlängeneinstellung lässt sich nicht regulieren, der Knopf läßt sich nur schwer drehen bzw. nicht weiter drehen (es lässt sich max Stichlänge 3 und 4 einstellen, weiter lässt es sich nicht drehen).
Der Rückwärtshebel lässt sich nur ca. 3mm nach unten drücken, also Rückwärtsnähen ausgeschlossen, der Hebel geht auch nicht von selbst wieder zurück.
Außerdem bekomme ich den Transporteur nicht versenkt (den brauche ich zwar nicht, aber da hakt es offensichtlich auch irgendwo).

Habe die Maschine gereinigt und alle zu ölenden Stellen geölt. Sie stand wohl ca. 2 Monate ungenutz herum. Könnte es trotzdem an einer Stelle verklemmt/ verharzt sein?
Oder muss was repariert werden?

Danke.
LG effeemme

effeemme hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. Mai 2020, 14:01 ... eine gebrauchte Veritas 8014/43

Hallo, EffeEmme.
Entfernen Sie den Plastikstopfen mit einer dünnen Nadel.
Schraube 9 ist für die Einstellung der Stichlänge „Null“ verantwortlich.
Und die Feder oben und hinten ist für die Länge des Rückwärtsstichs verantwortlich.

MfG, Memst.

#2
Passt die Länge des Rückwärtsstichs an.
"Null".

Hallo Memst,
danke für die Hilfestellung.

Beim Stichlängenschalter komme ich nicht weiter. (Bild 1) Ich bekomme nur die Abdeckung ab, ab dann scheitert es an passendem Werkzeug?

Die Stellschraube oben sieht genau so aus, wie bei mir (siehe Bild 2). Ist das so also eigentlich korrekt?

Bilder 3 und 4 zeigen die Stelle, an der der Rückwärtshebel sozusagen klemmt, einmal in Vorwärtsposition aufgenommen, einmal in gedrückter Rückwärtsgangeinstellung. Das graue Metall unten bewegt sich nicht. Ist das richtig? Dann wäre der Weg zwischen Vorwärts und Rükwärts quasi zu kurz eingestellt.

Ich hoffe, aus meinen Beschreibungen und den Fotos versteht man, was ich meine.

Danke.

LG effeemme

Die Klemme in der Mitte (Sprengring) kann man abziehen, wenn man eine Spitzzange in die Gabel steckt und die Zangenbacken auseinanderdrückt. Man weitet die Klemme also auf und zieht sie dann ab.
(normalerweise hat man eine spezielle sog. "Segerringzange" dafür. Aber mit einer kleinen Spitzzange geht es auch)

Viele Grüße, Gerd

effeemme hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. Mai 2020, 15:57
... danke für die Hilfestellung.

Hallo, Efeemme.
Entschuldigung, meine Kenntnisse der deutschen Sprache streben nach einer Fußleiste,
und die Hilfe von Herrn Google ähnelt eher der Symbolik von Gerhardt Hauptmann als dem technischen Sinn.
Daher hier ein Hinweis:
(siehe Seite 89-91)

https://www.veritas-ets.de/ersatzteilka ... 1/8014-43/

MfG, Memst.

Hallo effeemme,

Du solltest den Stichlängensteller in der von Gerd beschriebenen Weise öffnen bzw. demontieren. Dann kommt man auch an den dahinter liegenden Mechanismus, der, ebenso wie der Stichsteller selbst, sorgfältig nach zu ölenen Stellen untersucht werden sollte. Hier muß u.U. mit Geduld gearbeitet werden, weil mir schon mehrere Maschinen untergekommen sind, die hier einen Schwergang hatten. Also je nach vorgfundener Situation erstmal mit Petroleum arbeiten und dann ölen. Nicht mit dem hochgelobten, aus DDR-Zeiten stammenden UraMol (das harzt nach längerer Zeit) sondern wirklich nur mit harzfreiem Nähmaschinenöl.
Den Mechanismus, der vom Stichlängenversteller bedient wird, ist von oben, der Seite (Handrad) oder unten nicht gut zu erreichen. Es geht, aber eben nicht gut.
Viel Erfolg!

Viele Grüße
Klaus

P.S.: Der Esatzteilkatalog für Deine Maschine ist hier zu finden: https://www.veritas-ets.de/ersatzteilka ... 1/8014-43/
Dort ist auf der Tafel 2 in sehr ordentlicher Weise beschrieben bzw. gezeigt, wie der Mechanismus wirkt. Daraus läßt sich ableiten, welche Stellen sinnvoller Weise geölt werden sollten. Die Maschine ist nicht wartungsfrei.

Hallo effeemme,

den Transporteur kannst Du mit Petroleum einweichen und auf diese Weise wieder gängig machen. Bei jahrzehntelanger Nichtbenutzung neigt dieser Mechanismus zum festgehen. Eigentlich ist es nur das Schiebestück (Spitzbolzen, Teil 1, Tafel 9), welches von dem gestanzten Blechteil bewegt wird und in den Transporteur eingreift.
Auf den Bildern 12 und 13 der 8014/43 im Nähmaschnenverzeichnis kannst Du die Verhältnisse sehr schön sehen:
https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... a-textima/

Hallo zusammen,

danke für die vielen bisherigen Antworten.

Leider habe ich bis jetzt nicht das passende Werkzeug für den Sicherungsring. Eventuell heute Abend.

Nur noch eine Verständnisfrage. Dazu das angefügte Bild aus dem Ersatzteilkatalog mit meiner Frage:
Muss das Metallteil 12 an der mit Pfeil markierten Stelle beweglich sein? Wenn ja, dann liegt da das Problem, denn dort zuckt sich gar nichts. Wenn der Rückwärtshebel gedrückt wird, drückt Teil 8 auf Teil 12, aber dort ist dann Schluss und der Rückwärtshebel geht eben nur bis knapp in die Waagerechte zu drücken.

Der Transporteur hängt genau an der beschriebenen Stelle unten fest (wo der Dorn durch das Metallteil führt).

Muss erstmal schauen, ob ich Petroleum vielleicht bei mir im Keller finde...

An Öl benutze ich Singer Super Öl (als Nähmaschinenöl deklariert).

Danke.
LG effeemme

Moin,

den Sprengring habe ich abbekommen.
Ich habe jetzt verschiedene Einstellungen der Nullstellung probiert. Ich bekomme immer nur 2 Stichlängen eingestellt, dann lässt sich entweder das Stellrad (Stichlängensteller) nicht weiter drehen, oder die Schrauben (Teile 10 bzw. 11 am Teil 8 der im vorigen Post gezeigten Explosionszeichnung) bleiben am Antrieb (?) oben hängen und dann geht nichts mehr.

Ich hänge mal noch mehr Bilder von innen mit an. Vielleicht hat noch jemand eine Idee, an welcher Stelle ich was ändern muss.

Danke schonmal.

LG effeemme