Thema "Fussanlasser"

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friedhelm46
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Thema "Fussanlasser"

#1 Beitrag von friedhelm46 »

Hallo,bin neu hier im Forum und bitte evtl.Fehler zu entschuldigen. Frage "Sind die Fussanlasser nicht untereinander tauschbar ? Selbstverständlich müssen natürlich die Stecker passen.Es geht mir in erster Linie um die Trittplatte mit dem innen liegenden Regler.

Werner Josef
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Re: Thema "Fussanlasser"

#2 Beitrag von Werner Josef »

Hallo und willkommen bei uns. beerchug
So einfach lässt sich deine Frage nicht beantworten. Bevor ich dir eine falsche Antwort gebe, wäre es besser, du verrätst uns um welche Maschine es geht. Wenn du Zeit hast, freuen wir uns auch über Bilder der Maschinen....
Lass von dir hören.
Bis dann, schönen Gruß
Werner Josef
Schrauben ist Mediation biggrin

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GerdK
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Re: Thema "Fussanlasser"

#3 Beitrag von GerdK »

Hallo Friedhelm,
herzlich willkommen im Forum. smile

Bzgl. Fußanlasser: Es kommt auf die Art der Nähmaschine an, die damit betrieben werden soll. Wenn man Industriemaschinen mal außen vor läßt, kann man zwei Arten unterscheiden: Rein elektromechanische Maschinen (also praktisch nur ein Wechselstrom-Antriebsmotor, den der Fußanlasser steuern soll) und die mehr oder weniger modernen elektronischen Maschinen, die mit entsprechenden Steuerungselektroniken und oft dann auch mit Gleichstrommotoren ausgestattet sind.

Das führt zu mindestens drei verschiedenen Fußanlassertypen:
- Der "Widerstandstyp", in dem einfach ein dicker, per Fuß veränderbarer Widerstand von ca. 550 Ohm sitzt. Der ist für alle einfachen, elektromechanischen Nähmaschinen brauchbar, wenn der Stecker zur Maschine paßt und der Antriebsmotor nicht mehr als ca. 70-100 Watt hat.
Hier z.B. für eine alte Veritas-Maschine:
Fußanlasser allgemein.JPG
- Der "Elektroniktyp", der das gleiche wie der Widerstandstyp erledigt, aber via einer Thyristorsteuerung:
Elektronik Fusspedal-2.jpg
- Dann noch der "Individuelle Typ" für moderne, elektronische Maschinen. Der ist in der Regel genau an den zu betreibenden Maschinentyp angepasst und meistens nicht für Maschinen anderen Typs zu verwenden.

Viele Grüße, Gerd
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dieter kohl
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Re: Thema "Fussanlasser"

#4 Beitrag von dieter kohl »

heart -lich Bild im Forum

wir freuen uns auf einen regen austausch mit dir

Bilder bitte als anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer zeit und macht damit das Thema unbrauchbar
gruß dieter
der mechaniker

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GerdK
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Re: Thema "Fussanlasser"

#5 Beitrag von GerdK »

Reparatur von Detlefs Fußanlasser aus diesem Beitrag:
viewtopic.php?f=17&t=5312

Schaltplan:
Fusspedal Elektronik.JPG
Der TRIAC ist durchgebrannt und hat auf der Platine diverse Leiterbahnen als Sicherung benutzt und weggeschmolzen.
Lötseite.JPG
Der DIAC scheint noch OK zu sein, was gut ist, denn es ist nicht ersichtlich, welche Zündspannung er hat. Üblicherweise liegt die bei solchen Dimmerschaltungen zwischen 32V und 38V.
TRIAC ist bestellt, Fortsetzung folgt....

Viele Grüße, Gerd

P.S.: Erstaunlicherweise gehen drei Leitungen in den Fußanlasser (Blau (BL), Schwarz (BK) und Braun (BR). Blau und Schwarz ist klar, aber was der braune da noch bewirkt, habe ich noch nicht herausgefunden.
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Zuletzt geändert von GerdK am Dienstag 4. Dezember 2018, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Rolf_McGyver
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Re: Thema "Fussanlasser"

#6 Beitrag von Rolf_McGyver »

