Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

Hier könnt Ihr über andere Werkzeuge und Maschinen quatschen die Ihr im Einsatz habt.
Z.b. Messer, Scheren, Nietzangen,Ösenwerkzeuge, Spindelpressen u.s.w.
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carco
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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#71 Beitrag von carco »

zu 2).:

Das ist eigentlich die wichtigste Frage die man sich stellen sollte und damit verbunden auch der Punkt 3).

Für 5 oder 10 Teile die in einem Jahr anfallen benötige ich eigentlich keine eigene Maschine, wenn - ja wenn eine Lohndreherei das Ganze recht günstig erstellen kann. Günstig ist dabei immer relativ.

Bei mir spielte auch die Terminierung eine große Rolle. Wenn ich ein Teil brauchte und drei bis sechs Wochen warten musste, bis der Dreher Zeit für meine Arbeit hatte,....

Das war dann schon eher frustrierend. Allerdings hatte man auch keine Sorgen wie das Material zu beschaffen war. Da muss man halt abwägen. Denn etwas Materialkenntnis gehört zum Drehen dazu.

Da ich alte und sehr alte Motorräder restauriere und fahre, ist eine Drehmaschine für mich unentbehrlich. Einem Dreher zu erklären wofür man was in welchem Material benötigt und das Teil dann morgen abholen kommen, feststellen das es um 1/10mm zu dick oder zu dünn gefertigt wurde, obwohl die Maße auf der selbstgefertigten Zeichnung stimmten.....

Das kostet Zeit und liefert Ärger. - Dann lieber selbst die Fehler machen und eine Drehmaschine kaufen.
Pfaff 130 - 134 - 138-6 - 145H2 - 545H3 - Pfaff W&G, Phoenix R - 429-50, Singer 12 - 28 - 29 - 15D-88 - 66 - 201K, Sunbeam TT90, Unknown, Winselmann Titan, Triumph TR4, Frister & Rossmann...

carco
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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#72 Beitrag von carco »

zu Punkt 4).:

der Platzbedarf richtet sich - na klar - nach der Größe der Drehmaschine.
Um das einmal aufzureißen nenne ich einmal den typischen Platzbedarf um die Drehmaschine herum. Damit kann jeder etwas anfangen und diesen Platzbedarf zu "seiner" künftigen Drehmaschine hinzu rechnen.

Im Privathaushalt steht eine Drehmaschine in der Regel irgendwo an einer Wand. Sei es die Garagenwand oder die Wand eines Hobbyraumes.
Zwischen Wand und Drehmaschine sollte ein Mindestplatz von 60 cm vorhanden sein, wenn die Maschine einen Elektroschaltkasten auf der Rückseite besitzt. Ist dies nicht der Fall, würde auch 40 cm ausreichen. Schließlich möchte man auch mal die anfallenden Späne hinter der Maschine entfernen.

Vor der Maschine sollte mind. 1 m Platz vorhanden sein. Ein wenig Bewegungsfreiheit tut gut.
Je nach Maschinentyp ist es ratsam auch einen gewissen Raum neben der Maschine freizuhalten. Insbesondere dann, wenn die Futterwelle hohl ist und man auch einmal längere Gegenstände bearbeiten muss.
Fällt dieser Part weg, reicht gerade mal soviel Platz aus, wie zum Kehren notwendig ist.
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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#73 Beitrag von carco »

zu Punkt 5).:

Dieser Punkt ist natürlich sehr individuell zu sehen. Learning by doing! Man fängt mit kleinen einfachen Dingen an und traut sich immer mehr an schwierigere Dinge heran. Da muss jeder ganz ehrlich zu sich selbst sein und hinterfragen was man sich zutraut.
Drehen ist kein Hexenwerk und vieles geht einem recht schnell von der Hand.

Hier heißt es wie bei so vielen Dingen; Üben, probieren, üben, üben und lernen.

Die richtige Drehzahl für den jeweiligen Durchmesser und das jeweilige Material ist zum Teil in Skalen vorgegeben, aber auch hier spielen Erfahrungswerte und die Wahl der Schneidwerkzeuge eine große Rolle.

Learning by doing!
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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#74 Beitrag von carco »

Punkt 6). ist selbsterklärend und sollte von jedem selbst zu prüfen sein.

Hier jedoch eine wichtige Anmerkung:

Die Drehmaschine ist nur ein Teil eines Menü's. Die Vorspeise ist das Material, die Hauptspeise die Drehmaschine und die Nachspeise ist das Zubehör.

Die Kosten für das Zubehör sollten nicht unterschätzt werden und betragen einen beträchtlichen Teil, je vielseitiger man die Drehmaschine einsetzen möchte.

Drehstähle mit aufgelöteten Hartmetallplättchen gibt es ganz, ganz günstig in der Bucht, weil von gestern. Aber Einsatzfähig ist das trotzdem.

Heute arbeitet man mit Wendeschneidplatten. Hier sollte man sich genau informieren was wofür und für welchen Preis. Man kann viel Geld sparen, wenn man richtig plant.

Schnellwechselhalter ist dann das nächste Zubehör. Braucht man nicht unbedingt, aber es erleichtert den Werkzeugwechsel.

Wer mit der Drehmaschine auch gewisse Fräsarbeiten verrichten möchte, benötigt einen Höhensupport, einen Teilkopf usw. Es gibt viel Zubehör...

Der Vorteil,; Man kann das zubehör nach und nach kaufen und sich somit im Rahmen gut ausstatten.
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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#75 Beitrag von carco »

Meine Drehmaschine:
1434.jpg
Eine Weipert mit einer Spitzenhöhe von 175mm und einer Spitzenweite von 1 Meter.
1437a.jpg
Die Maschine kann fast alle gängigen und heute nicht mehr vorkommenen Gewindesteigungen andrehen. Für ganz außergewöhnliche Gewindesteigerungen steht ein weiterer Radsatz zur Verfügung.
1438.jpg
Neben dem Dreibackenfutter steht ein Vierbackenfutter zur Verfügung.

