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Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 10:09
von Klaus_Carina
shy Nach Deiner Beschreibung kann ich mir Deinen Nähtisch nun leider nicht mehr vorstellen -

"Breite von 10 cm und vermutlich 3 cm dick.
Da drin sitzt eine Füllung aus Multiplex
In dieser Füllung ist der Ausschnitt für die Maschine, den Riemen und die Scharniere."

Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 12:26
von Manohara
das gibt man sein Bestes und dann das:
Nach Deiner Beschreibung kann ich mir Deinen Nähtisch nun leider nicht mehr vorstellen
Es geht um Die Arbeitsplatte, und ein wichtiges Detail der Beschreibung war: "ein Rahmen aus Massivholz".
Wie ein dicker Bilderrahmen (in der Größe der fertigen Tischplatte).

Alle technischen Funktionen (wie der Ausschnitt für die Maschine usw.) befinden sich, mit Nut und Feder gehalten, in der "Füllung" (wie ein Tischler es nennen würde), in diesem Rahmen.

Aber ich werde - nach alter Nähmaschinentechnikforumstradition - Bilder einstellen, sobald es was zum fotografieren gibt.

Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 19:26
von Manohara
heute habe ich Leder besorgt.
PhoenixLeder.jpg
Kleiner gab's das nicht und mit 80 € kostete es halb so viel wie die Maschine (die ja für den hiesigen Geschmack mit 150 völlig überbezahlt war boewu )

Das Stück nannte sich "Gürtelhals", ist von einer Kuh und ca 2,5 mm dick.

Es gab auch weicheres, dünneres, in super-Rot-Tönen (wie die ÖL-Löcher), aber ich glaube, dieses ist "in sich" stabiler und wird es eher aushalten, wenn mal die Schrere drüber ratscht.
Färben kann ich es vielleicht selbst, weil es "offenporig" ist (also keine versiegelnde Farb-Schicht auf der Oberfläche hat)
Vielleicht wird es ja auch mit den Jahren von selbst eine schöne Patina bekommen (das sehen wir dann).

Mein Verarbeitungs-Plan (den Maschinen-Ausschnitt betreffend) ist:
Den Maschinen-Grundplatten-Ausschnitt in die Tischplatte sägen, eine Holzplatte in der Form und Dicke wie die Grundplatte zuschneiden, das Leder nass (und damit hoffentlich dehnbar) machen, auf die Tischlatte leimen und während des Anpressens, die Holz-Grundplatte in den Ausschnitt reindrücken. Das Leder wird sich - so hoffe ich - wie bei einem Schuh-Leisten, an die Form anpassen und (anders als beim Schuh-Leisten) an dem Holz kleben.
Danach kann ich das überflüssige Leder aus dem Loch rausschneiden.

Außen (also da, wo diese "Füllung" an den Rahmen stößt) soll es auch "um die Ecke rum" geklebt werden, mit einer ähnlichen Methode. (jaja, Wenn ich's mache, gibt's natürlich Bilder light )

Über die runden, scharnierähnlichen Halterungen muss ich noch nachdenken
PhoenixScharnier.jpg

(aus einem Foto rausvergrößert. Die Maschine ist nicht fest mit dem Tisch verbunden und kann nach oben einfach abgenommen werden, obwohl das Scharnier wie ein Scharnier funktioniert ... gute Lösung finde ich)
... habe schon Ideen, die mir gefallen und die die Sache nicht zu kompliziert machen (dafür muss ich die Eisenteile neu herstellen, aber das wird glaube ich nicht zu schwierig (wenn ich an den Fußadapter denke: PillePalle).

Der Schlitz für den Riemen ist auch noch nicht fertig-geplant .. aber: das kommt!

Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 21:32
von duesenberg
Ich fürchte, daß naßgemachtes Leder nicht kleben wird. Ich hätte es mit aufgeklemmten Leisten fixiert. Allerdings habe ich jetzt am späten Abend Deine geplante Technologie nicht ganz begriffen.

Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 21:48
von Manohara
daß naßgemachtes Leder nicht kleben wird
ja, das ist wohl richtig: Nasses Leder klebt nicht mit Holzleim (den ich vorhabe zu benutzen) aber wenn es trocknet, wird es auch kleben.

Gut, dass Du mich aufmerksam machst. Ich hatte zwar darüber nachgedacht, aber gehofft: Das wird schon irgendwie klappen:

Möglich wäre, es in 2 Stufen zu machen:
1.
Nasses Leder in die Form bringen.
2.
Trockenes, geformtes Leder kleben.

Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 21:54
von duesenberg
Das scheint mir als Laie eine gute Variante zu sein.
Zum verkleben des Leders hätte ich Kontaktkleber (z.B. Pattex) verwendet. Er "weicht" das Leder in engen Grenzen auf und ist, wenn man nicht im allerletzten Moment beide Teile zusammenfügt, noch etwas korrigierbar. Man muß zum erfolgreichen verkleben während der Trocknungsphase den Anpreßdruck permanent aufrecht erhalten.

Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 22:05
von Manohara
Mit Kontaktkleber klebe ich nur, wenn es nötig ist.

Meiner Erfahrung nach löst sich diese Verbindung irgendwann. Selbst, wenn das 20 Jahre dauern sollte, erinnert es mich unangenehm an Kunststoffzahnräder in guten Maschinen. tongue

Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 22:36
von duesenberg
Meine Überlegung war, daß Kontaktkleber von Schuhmachern verwendet wird (und diese Qualität müßte es schon sein) und Weißleim eine harte Klebeschicht bildet. Meinst Du, die Haltbarkeit von Weißleim ist höher?

Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Mittwoch 9. November 2016, 23:25
von Manohara
höher weiß ich nicht, aber länger - nehme ich zumindest aufgrund meiner bisherigen Beobachtungen an.

Holzleim wird hart, ja, aber das ist okay, weil das Holz ja auch hart ist.
Mir ist es für diesen Fall jedenfalls lieber, weil ich das Leder ja in einem Stück auf mehrere Seiten vom Holz pressen will.

Ich berichte ...

Re: viele alte Nähtische

Verfasst: Donnerstag 10. November 2016, 22:17
von Manohara
einer von vielen Schritten:

Die Birkensperrholzplatte wird verleimt und zugeschnitten.
Weil ich Multiplex nicht in der nötigen Dicke da habe, habe ich zwei Platten aufeinander geleimt. (das auf den Böcken) Dahinter, an der Hobelmaschine, lehnt das Brett in Original-Dicke.
Nähtischeinlage.jpg