Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

Fragen und Antworten zu Nähmaschinen von Adler, Dürkopp und Dürkopp Adler.
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det
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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#21 Beitrag von det »

Klaus aus A hat geschrieben:Was ich dringend brauche ist eine Nadel.
Ich habe hier noch Nadeln, die eventuell passen können - leider ohne Typenbezeichnung.

Gesamtlänge 45 mm und Rundkolben mit 2 mm Druchmesser sollte passen, aber wie ist der Abstand Kolbenende - Nadelöhr?

Gruß
Detlef
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adler104
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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#22 Beitrag von adler104 »

Na das hört sich doch gut an wink
Mit'm Öl nich sparsam sein!

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Klaus aus A
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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#23 Beitrag von Klaus aus A »

Hallo Ralf,

von Dir habe ich schon viel gehört, hatte aber bisher noch nicht das Vergnügen.

An der Feder und dem Flügelmutter- Teil habe ich großes Interesse.
Da ich meine Maschinen ausschließlich zu Hobbyzwecken nutze, ist das natürlich auch eine Preisfrage. Über ein Angebot per PN würde ich mich sehr freuen.

Wie gesagt weigere ich mich bisher zu glauben, daß die vorhandenen Teile verschlissen sind.

Den Link habe ich mir angesehen. Die haben auch Ersatzteile für meine Adler 67, die zwar gut läuft, aber gerne noch zwei weitere Füße, eine neue Stichplatte und einen neuen Transporteur hätte.

Wenn man die Preise für Orginalteile zusammenzählt kann man sich einen nagelneuen Chinesischen Klon kaufen.
Die Preise sind bei aller Liebe zum Hobby außerhalb jeder Reichweite und auch Toleranz. Ich wundere mich nur manchmal warum alte Industriemaschinen noch so hoch gehandelt werden wenn jeder gewerbliche Betrieb eigentlich unwirtschaftlich wenn nicht sogar riskant ist.

In der Elektronik, wo ich herkomme, haben Profigeräte, die nicht mehr versorgt werden können, keine Spur einer Chance und werden verschrottet. Es sei denn ein Liebhaber wie wir nimmt sich ihner an.

Ich danke Dir für die Hinweise. Langsam bekomme ich ein Bild von der Situation, die ich wohl zu positiv eingeschätzt habe.

Ich bin für jeden Hinweis, jede Meinung und Warnung wirklich dankbar. Und wenn einer sagt "gib auf, das wird ein Fass ohne Boden" oder "deine fachlichen Möglichkeiten reichen nicht", höre ich mir das mit Interesse an. (Mache ich gelegentlich auch)


Grüße
Klaus

Ralf C. Kohlrausch
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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#24 Beitrag von Ralf C. Kohlrausch »

Klaus aus A hat geschrieben:Hallo Ralf,

von Dir habe ich schon viel gehört, hatte aber bisher noch nicht das Vergnügen.

An der Feder und dem Flügelmutter- Teil habe ich großes Interesse.
Da ich meine Maschinen ausschließlich zu Hobbyzwecken nutze, ist das natürlich auch eine Preisfrage. Über ein Angebot per PN würde ich mich sehr freuen.

Wie gesagt weigere ich mich bisher zu glauben, daß die vorhandenen Teile verschlissen sind.

Den Link habe ich mir angesehen. Die haben auch Ersatzteile für meine Adler 67, die zwar gut läuft, aber gerne noch zwei weitere Füße, eine neue Stichplatte und einen neuen Transporteur hätte.

Wenn man die Preise für Orginalteile zusammenzählt kann man sich einen nagelneuen Chinesischen Klon kaufen.
Die Preise sind bei aller Liebe zum Hobby außerhalb jeder Reichweite und auch Toleranz. Ich wundere mich nur manchmal warum alte Industriemaschinen noch so hoch gehandelt werden wenn jeder gewerbliche Betrieb eigentlich unwirtschaftlich wenn nicht sogar riskant ist.


Grüße
Klaus
Viel von mir gehört? Ob das gut ist?