Bitte messe mal den Kondensator C1 auf Kurzschluss, das Fehlerbild (durchgebrannte Leiterbahnen) ist eigenartig. Ich vermute, dass der Triac als Folgefehler durchgebrannt ist. Ein kurzgeschlossener Triac würde den Motor mit voller Drehzahl laufen lassen, zum Überstrom würde es nicht kommen.
C1 mit den Entladewiderständen könnte parallel zum Motor liegen und diesen entstören. Das macht man üblicherweise zwar direkt am
Motor aber man weiss halt nicht, was sich der Chinese dabei dachte. Dann läge bei defektem C1 die Netzspannung direkt über dem Triac. Dies führt dann zum Überstrom und schmort die Leitungen durch.
Hast Du in Isolationsmessgerät (Widerstandsmessung bei höherer Spannung), damit über C1 messen. Alles kleiner 1.5MegOhm (2x 750k parallel zum C1) zeigt einen defekten Kondensator.
Ich gehe davon aus, dass die Originalmaschine mit einem neuen Anlasser lief (Detlef bitte bestätigen, bzw. welchen Fehler hatte die Maschine, von der der Anlasser stammt, sonst noch?).

Grüße
Rolf

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Rolf_McGyver
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Re: Thema "Fussanlasser"

#7 Beitrag von Rolf_McGyver »

Nachtrag:

Der Kondensator C1 ist wahrscheinlich nicht die Ursache, sonst wäre die dünne Leiterbahn unter C1 auch durchgebrannt. Das ging mir gestern zu später Stunde durch...
Bleibt die Ursache unklar, ich gehe nicht von einem Blitzschlag während des Arbeitens aus... Ein durchgeschlagener Entstörkondensator am Motor käme immer noch in Frage. Vielleicht kann Det das klären.

Es wäre noch interessant zu wissen, wohin die drei Adern (bl, br, bk) an den Steckern landen. Welche haben Durchgang zum Netzstecker, welche enden am Maschinenstecker.
Könntest Du das bitte ausmessen?

Danke und Grüße
Rolf

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GerdK
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Re: Thema "Fussanlasser"

#8 Beitrag von GerdK »

Hallo Rolf,
über den C1 gemessen (ohne ihn auszulöten) erhalte ich 1,5 MOhm (das sind die beiden 760k-Widerstände in Reihe, parallel zu C1). Der Kondensator sieht absolut unbeschädigt aus.
Ich tippe auf Kurzschluß im oder am Motor oder einen sonstigen Kurzschluß am Steckerausgang, der zum sofortigen Ableben des TRIACs führte. Das Ding ist überhaupt nicht abgesichert gegen Kurzschluß. Ich überlege, nach der Reparatur eine Feinsicherung zusätzlich einzubauen, T2A evtl. Der TRIAC kann 4 A, sollte dann also bei zukünftigen, ähnlichen Kurzschlüssen überleben.

Die Leitungen des Fußpedals werde ich noch ausmessen um da etwas Klarheit zu bekommen, wie das Ding eigentlich "extern" verschaltet und angeschlossen ist.

Viele Grüße, Gerd
Zuletzt geändert von GerdK am Dienstag 4. Dezember 2018, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Rolf_McGyver
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Re: Thema "Fussanlasser"

#9 Beitrag von Rolf_McGyver »

da sind mehrere Sicherungen im Pedal - die dünnen Leiterbahnen als 'Sollbruchstelle'. Vom Sicherheitsaspekt besteht keine Forderung, dass ein Gerät wieder instandgesetzt werden kann, es darf nur nicht brennen bzw. keinen Brand verursachen. Und das hat der Anlasser erfüllt.
Das Einfügen einer Sicherung ist dennoch keine schlechte Idee, da die vorhandenen 'Sicherungen' mit der Platinenreparatur nicht mehr original vorhanden sind.

Gruß Rolf

Nachtrag: könntest Du ein gutes Foto von der Bestückungsseite einstellen? An den Anschlüssen steht noch mehr als die Farbkürzel. Das ist aber beim Foto von Detlef nicht zu lesen (L), (M?), (???) hilft aber evtl. weiter.

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GerdK
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Re: Thema "Fussanlasser"

#10 Beitrag von GerdK »

Rolf_McGyver hat geschrieben:....Nachtrag: könntest Du ein gutes Foto von der Bestückungsseite einstellen? An den Anschlüssen steht noch mehr als die Farbkürzel. Das ist aber beim Foto von Detlef nicht zu lesen (L), (M?), (???) hilft aber evtl. weiter.
Hier ist das Foto:
100_8202.JPG
"BL", "BR" und "BK" für die Adernfarben.

Viele Grüße, Gerd
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