Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo,
in der Bucht habe ich eine PFAFF Tipmatic 1027 aus den 1980er-Jahren für 117,- EUR ersteigert, weil eine Schülerin im Nähkurs meiner Frau solch eine "Tipptasten-Maschine" von PFAFF gerne haben möchte. Im Nähkurs (Elternbildungswerk, Kath. Kirche) werden bauähnliche PFAFF Hobbymatic 905 Maschinen verwendet, 5 Stück gibt es dort. Da ich mich um die Maschinen dort kümmere, kann ich diese Baureihen von PFAFF nur wärmstens empfehlen, wenn man "nur" HobbynäherIn ist. Dass mal eine defekt ist, habe ich selten bis nie erlebt. Und das, obwohl sie überwiegend von Nähanfängern benutzt werden. In der Bucht gehen funktionierende Maschinen dieses Typs für ca. 150,- EUR weg. Das Gehäuse zu öffnen ist relativ einfach:
1) Klappdeckel aushängen
2) Vier Kreuzschlitzschrauben des oberen Plastikeinsatzes lösen und Einsatz herausnehmen 3) Die Schraube des Kopfdeckels von oben/innen lösen und Kopfdeckel abnehmen
Dann ist sie "obenrum" schon frei: 4) Vier M5-Schrauben des Bodens lösen, Boden abnehmen.
5) Zwei Schrauben des Plastikgehäuses des Greiferantriebs lösen und Plastikgehäuse abnehmen Etwas hakeliger ist die Demontage der Frontverkleidung.
6) Eine Schraube von oben lösen ...und die Platte vorsichtig nach vorne wegziehen (EIN/AUS-Netzschalter eindrücken, damit die Platte da vorbei kommt). Unten sitzen nämlich nochmal drei Clips, die man dabei oft abbricht. Zum Trost: Die Platte hält hinterher auch ohne die Clips wackelfrei.. Gefundene Fehler an dieser Maschine: Ca. 1 Meter Faden hatte sich in ein Lager der Fadenheber-Mechanik gewickelt und die Nadelstange saß außerdem etwas zu tief. Etwas ölen und danach lief sie wieder sauber.

Viele Grüße, Gerd

Hallo gerd, danke für deine Vorstellung. So etwas hilft immer, wenn man im Repair-Cafe mal wieder vor einer Maschine sitzt und rätselt, wie man sie aufbekommt … ;-)
Und diese Baureihe(n) unterscheiden sich da alle ein wenig.

Museumsfritze hat geschrieben:Hallo gerd, danke für deine Vorstellung. So etwas hilft immer, wenn man im Repair-Cafe mal wieder vor einer Maschine sitzt und rätselt, wie man sie aufbekommt … ;-)
Und diese Baureihe(n) unterscheiden sich da alle ein wenig.

Ich hatte ja mal eine Pfaff 907 und die is voriges Jahr zu einer guten Bekannten umgezogen, die sich mit Nähmaschinen spärlich auskannte und dringend eine brauchte

http://naehmaschinentechnik-forum.de/vi ... =25&t=3384

Jo, es sind durch die Bank "gutmütige" Maschinchen, die so leicht nichts krumm nehmen. Allerdings: Meine jüngere Tochter hatte eine Maschine dieser Art (PFAFF 0100a, "Diener-Design" mit IDT) und kam erstaunlicherweise nicht damit klar. Jetzt steht die 0100a bei mir, ich habe keinen Fehler daran gefunden, sie näht einwandfrei. Da saß der Fehler wohl eher vor der Maschine. Meine Tochter hat sich danach eine W6 zugelegt, die anscheinend tochterkompatibler ist...

Viele Grüße, Gerd

P.S.: Eine 907 für 10,- EUR? Das war aber echt ein Schnäppchen..

wenn ihr die 1025 oder die 1027 schon offen habt, solltet ihr auch mal den Motor rausnehmen

die stecker-stifte in der anschlußdose lockern sich gerne

bei der design-ähnlichen 1029 ist ein andere Motor drin, da gibt es dieses Problem nicht

Hallo Dieter,
Danke für den Hinweis. Ich werde das noch kontrollieren, obwohl es bisher keine Anzeichen für einen elektrischen Fehler gab.

Viele Grüße, Gerd

dieter kohl hat geschrieben:
...

bei der design-ähnlichen 1029 ist ein andere Motor drin, da gibt es dieses Problem nicht

danke für den Hinweis , sonst hätte ich bald mal geschaut ...

Wir machen mit unserer Gemeinde (diesmal die evangelische ) immer beim Ferienpassprogramm der Kommune mit, und ich biete da unter anderem Nähen an.

Die Maschinen, mit denen die Kinder kommen, sind ein Graus.
Entweder sind sie ganz neu von Aldi oder Lidl und nähen nicht.
Oder sie standen jahrelang irgendwo rum und nähen nicht.

Mein Traum wäre, nach und nach ein paar Maschinen anzuschaffen, damit wir sie selber stellen (meine Maschinen sind dann eh immer im Einsatz).
Leider scheitert das am Platz ...

Die Tipmatic wären dafür so schön

Hallo Esther,
wenn es nur eine einmalige Aktion ist (Ferienpassprogramm), wird es wohl schwierig, der Ev. Kirche ca. 1000,- EUR abzuringen für 5 oder 6 gebrauchte PFAFFs. Die Kurse im Kath. Elternbildungswerk gehen über das ganze Jahr, zwei Kurse die Woche, mit Ferienpause.

Eine Alternative wäre evtl., die Kids vier Wochen vor dem Termin zu bitten, ihre Maschinen zur Durchsicht vorbeizubringen. Wenn man einen engagierten Nähmaschinenenthusiasten (hier aus dem Forum?), der in der Nähe wohnt, dazu überreden kann, sich die Maschinen anzusehen und "auf Vordermann zu bringen", wäre allen geholfen.

Viele Grüße, Gerd

Hallo, Gerd,
nein, nein, ich hätte die Maschinen schon selbst besorgt - schon klar, dass das die Gemeinde nicht kann.
Es gibt auch den einen oder anderen, der mir einfache Maschinen angeboten hat (nicht so etwas feines wie die Tipmatic)
Aber das Problem ist eben der Platz.

Die Idee mit der Durchsicht der Maschinen gefällt mir sehr gut. "Normale" Probleme, die auf Fehlbehandlung basieren, könnte ich sogar selber lösen.