Meine Feder ist nicht so schön poliert wie die von Adler 104 sondern nur entschietet. Statt der Flügelschraube am Hubstellbolzen hat der Vorbesitzer eine Kreuzschlitzschraube eingesetzt. Das lässt sich so nicht ganz festklemmen und hat den Vorteil, dass sich der Bolzen auf der Feder mit einem Handgriff verschieben lässt, ohne dass noch geschraubt werden muss. Von alleine verstellt es sich nicht, weil der Federdruck drauf lastet.

Der Vorbesitzer hatte in sowjetischer Kriegsgefangenschaft als Schuster gearbeitet und sich nach seiner Haftentslassung und Heimkehr eine Schuhmacherreparaturmaschine gekauft, aber nur noch zum Spaß gebastelt und ist Postmeister geworden. Ich hätte gern 20 Euro plus Porto dafür und kann auch zwei Nadeln zum Probesticheln beilegen.

Was die Ersatzteilpreise angeht: Ein Orthopädieschuhmacher in meiner Nachbarschaft tritt seit 40 Jahren eine Adler 30 mit Füßen. Als ich ihn nach Reparaturen fragte hat er spontan bejaht: Er habe mal beim unvorsichtigen Einfädeln eine Schiffchenfeder abgebrochen. Wer sich bei dieser Haltbarkeit einen kompletten Satz Ersatzteile hinlegt bindet eine Menge Kapital und muss das als Geschäftsmann amortisieren. Das kalkuliert aber auch der professionelle Anwender wieder mit ein. Angesichts der Maschinenneupreise ist der Tausch einzelner Teile auch absolut rentabel und lässt sich - wie so oft - durch Pflege hinauszögern. Teils jahrhundertelang. Ich habe nach der abgewirtschafteten Adler 30-1 eine Singer 29K1 gekauft, konnte bei dem Preis nicht widerstehen und kannte das Risiko, einen zweiten Bootsanker anzuschaffen. Die Singer - die Seriennummer deutet auf 1904 - näht fast wie am ersten Tag. Einige interne Getriebeteile sind so scharf, dass ich mich geschnitten habe. Rundgelutscht ist da gar nichts.

Bei den hiesigen Profis hat Adler einen deutlich besseren Ruf als Singer. Beim Namen Singer schnauben die alle verächtlich. Bei Leatherworker.net wird gelegentlich die Vermutung geäußert, dass Singermaschinen mit einem SV in der Seriennummer special versions fürs Militär seien. Das hieße dann umgekehrt, dass die normalen Maschinen keine gehärteten Teile hätten.Vielleicht hat sich bei den Handwerkern die Erkenntnis gebildet, dass im täglichen Dauerbetrieb Adlers länger halten als Singers.

Das dürfte für Hobbynachnutzer allerdings kaum noch eine Rolle spielen.

Gruß
Ralf C.

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Klaus aus A
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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#25 Beitrag von Klaus aus A »

Hallo Ralf,

gekauft! Bitte einpacken und wegschicken. Das technische über PN.

Ich habe nichts schlechtes gehört! Ich höre nur manchmal Ralf sieht das so oder so. Das heist, man nimmt Deine Meinung als Referenz. Kann aber auch sein, daß ich deinen Namen schon in anderen Foren gelesen habe. Ich habe aber keinen Schimmer in welchem Zusammenhang. Also nur gutes.

Sorry wegen der globalen Preisschelte. Ich hoffe Du bist nicht selbst Händler. wenn doch, ich verstehe deine Argumentation. Hatte selbst in meinem Betrieb mit Ersatzteilkalkulationen zu tun. Bei Kleinteilen kann das durchaus mal Faktor 20 werden.

Ich schick dir eine PN.

Danke für die kleine Geschichte drumrum. ich lese sowas sehr gerne!

