Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo,
ich habe kürzlich die W6 N800 Exklusiv gekauft.
Beim ersten Einsatz, habe ich eine Baumwolljersey vernäht (oder eher versucht...)
Der Unterfaden verknotet sich ständig und hat teilweise den Stoff gefressen.
Die Spule habe ich mit Hilfe der Videoanleitung aufgefädelt und eingesetzt. Ich habe sogar ein anderes Garn ausprobiert, dass Ergebnis blieb jedoch.
Auch den Oberfaden habe ich genau nach Anleitung eingespannt. Ich kann mir das nicht erklären..
Warum verknotet sich der Unterfaden, wirft Schlaufen und frisst am Ende den Stoff.
Hat das jemand schon gehabt und kann mir Helfen?
Vielen Dank im Voraus für Eure Tipps!

Ich hänge auch noch ein Foto an, damit man auf der Unterstoffseite sieht, was ich meine.

Hallo und willkommen im Forum.

Gegen das "Verknoten" am Anfang hilft es, beide Fäden (Ober- und Unterfaden) am Nahtanfang ca. 10 cm rauszuziehen und hinten für die ersten 2-3 Stiche festzuhalten.

Dass der Stoff am Ende gefressen wird ist sehr ungewöhnlich.

Normal ist es, dass feine Stoffe am Nahtanfang gefressen werden und zwar vor allem dann, wenn man mit der Naht recht nah an der Stoffkante beginnen will. (Tritt eher nicht auf, wenn man etwas weiter entfernt beginnt.) Mitverantanwortlich (aber nicht nur) ist die Tatsache, dass moderne Maschinen Zickzackstich können und das Einstichsloch entprechend breit ist.

Abhilfe würde hier ein "Hund" (gibt auch andere Bezeichnungen dafür) schaffen. Mit dem würdest Du auch das Fadenchaos am Anfang verhindern.
Nimm irgendeinen kleines Stück alten Stoff, lege ihn doppelt und näh drauf: Fang in der Mitte ca. 2 cm vom Stoffende entfernt an und näh bis zum Rand des Stoffes.
Dann hebst Du den Fuß, legst Deinen zu nähenden Stoff dahin, wo er soll, senkst den Fuß wieder und beginnst die Naht so, wie du es auch ohne Hund tun würdest.(Der alte und der neue Stoff stoßen quasi mehr oder weniger zusammen, die Fadenenden werden vom Hund gehalten und der Nahtanfang stabilisiert). Später schneidest Du den Stofffetzten einfach ab.

Dieses Verfahren eignet sich immer, wenn man am Stoffrand anfängt.

Eine andere Möglichkeit ist es, am Nahtanfang ein Stückchen Stickvlies drunter mitlaufen zu lassen, das man später ausreißen kann.

Generell braucht man für Jersey an einer normalen Haushaltsnähmaschine etwas Übung und manchmal auch Tricks.

Viele Grüße und viel Erfolg
Hummelbrummel

-lich im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer am besten gleich mit Fotos

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und wenn es erledigt ist, bitte eine kurze Meldung, was es war

Ich kenne mich noch nicht mit dem Nähen aus, aber mit dem Lösen von Problemen. Dein erstes Projekt mit der neuen Maschine ist gleich ein schwierig zu nähender Stoff. Nimm den doch mal aus der Gleichung raus und teste die Maschine mit einem unelastischen Stoff bis Du sie ein Bisschen besser kennst und weißt, dass sie prinzipell funktioniert und sonst alles passt.

Stern18* hat geschrieben: ↑Samstag 23. März 2024, 14:30 Warum verknotet sich der Unterfaden, wirft Schlaufen und frisst am Ende den Stoff.

Hummelbrummel hat Deine Fragen bereits vortrefflich analysiert und mögliche Abhilfen aufgeführt.

Der Stofffraß war wirklich am Ende?
Dann sind mehrere Faktoren zusammengetroffen wie z.B. labbriger Stoff, griffiges Garn, Schlaufenansatz...

Persönlich würde ich den gezeigten SToff nie und nimmer einer Nähma vorlegen, Von Ausnahmefällen und Testnähten einmal abgesehen, ich nähme dafür eine Over- bzw. Coverlock.
Ich verbuche Deine Nähversuche demnach einfach mal als Testnähte, die Dir die Grenzen des Einsatzgebietes Deiner Neuerwerbung aufgezeigt haben.

Die Verknotungen wirst Du aber ebenfalls auf Webware produzieren, sofern der Unterfaden der Unterfaden nicht inder exakt vorgeschrieben Länge abgetrennt und der Oberfaden nach hinten gelegt und für die ersten zwei Stiche festgehalten wird.
Besser: Die Hummelsche Variante, beide Fäden nach hinten und (auf Zug) festhalten.

BTW..Deine Knoten sind noch relativ harmlos ;)