Pfaff 138 Stichstellerproblem, Montageanleitung, Explosionszeichung

[Klaus]

---diese Schraube ist einfach nur verharzt, war in dieser Stellung wahrscheinlich Jahrzehnte unbewegt.

...wieder mit Wärme + Kriechmittel (im vollen Spektrum) wiederholt probieren...sie lässt sich dann einfach hinausdrücken...

[Veritas_now]

JETZT hats endlich geklappt: mit Minischraubendreher Uhrmacherbesteck in die Miniöffnung rausdrücken und den Hebel der das Ende der Welle darstellt mit einem Schraubendreher leicht gegenhalten.

So alles ist ausgebaut, Foto kommt!

[Veritas_now]

Foto! Den Dreck weg kriegen ist klar, soll ich den Kloben jetzt von der Stange trennen?
Zustand: Er bewegt sich leichtgängig trotz des Schmutzes, kann er trotzdem das Problem sein?

[Klaus]

---wenn der Kloben die "Nickbewegung" leichtgängig und komplett ausführt passt es, alles wieder retour einbauen und testen bis die Pendelbewegung der kompletten Schwinge eingebaut leichtgängig ist...:

Als du die Schwinge von der Schwingenaufhängung oben getrennt hast war der Schwergang weg...also die Schwinge ist ein heißer Tipp...ist die Schwingenaufhängung oben am Kopf in welchem du den Haltebolzen der Schwinge einbringst drehbar/beweglich (wenn du die Madenschrauben - Bild Dieter - geöffnet hast) - hast du das überprüft?

[Veritas_now]

Hallo Klaus, ich denke ich weiß jetzt woran es liegt: Die Schwingenaufhängung oben wo der Bolzen hineinkommt ist um ein "Mü"
zu hoch, ohne Bolzen total frei, wenn man nun ohne den Bolzen hinein zu stecken die Nadelstangenschwinge etwas nach oben zieht( in der Höhe Schwingenaufhängung) der wird es schwergängig und die Nickbewegung wird sabotiert.

Foto folgt sofort!

[Veritas_now]

Foto (etwas unterbelichtet, aber man sieht alles). Der Abstand zum Gehäuse ist zu groß.

[Veritas_now]

Jetzt ist mir noch was aufgefallen, der Lagerbolzen (Renters) ist um ca 1mm zu hoch und minimal verdreht, deshalb ist der andere Bolzen der durch die Nadelstangenschwinge durch muss auch nur mit Widerstand einführbar und dann ruckartig, das scheint mir an der Verdrehung des Lagerbolzens zu liegen.

Vorschlag:
- da der Lagerbolzen logischer Weise selbst ein Bolzen ist, den man mit einer kleinen Madenschraube arretieren muss, ist er ohne diese Schraube auch drehbar, daher scheint es angebracht ihn durch WD40 zu lockern und mit einer Zange zu repositionieren bis er exakt parallel zu Gehäuse steht (um den Bolzen ein Stück Leder legen um Metall auf Metall zu vermeiden).

-Nach der Lockerung des Lagerbolzens ein Hölzchen drauf legen und mit vorsichtigen Hammerschlägen nach unten bringen, bis die Spannung bei der Einführung des Steckbolzens für die Nadelstangenschwinge gänzlich verschwunden ist.

Kann man das so anberaumen?

[hutzelbein]

Ich gebe mal meinen Senf dazu. Der Nadelstangenkloben ist bei fast allen alten Maschinen sehr oft festgefahren und muss meistens unbedingt gewartet werden. Wie bekommt man ihn am einfachsten heraus, auch dann wenn man den Bolzen oben an der Nadelstangenschwinge nicht einfach herausdrücken kann?.

Zunächst muss unten die Befestigungsschraube des Exzenterbolzens in der Nadelstangenschwinge, die durch eine Bohrung in der Beuge des Oberarms erreichbar ist, gelockert werden. In der Einstellanleitung zur Pfaff 130 ist das genau beschrieben und auch abgebildet. Auch Dieter hat das hier im Forum bereits mehrmals beschrieben.

