Hallo Isidro
sidro hat geschrieben: ↑Donnerstag 19. Oktober 2023, 18:58
Was ich vermisse ist eine Wirkungsgrad Kurve.
Hier sind Effizienzkurven für diese Nähmaschine Universalmotoren.
Efficiency of motors.png
sidro hat geschrieben: ↑Donnerstag 19. Oktober 2023, 18:58
Zusammenfassend kann man wohl feststellen das alle getesteten Motoren einen ziemlich schlechten Wirkungsgrad haben. Moderne Motoren können Wirkungsgrade von über 90 % erreichen.
Ich stimme nicht sofort zu, dass „moderne Motoren“ einen höheren Wirkungsgrad haben und beispielsweise 90 % betragen. Der Wirkungsgrad wird von vielen Faktoren beeinflusst, nicht zuletzt vom Drehmoment und der Drehzahl, mit der der Motor arbeitet. Doch was bedeutet „moderner Motor“ eigentlich?
Kleinere Elektromotoren hatten im Allgemeinen immer einen geringeren Wirkungsgrad als größere Motoren. Generell kann der Wirkungsgrad aber auch davon beeinflusst werden, wie viel Eisen und Kupfer dem Motor zugeführt wird. Ein höheres Gewicht des Motors bedeutet also auch einen höheren Wirkungsgrad bei gleicher Wellenleistung. Das bedeutet auch, dass es zu einer wirtschaftlichen Frage wird, wie hoch der gewünschte Wirkungsgrad sein soll. Der Einsatz von bürstenlosen Motoren und Permanentmagneten hat die Herstellung von Motoren mit höherer Effizienz ermöglicht. Aber ich glaube nicht, dass neuere Nähmaschinen diese Möglichkeit nutzen, weil das die Motoren teurer machen würde. Der Strompreis bedeutet für diese kleinen Motoren zu wenig.
sidro hat geschrieben: ↑Donnerstag 19. Oktober 2023, 18:58
Es waren wohl nur die Kupplungsmotoren der Industriemaschinen leistungsfähiger.
Kupplungsmotoren für Handwerksnähmaschinen hatten typischerweise eine spezifizierte Wellenleistung von etwa 0,4 kW, und ein solcher Motor ist auch nicht sehr effizient, typischerweise etwa 50 %. Aber es kommt natürlich auch darauf an, welches Drehmoment sie liefern mussten. Da der Motor ständig mit Leerlaufverlusten stand und lief, war der Aufwand auf der Stromrechnung tatsächlich deutlich höher als bei Verwendung eines anderen Motors, da in der Regel nur ein kleinerer Teil der Zeit genäht wird, in der der Motor läuft.
sidro hat geschrieben: ↑Donnerstag 19. Oktober 2023, 18:58
Woraus leitest du ab welche Leistung und welches Drehmoment eine Nähmaschine bei einer bestimmten Stichzahl benötigt?
Für die Pfaff 230 und Pfaff 260 sind die Daten zur Motorwellenleistung und Nähmaschinengeschwindigkeit im Servicehandbuch dieser Maschinen beschrieben. Bei der Pfaff 230 wird das Umsatzverhältnis durch die Riemenscheiben am Motor und am Handrad bestimmt. Bei meinem Pfaff 230 beträgt dieses Verhältnis 3,5.
Die meisten Motoren für Vintage-Haushaltsnähmaschinen haben eine maximale Wellenleistung von etwa 30 W. Dadurch könnten die Nähmaschinen eine Höchstgeschwindigkeit im Bereich von 800 bis 1200 Stichen/Minute erreichen. Häufig wurde das Übersetzungsverhältnis zwischen Motor und Nähmaschine zu niedrig gewählt, sodass das Potenzial des Motors nicht ausgenutzt wird. Bei vielen Vintage-Nähmaschinen wird der Riemenscheibendurchmesser am Schwungrad für den Einsatz mit Steppstich klein gewählt.
Einige Benutzer möchten einige der stärkeren Vintage-Haushaltsnähmaschinen für schwerere Fäden und Materialien verwenden und einen austauschbaren Rücksackmotor verwenden. Wenn Sie einfach einen neuen Universalmotor aus China kaufen, der z.B. ist mit 180 W beschriftet, da hat man nicht viel raus. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten können diese Motoren leicht überhitzen. Daher ist es sinnvoller, die Übersetzung zwischen Motor und Nähmaschine zu wechseln oder ganz andere Motoren mit höherem Drehmoment zu verwenden. Einige verwenden für diese Nähmaschinen Servomotoren von Handwerksnähmaschinen, hier ist jedoch Vorsicht geboten, da diese mit deutlich höherer Wellenleistung arbeiten.
Ich denke, man kann sagen, dass die Pfaff 130, 230 und 260 für höhere Belastungen gebaut sind als die meisten anderen Haushaltsnähmaschinen.
Grüß, Viggo