Dürkopp Langschiffnähmaschine
Verfasst: Sonntag 11. März 2018, 00:11
Ein herzliches Hallo in die Welt der Nähmaschinenliebhaber,
schon seit langer Zeit lese ich begeistert im Nähmaschinentechnik-Forum mit, doch heute möchte ich euch meinen ersten Beitrag präsentieren.
Kurz zu mir – ich bin schon seit kindesbeinen begeistert von Nähmaschinen. Die Naumann 24 meiner Mutter, die sie regelmäßig nutzte um verschiedene Sachen für Haushalt und uns Kinder anzufertigen, faszinierte mich seit dem ich sie das erste mal gesehen hatte – der schöne schwarze Lack, die goldenen Verzierungen und die Chromteile, nicht zuletzt das klappernde Geräusch.
Nun gut, zu meinem Schulanfang, als wir zufällig bei einem Trödelmarkt vorbei kamen, entdeckte ich eine uralte Nähmaschine und wollte sie unbedingt haben. Nach langer Überzeugungsarbeit wurde die Maschine, die mehr aus Staub, Dreck und Rost als aus Metall bestand, mitgenommen. Und so kam ich zu dieser Maschine, die ich Stück für Stück reinigte und bald wieder zum laufen gebracht habe, (besten Dank an meine Mutter, die das alles ertragen musste ) und heute kurz vorstellen möchte.
Es handelt sich um eine Langschiffnähmaschine wahrscheinlich von der Firma Dürkopp aus Bielefeld, eben einen der vielen Nachbauten à la Singer 12/ Singer Typ B. Vergleicht man die Maschine mit anderen von Dürkopp, finden sich viele Ähnlichkeiten. Man achte auf die Schutzmarke, den Spuler oder einige Mechanikdetails, wie die Federn für den Transporteur oder die Handradauslösung. Hier der Link zum Nähmaschinenverzeichnis mit der Dürkopp B: https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... 3%BCrkopp/
Die Konstruktion der Maschine weist keine Besonderheiten im Vergleich zu damaligen Maschinen auf oder was meint ihr? Sie besitzt eine variable Stichlänge, erwähnenwert ist vielleicht das Messer an der Nähfußstange, der Zapfen am Spuler zum schleifen von Nadeln. Ursprünglich wurde die Maschine sicherlich mit einem anderen Nadelsystem betrieben, allerdings lassen sich auch moderne Nadel des Systems 130/705 H einspannen – hier hilft die Nadelmarke (Zur Wiederholung: Befindet sich die Nadelmarke (Strich, der beim Blick auf die Kopfplatte der Maschine am oberen Ende an der Nadelstange zu sehen ist) an der oberen Kannte des Gehäuses, so muss das Nadelloch mit seiner Unterkannte auf der Höhe der Stichplatte sein. Die Nadel zeigt mit ihrer langen Rille nach vorn.).
Das Schiffchen trägt eine Prägung mit den Buchstaben D. R. G. M – Was könnte das bedeuten? Bezüglich der Einfädlung hier ein paar Bilder.
Äußerlich weißt die Maschine schon starke Schäden auf. Die ursprünglichen goldenen Verzierungen sind nahezu verschwunden, teilweise noch erahnbar, aber die Perlmut-Einlagen sind noch dran. Wie hat man diese Verzierungen eigentlich hergestellt? Waren das „Abziehbilder“?
Die Mechanik ist mittlerweile wieder entrostet und funktioniert einwandfrei, war aber, als ich sie bekam nicht mehr bewegbar. Im Bild seht ihr eine kleine Nähprobe. Tatsächlich habe ich als Kind ab und an ein bisschen Kleidung für meine Plüschtiere damit genäht. :-D Daher stammt auch diese selbstgebaute Handkurbel. Würde eigentlich so eine Kurbel aus China von den Abmessungen auch funktionieren? https://www.ebay.de/itm/Hand-Crank-Hand ... 0005.m1851
Die Seriennummer ist 417390, vor der Nummer ist eine kleine 4 eingestanzt und danach eine kleine 3. Die obligatorische Frage: Hat vielleicht jemand eine Idee, wie alt die Maschine sein könnte? Liege ich mit der Vermutung, dass sie vor 1900 gebaut wurde richtig?
