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Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Samstag 16. Juni 2018, 20:25
von inch
Alfred hat geschrieben:https://de.otelo.be/produkte/schleifgri ... 1-skg.html
diese Schleifgriffel mit Bänder habe ich mir mal zugelegt, mit der 400er Körnung kann man den Halter bei vielen Motoren direkt an den laufenden Kolektor halten und das Schleifband je nach Abrieb stückchenweise weiterschieben. Die Breite von 5 mm macht sich bei den kleinen Motoren ganz gut. Bezugsquellen in D sind rar und Versand aus F teuer sad
Ja,das macht sich bestimmt gut zum Vorschleifen und das Ergebnis sieht optisch auch gut aus.
Aber 400er Körnung als Endschliff ist zu grob,es hinterläßt eine noch zu riefige Oberfläche. Dadurch schmiert der Kollektor wieder zu und das ganze Theater fängt von vorne an.
Ich selbst habe das 2000er Naßschleißpapier noch mit Petroleum benetzt,für einen noch feineren Schliff und wenn ich Langlebigkeit wollte,den Kollektor zum Schluß noch mit grobem Leinen nachpoliert. Die Oberfläche muß so glatt und eben wie nur möglich sein.

Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Sonntag 17. Juni 2018, 09:16
von caroe
Glatte Oberfläche - ja. Aber das heißt nicht unbedingt 'so glatt wie möglich'.
Zwar gilt als Faustregel: je kleiner der Kommutator dimensioniert ist, desto feiner darf der Schliff sein. Jedoch besteht ein spezifisches Verhältnis zwischen Oberflächenrauhtiefe und Reibungskoeffizient.
Dabei kann eine zu glatte Oberfläche die Effizienz des Motors sogar vermindern.
Siehe dazu z.B.:
2007oberflaechenrauhtiefe.pdf
Umgekehrt ist die Bildung einer ordentlichen Patina auf der Kupferoberfläche durchaus erwünscht.
Stoerungsursachen-u-Patina-Analysen.pdf
Gruß - C

Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Sonntag 17. Juni 2018, 13:39
von inch
[quote="caroe"]Glatte Oberfläche - ja. Aber das heißt nicht unbedingt 'so glatt wie möglich'.
Zwar gilt als Faustregel: je kleiner der Kommutator dimensioniert ist, desto feiner darf der Schliff sein. Jedoch besteht ein spezifisches Verhältnis zwischen Oberflächenrauhtiefe und Reibungskoeffizient.
Dabei kann eine zu glatte Oberfläche die Effizienz des Motors sogar vermindern.]

Interessant,hätte ich mir die Nachbehandlung mit Leinenstoff sparen können,denn mit 2000er Naßschleifpapier ist die Oberfläche noch matt,aber gleichmäßig. Ich habe dank deines Beitrags mal im Netz gesucht und umfangreiche Ausführungen der Firma Mersen zu dem Kommutatoren-Thema gefunden.

Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Sonntag 17. Juni 2018, 15:30
von dieter kohl
serv

dieser Aufsatz über die Bürsten und Rauheit von Kollektoren ist zwar recht interessant

bei Nähmaschinen-Motoren sind meiner Meinung nach nicht solche gravierenden Belastungen wie beispielsweise an Kranen oder E-Lokomotiven vorhanden

ich entsinne mich, im vergangenen Jahr mal eine Wett-Sendung im Fernsehen gesehen zu haben :
da hat doch tatsächlich jemand mit seinem Mini-Motorrad einen ausgewachsenen Eisenbahn-Waggon bewegt

Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Sonntag 17. Juni 2018, 18:00
von caroe
Ja Inoh, das gleiche Doc hab ich auch in meinen Unterlagen und schonmal hier diskutiert.
Mit solchen Fragen kann ich mich endlos verrückt machen. Bei meinem Kommutator hat mich vor allem gewundert, dass sich die Glimmerisolation nicht reinigen lies - als ob die Rillen schon von Werksseite 'gefüllt' worden wären. Meiner ist allerdings ein Pfaff-Motor.

Gruß - C

Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Sonntag 17. Juni 2018, 22:05
von inch
dieter kohl hat geschrieben:serv

dieser Aufsatz über die Bürsten und Rauheit von Kollektoren ist zwar recht interessant

bei Nähmaschinen-Motoren sind meiner Meinung nach nicht solche gravierenden Belastungen wie beispielsweise an Kranen oder E-Lokomotiven vorhanden

ich entsinne mich, im vergangenen Jahr mal eine Wett-Sendung im Fernsehen gesehen zu haben :
da hat doch tatsächlich jemand mit seinem Mini-Motorrad einen ausgewachsenen Eisenbahn-Waggon bewegt
:lol27: Dieter,da stimme ich dir voll zu. Und wer weiß,was man alles mit so einem kleinen Näma-Motor bewegen kann...
Nee,im Ernst,ich finde,der Aufsatz behandelt das Thema Kommutator-Verschleiß ganz gut. Letztlich ist wohl wie immer das gesunde Augenmaß gefragt.

Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Montag 18. Juni 2018, 16:09
von nicole.boening
Das wird ja höchst wissenschaftlich hier - wozu nachfragen und Wissen teilen doch immer gut ist biggrin

Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Montag 18. Juni 2018, 18:19
von inch
nicole.boening hat geschrieben:Das wird ja höchst wissenschaftlich hier - wozu nachfragen und Wissen teilen doch immer gut ist biggrin
Stimmt,jetzt brauchst du nur noch schleifen - oder tauschen... biggrin

Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Montag 18. Juni 2018, 22:13
von nicole.boening
Bin gerade aus Berlin heim gekommen und voller Tatendrang.

Re: Motor Phoenix 283F - Motor dreckig und qualmt

Verfasst: Sonntag 24. Juni 2018, 12:17
von nicole.boening
Also ... ich habe Schmirgelpapier in der optimalen Breite zugeschnitten - gut, wenn man halt doch zum Nähen bestens ausgerüstet ist:
k-20180624_113524.jpg
es ist ja quasi unmöglich, den Kommutator richtig zu fotografieren, um einen Eindruck von der Riefenbildung zu bekommen - die Oberfläche schimmert so und der Fokus kann sie nicht greifen. Aber ich sehe ein, dass da Bedarf ist. Hatte erst den Eindruck, dass die Oberfläche so aussehen soll - habe das Aussehen mit den Unterlagen von euch verglichen und werde jetzt mit 240er Papier drüber gehen. Feineres Schmirgelpapier hab ich mit … oder doch eher 120er - um überhaupt wieder eine gleichmäßige Oberfläche herzustellen. Offenbar muss ich nicht nur den Kommutator schleifen, sondern auch die Kohlbürsten …
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Mache das das erste mal und bin ein wenig unsicher - habe keine Ahnung, ob ich den Motor wieder zusammen gebaut bekomme.
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