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Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Mittwoch 8. August 2018, 17:25
von roxyfun
Liebe Nähmaschinenexperten!

Hier kommt meine erste Frage.

Schaut mal was ich da habe: eine Vollmetall-Schönheit, die einzigen Plastik-Teile, die ich als solche identifizieren konnte sind die zwei roten Knöpfe.

Zugeflogen ist sie zu mir ohne Bedienungsanleitung, was nicht weiter schlimm gewesen wäre, wenn ich nur wüsste was die zwei Feststellschrauben (das oberste Bild) unterhalb des Zick-Zack-Einstellrads (das obere linke) tun. Die linke Schraube kann gar nicht richtig entlang des Schlitzes bewegt werden, die linke aber schon.

Ich will hoffen, dass man damit irgendwie auf die Nadelstellung einwirken kann, denn die Nadel ist jetzt nicht mittig sondern links positioniert. Die Zickzackbreite wird aus der Linken Position aus zunehmend verstellt. Kann sein, dass da evtl ein Teil zum Fixieren der Nadelposition einfach fehlt? Am oberen Metalldeckel ist eine recht große Öffnung, um die Öffnung herum sind viele Kratzer, könnte das ein Hinweis sein? Ich gehe davon aus, dass die Mittelposition möglich sein müsste, denn an den beiliegenden Füßchen ist immer die Mittelposition eingeritzt.

Die Maschine liefert ansonsten fantastische Nähergebnisse, nachdem ich sie nur etwas geölt und den Motorriemen straff gezogen habe. Der Motor kommt aus Deutschland.

Könnte das eine Janome sein?

LG Olga

Re: Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Mittwoch 8. August 2018, 17:46
von dieter kohl
serv

mitgehende Greifer (wackeln wie die Nadelstange im ZZ) deuten immer auf unteres Preissegment hin
deine Maschine gehört also dazu
wer die aber mal gebaut hat und in welchem Land bleibt schleierhaft

das könnte Japan gewesen sein, aber da gab es auch einige verschiedene Hersteller

Re: Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Mittwoch 8. August 2018, 17:55
von Lanora
Die Schrauben beim Zickzackknopf sind dazu da um die Breite des Zickzacks zu begrenzen (Knopflöcher) . Der rote Knopf daneben ist denke ich dazu da um trotz voreingestellter Breite den Zickzack trotzdem verstellen zu können ( Knopflöcher verriegeln z. B.)
Also bei Knopflöcher stellt man z.B. die zwei Schrauben auf 1,5mm und 3 mm , das ist dann deine Längsraupe, dann drückt man den Seiten Knopf und stellt (ohne die Schrauben zu lösen) auf 4mm, die Querraupe, dann wieder für die zweite Längsraube wie vorher einstellen, zum Schluß nach der zweiten Querraupe auf 0 stellen zum vernähen angel

Ich seh keine Nadelverstellung ......
Der Knopf auf der Bodenplatte ist zum Transporteur versenken . Bei dir kann man den in mehreren Stufen verstellen. (Nur halb versenkt wäre z.B. für Stoffe wie Seide/Organza).

Re: Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Mittwoch 8. August 2018, 18:10
von roxyfun
Das war ja schnell, vielen Dank für Eure Antworten!

Ja ich habe lange mit den Feststellschrauben und dem roten Knopf daneben herumgespielt, bin aber nicht richtig schlau draus geworden. Der Rote Knopf hat definitiv was mit dem Zickzack zu tun, er bewegt was in der Zickzack-Mechanikgruppe.

Unteres Preissegment, ok, dann lässt es sich vielleicht erklären, warum sich die Nadelposition nicht verstellen lässt. Vielleicht sind die Füßchen ja dann später dazugekommen und sind nicht Original.

Jedenfalls ist die Durchstichkraft enorm, bin trotzdem sehr glücklich mit ihr.. Zu schade jedenfalls für den Sperrmüll..

LG Olga

Re: Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Mittwoch 8. August 2018, 23:33
von det
Hallo,
bei diesen Maschinen mit mitgehendem CB-Greifer kann man meist auch die Nadelposition (L-M-R) einstellen, vielleicht ist da nur etwas verklemmt/verharzt.