Ich hoffe, die kleine Vorstellung hat euch gefallen!
Beste Grüße & bis bald
Christopher :-)
schon seit langer Zeit lese ich begeistert im Nähmaschinentechnik-Forum mit, doch heute möchte ich euch meinen ersten Beitrag präsentieren.
Kurz zu mir – ich bin schon seit kindesbeinen begeistert von Nähmaschinen. Die Naumann 24 meiner Mutter, die sie regelmäßig nutzte um verschiedene Sachen für Haushalt und uns Kinder anzufertigen, faszinierte mich seit dem ich sie das erste mal gesehen hatte – der schöne schwarze Lack, die goldenen Verzierungen und die Chromteile, nicht zuletzt das klappernde Geräusch.
Nun gut, zu meinem Schulanfang, als wir zufällig bei einem Trödelmarkt vorbei kamen, entdeckte ich eine uralte Nähmaschine und wollte sie unbedingt haben. Nach langer Überzeugungsarbeit wurde die Maschine, die mehr aus Staub, Dreck und Rost als aus Metall bestand, mitgenommen. Und so kam ich zu dieser Maschine, die ich Stück für Stück reinigte und bald wieder zum laufen gebracht habe, (besten Dank an meine Mutter, die das alles ertragen musste ) und heute kurz vorstellen möchte.
Es handelt sich um eine Langschiffnähmaschine wahrscheinlich von der Firma Dürkopp aus Bielefeld, eben einen der vielen Nachbauten à la Singer 12/ Singer Typ B. Vergleicht man die Maschine mit anderen von Dürkopp, finden sich viele Ähnlichkeiten. Man achte auf die Schutzmarke, den Spuler oder einige Mechanikdetails, wie die Federn für den Transporteur oder die Handradauslösung. Hier der Link zum Nähmaschinenverzeichnis mit der Dürkopp B: https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... 3%BCrkopp/
Die Konstruktion der Maschine weist keine Besonderheiten im Vergleich zu damaligen Maschinen auf oder was meint ihr? Sie besitzt eine variable Stichlänge, erwähnenwert ist vielleicht das Messer an der Nähfußstange, der Zapfen am Spuler zum schleifen von Nadeln. Ursprünglich wurde die Maschine sicherlich mit einem anderen Nadelsystem betrieben, allerdings lassen sich auch moderne Nadel des Systems 130/705 H einspannen – hier hilft die Nadelmarke (Zur Wiederholung: Befindet sich die Nadelmarke (Strich, der beim Blick auf die Kopfplatte der Maschine am oberen Ende an der Nadelstange zu sehen ist) an der oberen Kannte des Gehäuses, so muss das Nadelloch mit seiner Unterkannte auf der Höhe der Stichplatte sein. Die Nadel zeigt mit ihrer langen Rille nach vorn.).
Das Schiffchen trägt eine Prägung mit den Buchstaben D. R. G. M – Was könnte das bedeuten? Bezüglich der Einfädlung hier ein paar Bilder.
Äußerlich weißt die Maschine schon starke Schäden auf. Die ursprünglichen goldenen Verzierungen sind nahezu verschwunden, teilweise noch erahnbar, aber die Perlmut-Einlagen sind noch dran. Wie hat man diese Verzierungen eigentlich hergestellt? Waren das „Abziehbilder“?
Die Mechanik ist mittlerweile wieder entrostet und funktioniert einwandfrei, war aber, als ich sie bekam nicht mehr bewegbar. Im Bild seht ihr eine kleine Nähprobe. Tatsächlich habe ich als Kind ab und an ein bisschen Kleidung für meine Plüschtiere damit genäht. :-D Daher stammt auch diese selbstgebaute Handkurbel. Würde eigentlich so eine Kurbel aus China von den Abmessungen auch funktionieren? https://www.ebay.de/itm/Hand-Crank-Hand ... 0005.m1851
Die Seriennummer ist 417390, vor der Nummer ist eine kleine 4 eingestanzt und danach eine kleine 3. Die obligatorische Frage: Hat vielleicht jemand eine Idee, wie alt die Maschine sein könnte? Liege ich mit der Vermutung, dass sie vor 1900 gebaut wurde richtig?
Ich hoffe, die kleine Vorstellung hat euch gefallen!
Beste Grüße & bis bald
Christopher :-)