Dann kann man unten von der Rückseite den Exzenterbolzen in der Nadelstangenschwinge rausdrehen. Dabei muss man von der anderen Seite (von vorne) am Bolzen, der auf der Rückseite ein kleines Loch hat, mit einem dünnen Stift oder Schraubenziehen drücken. Der Exzenterbolzen kommt dann normalerweise nach ein paar Drehungen relativ einfach heraus. Der Druck von der anderen Seite ist aber wichtig.

Sobald die Exzentenerbolzen raus ist, kann man die Nadelstangenschwinge seitlich rausdrücken und nach oben schwingen. Jetzt muss normalerweise der Bolzen oben gelöst werden, damit die Schwinge ganz herauskommt. Bei mir ging das nicht und Gewalt wollte ich keine anwenden. Den Kloben wollte ich aber unbedingt von der Nadelstange lösen (dazu muss man vorher die kleine Madenschraube im Kloben lösen, an der großen Schraube sollte man nicht drehen, das bringt nichts) und über Nacht in Nitro-Verdünnung einlegen. Ich habe einen Trick angewandt, den ich auch in anderen Situationen mittlerweile häufig anwende. Das funktioniert ganz einfach mit einem selbst gebastelten Rausdrücker.

Dazu nehme ich einfach eine kleine Hülse, die hat ein M6 Innengewinde, das ich für diesen Zweck gar nicht brauche. Für die Hülse habe ich ein kleines Brettchen, das eine leichte Mulde hat, in die die Hülse passt und dort nicht einfach verrutschen kann. Das kleine Brettchen befestige ich oben auf der geraden Fläche, wo der Nadelstangenbolzen ist, einfach mit etwas Tesa. In die Hülse kommt dann ein kurzes Stück M4 Gewindestift mit einer passenden Mutter. Die Nadelstangeschwinge kommt genau senkrecht nach oben und das Ende der Nadelstange steht auf dem Gewindestift. Notfalls nehme noch etwas Tesa, damit die Schwinge nicht umkippt oder klemme hinter die Schwinge noch einen Schraubenzieher. Dann nehme ich eine Zange mit dem ich den Gewindestift festhalte, damit er sich nicht dreht und einen Schraubendreher, mit der ich die Mutter nach unten drehe. Der Gewindestift dreht sich dabei nach oben und erzeugt Druck auf die Nadelstange. Die Mutter steht auf der Hülse und der Gewindestift in der Hülse wird durch Drehen an der Mutter immer kürzer. Nach etwa 10 Minuten ist der Kloben auf diese Weise ohne Gewaltanwendung von der der Nadelstange gelöst und der Kloben kommt einfach heraus.

Mit dem gleichen Trick habe ich entsprechend die Stoffdrückerstange rausgeholt (Brettchen liegt dabei auf der Stichplatte), den Greifer entfernt (da musste ich zusätzlich noch eine Stück von einer passenden Alupatte unter den Greifer legen, damit er nicht beschädigt wird) und bei einer Pfaff 230 das Oberfadenspannungsmodul von innen nach außen rausgedrückt.

Bei den Arbeiten am Exzenterbolzen und der Befestigungsschraube sollte man mE die Oberfadenspannung bei der Pfaff 130 bzw. 138 abschrauben, damit man besser von der Seite in den Kopfbereich der Maschine schauen kann und die Befestigungsschraube innen auch genau sieht.

[Klaus]

@Veritas:

Höhe nicht so wichtig (Kloben an der beweglichen Nadelstange befestigt, ZZ-Gabel hat auch unten am Excenterbolzen Bewegungsspiel) - viel wichtiger ist:

...die Schwinge muß parallel zu den Gleitflächen leichtgängig pendeln können......dafür die Schwingenaufhängung ruhig ausbauen...reinigen, und beweglich machen ....und (vor festziehen der Fixier-Madenschrauben oben bzw. der Feststellschraube für den Extenterbolzen unten) probieren....

jeder einzelne bewegliche Teil (natürlich vor Fixierung/Zusammenbau) sollte sich bereits leicht bewegen lassen - sonst wird's nach Einbau mitunter unlustig...

[Veritas_now]

@Klaus

Alles bewegt sich leichtgängig in den Berührungspunkten, NUR bei Höhenverstellung geht die Maschine in Schwergang.