Grüße
Klaus
Pfaff 260, 130-6, 30, 31, 11, K, A(B), ADLER 67-73, Dürkopp 207-5, Singer 15-1 (IF), 15-30, 15-D88, 18-2, 66, 206, Mundlos 77, Phönix "F", Anker MMZ

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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#26 Beitrag von adler104 »

Über das Singer / Adler Ding lässt sich ja streiten. Das ist wie bei Opel und VW Fans biggrin Ich glaube ja, dass sich die Maschinen 30 und 29K im Grunde nichts nehmen. Es kommt halt immer drauf an, wie sehr die Teile "geritten" worden sind. Da kommt es nicht zwingend aufs Alter an. Ich bin jedoch der Meinung, dass Adler seine "Kaliber 30" eigentlich nicht groß weiterentwickelt hat und Singer noch ein paar Sprünge gemacht hat. Z.B. bei der Schraubenfeder Feder für den Nähfußdruck, dem Fadenversteller am Arm, der Fußhöhenverstellung und der auswechselbaren kurzen Getriebebox (oder wie das Teil heißt) - das bezieht sich jetzt aber auf die Modellreihen ab 29K58, K60, K62 usw. bis K73. Die 29K71 unterscheidet sich deutlich zur 29K1, da hat sich technisch so einiges getan.

Ich kann aus Erfahrung sagen (habe selbst an und mit 30-1, 29K1, 29K33, 29K71 und 29K73 gearbeitet), dass die Singer 29 Maschinen ab K58 (fast baugleich mit 29K71) um einiges komfortabler zu bedienen sind als z.B die K1 oder K33 bzw. alles was Adler so an Kaliber 30 hatte. Zu dem gibt es von Singer Teile um den Hub des Nähfußes zu erhöhen, wobei sich mir das noch nicht so recht erschlossen hat, da man das auch manuell verstellen kann ab K51 (spätesten).

Aber seis drum - ist alles Meinungssache. Vorteil bei den letzten Singer Modellen ist halt, dass die Ersatzteilsage hervorragend ist. Wobei ja einige Teil zw. den Adler 30 und 29K austauschbar sind.

So und nun die Opel-Fans... biggrin
Zuletzt geändert von adler104 am Sonntag 20. Dezember 2015, 18:15, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#27 Beitrag von adler104 »

@ Ralf

Das mit dem S.V. (Special Variant) bei Singer bezieht sich, so weit ich das mittlerweile heraus "getüftelt" habe, eher auf Sonderzubehör, dass bei einigen Serienmaschinen zum Zusatz S.V. führte. Das mit den gehärteten Teilen ist glaub ich ein Märchen, das man gern mal erzählt um eine Maschine vermeintlich besser erscheinen zu lassen. Ich habe das auch mal geglaubt. Mir sind mittlerweile aber ein paar S.V. untergekommen (45KS.V.3 und 34KS.V.5 usw.) und da konnte ich nichts anderes / verbessertes feststellen. Wie gesagt, ich glaube eher, dass S.V. sich auf Sonderzubehör, das auf Kundenwunsch einer Serienmaschine hinzugefügt wurde, um spezielle Nähaufgaben zu erfüllen bezieht. Weiter nichts. Aber das ist meine Theorie und ist nicht belegt.
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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#28 Beitrag von corax13 »

Mit den Nadeln, kann dir eigentlich jeder Schuhmacher oder Orthopädieschuhmacher in deiner Nähe helfen. Die Rondkolpennadeln für diese Maschinen haben sich seit Jahren nicht verändert. wink
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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#29 Beitrag von det »

Hallo Corax,
hast du Lust, mal eben den Abstand Kolbenende -> Oberkante Nadelöhr zu messen bei den Adler 30-1 Nadeln zu messen.

Danke und Gruß
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Re: Adler 30-1, Flohmarktfund, erste Eindrücke, wie testen

#30 Beitrag von corax13 »

Die Originale, die ich dazu bekommen hatte, waren ohne Bezeichnung.
Habe jetzt leider nur einen Zollstock zur Hand. Gemessen 4,2mm Oberkante Kolben, Oberkante Öhr. Ich verwende aber auch die 332LR da ist der Abstand nur 3,9cm. Nicht ganz reinstecken, da gehen die auch prima.

LG corax
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