Sessel "auffrischen" und, wie sowas von innen aussieht

[Ostrod]

Wer kennt es nicht: ein paar Hunderter für nen Sessel oder mehrere Tausender für die Garnitur sind schnell ausgegeben.

Und dann, ein paar Jahre später, lässt das Wohlbefinden deutlich nach.

Habt Ihr euch mal gefragt, wie sowas von innen aussieht?

So:

[Ostrod]

Was aber nun tun, wenn das Ding weich ist oder Geräusche macht?!

Meist fast ganz einfach.

Von unten ansehen und systematisch auseinanderbauen.

[Ostrod]

Es ist etwas unterschiedlich, wie das gebaut ist. Hier war ich ein Glücksbärchen, weil die Seitenteile einfach abzuschrauben waren.

Außerdem seht Ihr das eher rückwärts, weil ich erst spät auf die Idee der Dokumentation kam...und ich nicht Herr der Bildersortierung bin.

Wenn jemand etwas nicht versteht, möge er, sie und auch es, einfach nachfragen.

[Ostrod]

Entscheidend dürfte aber dieser Teil sein:

Das Polster wurde geöffnet - ganz einfach an den sichtbaren Klebenähten mit dem Cuttermesser - und dann der Müll der Industrie entfernt und ordentlich gepfuscht.
Das bedeutet, daß halbwegs passende Schaumstoffstreifen in die Gassen des Federkerns geschoben werden.
Das gibt dem Müll wieder Stabilität und kann Geräusche verhindern.

Klug kann es sein, sich beim Auseinandernehmen die Konturen zu markieren und jede Menge Bilder zu machen. Das erleichtert das Zusammensetzen ungemein.

[Feline]

Super, danke fürs Dokumentieren und Zeigen.
Ich denke, man muss sich einfach mal trauen sowas anzupacken und was soll´s: Bevor es sowieso in den Sperrmüll wandert, kann man ja einen Versuch starten

[Ostrod]

Was ich noch vergessen hatte:

Es kommt natürlich auch vor, daß Federn gebrochen sind. Die kann man, so man sie hat (wir heben gern mal alte Federkerne, die komplett getauscht wurden, auf) relativ einfach austauschen. Meist sind die nur durch die schraubenartigen Drähte gehalten. Die dreht man geduldig heraus, ersetzt die Feder und dreht den Draht (die Drähte) wieder hinein.
Manchmal ist das auch geklammert. Das kann man aber dann auch mit geeigneter Schnur knoten.
Wenn es gar nicht anders geht und es das Möbel wert ist, kann man passende Federkerne auch nachkaufen.

Es gibt aber auch Modelle, an denen sich selbst der Fachmensch die Karten legt. Die eigentliche Reparatur ist nicht so das Problem, aber das Auseinander- und Zusammenbauen kann schon manchmal eine Herausforderung sein.
Also immer systematisch vorgehen und gaaaanz viele Bilder machen!

Etwaige Blenden sind meist verdeckt montiert. Das heißt, daß da Dübel oder Nägel dahinter stecken. Sowas löst man gewöhnlich mit einem sog. Losschlageisen. Geduld und anderes Hebelzeugs tuns aber auch.
Manchmal sind die aber auch von innen montiert. Also immer erst reingucken!

Gruß, Lukas