Auch wenn diese Maschinen damals ins untere Preissegment gehörten sind sie doch oft qualitativ besser und vor allem robuster als moderne Discountermaschinen.

Gruß
Detlef

Re: Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Samstag 11. August 2018, 09:10
von roxyfun
det hat geschrieben:Hallo,
bei diesen Maschinen mit mitgehendem CB-Greifer kann man meist auch die Nadelposition (L-M-R) einstellen, vielleicht ist da nur etwas verklemmt/verharzt.

Auch wenn diese Maschinen damals ins untere Preissegment gehörten sind sie doch oft qualitativ besser und vor allem robuster als moderne Discountermaschinen.

Gruß
Detlef
Hallo Detlef,

Danke für Deine Rückmeldung.

Ich habe alles an der Maschine ausprobiert, alle Hebel, Räder, Knöpfe haben eine nachvollziehbare Funktion, wenn es eine Verstellmöglichkeit für die Nadelposition gibt, dann stehe ich aber sowas auf der Leitung boewu .

Verharzt war da nichts, habe noch nie eine derart saubere Maschine von innen gesehen. Und Zickzack in verschiedenen Breiten näht sie ja wundebar.

Sie näht butterweich durch 4-5 mm dicken Stoffstapel und das tut sie meiner Meinung müheloser als die Pfaff 294, die ich zum Vergleich gerade sowieso auf dem Tisch hatte (dicker hätte ich es bei der Pfaff vermutlich nicht mehr unter den Fuß bekommen, das war für mich der Ausgangspunkt für diesen Test).
Hatte gestern gerade die schwere Veritas 8014/4429 von meiner Mutter zum ölen da, sie schaffte diese Dicke nicht!

Die Maschine ist seeeehr weit von den Discountern entfernt! Metallzahnräder, keine Schnurkette, sondern ein Metallteil, das die obere und untere Welle verbindet, mit richtiger Pflege ist sie nicht kaputt zu kriegen. lol
LG Olga

Re: Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Samstag 11. August 2018, 15:18
von dieter kohl
serv

gerade die fehlende Stichlagenverstellung macht sie zur Versandhaus-/Discounter-Maschine

Re: Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Freitag 26. Oktober 2018, 20:08
von hutzelbein
dieter kohl hat geschrieben:serv

gerade die fehlende Stichlagenverstellung macht sie zur Versandhaus-/Discounter-Maschine
Klar wurde mit solchen Maschinen aus japanischer Produktion der Weltmarkt massiv überschwemmt. Irgendwie kann ich auch verstehen, dass du solche Maschinen nicht magst. Schließlich wurde mit solchen Maschinen die deutschen Konkurrenz aus dem Markt gedrängt, was dich auch als Nähmaschinen-Mechaniker geärgert haben muss. Wenn du die ganze Geschichte genau zurückverfolgst, dann haben uns das die Amis mit ihrer Reparationszahlungspolitik gegenüber Japan eingebrockt. Aber rein objektiv betrachtet, waren diese Maschinen nicht billig hergestellt. Die Qualität war wesentlich besser, als das heute bei Discounter-Maschinen der Fall ist.

Re: Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Freitag 26. Oktober 2018, 21:35
von dieter kohl
serv

andersrum gesehen, ist die Qualität der meisten modernen Plastik-Maschinen unter aller S.A.U.

Re: Wer kennt diese namenlose geheimnisvolle Schönheit?

Verfasst: Freitag 26. Oktober 2018, 21:45
von GerdK
Die scheint aus der gleichen Fabrik zu stammen wie meine Japanerin hier:
viewtopic.php?f=37&t=5142
Bei meiner steht "J A12" am Untergestell und bei dieser hier "J A7". Beide ohne Stichlagenverstellung.
Aber den Hersteller habe ich nicht herausgefunden. Bei meiner war noch ein Blechlabel in einer Tüte, das sich wohl vom Gehäuse abgelöst hatte, stand "geka" drauf. Im Netz habe ich aber diese Maschine nicht gefunden, auch unter "GeKa" nicht.

Viele Grüße, Gerd