Ein Rundtisch den man sowohl an der Drehmaschine wie an der Fräsmaschine benutzen kann, steht ebenfalls zur Verfügung.

Ein Teilkopf fehlt mir noch. Irgendwann gelangt einmal einer zu mir.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#76 Beitrag von carco »

Nur um einmal den Platzbedarf zu dokumentieren:

Die Fräsmaschine, eine Weihrauch.
fraese-2-weihrauch.jpg
Der Platzbedarf für solche Maschinen ist nicht ohne und nicht zu unterschätzen.
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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#77 Beitrag von nicole.boening »

heart heart heart heart heart

welche Meißel für welche Arbeiten? Gewinde schneiden, ... etc zusätzliches Zubehör ...
Näh und schraub wie du dich fühlst.

Neuestes Video über Brillengreifer
https://youtu.be/R-8Pf68mo90

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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#78 Beitrag von exLedernäher 29D62 »

Hallo,
hier mal ein paar Drehmeißel
Drehmeißelarten.jpg
Drehmeißelarten 1.jpg
Die LZ 280 mit Leit und Zugspindel war in den 60ern eine sehr begehrte Maschine und ist es heute noch in der heimischen Werksatt.
Die Weiler hat eine Spitzenhöhe von 125 mm und eine Spitzenlänge von ca 650 mm.
Also könnte ich Handräder bis zu ca. 240 mm Durchmesser drehen.
Die Maschine ist 1600 mm breit , wiegt 450 Kg und wurde sehr gezielt ausgewählt.
Sowas wollte ich schon über 15 Jahre mal haben und nun hat es endlich geklappt.
Ich habe auch sämtliche Wechselräder auch das 120 er und das 127 er zum Zollgewindedrehen.
Auch ein fast kompletter Satz Hartmetall- und HSS Drehstähle wie auch ein 60 ° Gewindemeißel für Metrisches Gewinde sind vorhanden.
Sonderdrehmeißel wie 55 ° Zollgewinde werde ich mir selbst aus einem HSS Rohling schleifen.
Metrische Gewinde bis M12 schneide ich auch auf der Drehmaschine mit Schneideisen oder Gewindebohrern von Hand.
Auch eine Planscheibe, mitlaufende und feststehende Drehspitzen und ein Bohrfutter mit jeweils MK 2 Kegel ist vorhanden.
Eventuell lege ich mir noch eine Lünette zu, mal sehn ob ich die irgendwann mal brauche.

Was mir noch fehlt sind die Wechselbacken mit Drehgewindeaufnahme für ein 160er Röhmdrehfutter.


Ich habe mal 1981 an so einer alten Weiler drehen gelernt und leider seit ca 30 Jahren nicht mehr gedreht und bin gerade dabei meine Kenntnisse aufzufrischen.
Zum Glück steht mir mein Vater mit Rat und Tat zur Seite. Er hat immerhin ca 45 Jahre Berufserfahrung und so kann ich von ihm noch viel Erfahrungswissen lernen.
Denn erst nach der Lehre beginnt mit den täglichen Erfahrungen erst das eigentliche Lernen.

PS: für einen unvorsichtigen Laien ist dies eine etwas gefährliche Maschine, da diese noch keinerlei Sicherheitsschalter, Spanabdeckungen usw hat.
Wenn euch mal ein im Futter vergessener Drehfutterschlüssel durch die Werksatt geflogen ist oder der Drehmeißel unvorsichtiger weise mit Vorschub ins Drehfutter gelaufen ist, werdet ihr vorsichtiger wink

@ Caco tolle Drehbank hast du da und das Handrad sieht auch gut gereht aus.
Aus welchem Material hast du dein Handrad gedreht ? Ist das aus Aluminium und wenn ja welches ?
Zuletzt geändert von exLedernäher 29D62 am Montag 6. November 2017, 20:06, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#79 Beitrag von det »

Ja, da werden Begehrlichkeiten geweckt.

Im bezahlbaren Bereich sieht man Neugeräte für unter 1000,- Euro, so wie diese Holzmann, mit 65 kg ja ein Leichtgewicht.
Kann man damit auch schon Stahl bearbeiten und nur Alu, Messing, Kunststoff?

Ich dachte an kleine Ersatzteile, exotische Schrauben usw.

Oder ist so eine Drehbank wie eine 89,- Euro Singer aus dem Supermarkt?

Gruß
Detlef
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Re: Wie sieht Deine "Werkstatt" aus?

#80 Beitrag von exLedernäher 29D62 »

Mal zu den Preisen:
Eine vergleichbare Neumaschine in Chinaqualität liegt so zwischen 3000 bis 5000 Euro und da war ich von der Qualität nicht sehr angetan.
Meine habe ich für 1800 E aus der Bucht. Vergleichbare Weiler werden meist über 2500 bis ca 3000 E mit neuem Lack angeboten.

Mit den billigen Baumarktmaschinen lässt sich kaum zufriedenstellend Stahl drehen.
Die sind leicht, fangen an zu vibieren und die Führungen geben beim Stahldrehen nach.
Die sind für Holz, Alu, Kunststoff und eventuell noch Messing gerade so zu gebrauchen.
Qualitativ hochwertige Teile lassen sich mit Billigmaschinen nicht herstellen.
Da ist es billiger kleine Schrauben etc. in England zu bestellen
Zuletzt geändert von exLedernäher 29D62 am Montag 6. November 2017, 20:10, insgesamt 3-mal geändert.

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