Ölen von Plastikbombern.....

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Manohara
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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#11 Beitrag von Manohara »

Wenn man mich gebeten hätte:
Erfinde ein Nähmaschinen-Lager-System das nicht geölt werden muss, hätte ich geantwortet:
"Das geht nicht!",
oder
"Wie soll das denn gehen?"

Aber mich fragt ja keiner dodgy

... und es scheint ja auch so zu gehen tongue

zumindest 58 Jahre lang

Hummelbrummel
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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#12 Beitrag von Hummelbrummel »

Danke für das Thema, das bewegt mich auch schon eine Weile.

1. ist da meine Overlock Bernette 334DS, die ich seit 1996 in Betrieb habe.
Laut BDA gibt es zwei Stellen, die geölt werden müssen, das habe ich immer brav gemacht, ist ähnlich wie bei der oben gezeigten.

ABER: In letzter Zeit kann tut es mir zunehmend in den Ohren weh, wenn ich ihr beim Nähen zuhöre.
Nachdem ich es gar nicht mehr ausgehalten habe und glaubte, die neuralgische Stelle rausgehört zu haben, habe ich nun angefangen, die Nadelstange zu ölen, also da, wo die Nadel rauf und runter fährt.
Das hört sich viiiiiiel besser an und sie läuft auch ruhiger. Hält allerdings immer nur für eine Nähaktion vor, dann kreischt sie wieder.
Ich habe beschlossen, dass mir nun nach mehr als 20 Jahren egal ist, was in der Anleitung steht.
Wenn sie jetzt kaputt geht - hab ich falsch geölt? Oder ist sie einfach alt?
2016 hatte ich sie übrigens zur Wartung bei einem Händler hier in der Gegend, (dem ich keine Maschine mehr anvertraue). Der hat sie nicht geölt. Gereinigt hat er sie auch nicht.

2.Von den modernen, wartungsfreien Horizontalgreifermaschinen, bei denen per Anleitung Ölen verboten ist, hatte/habe ich insgesamt 3 in Händen:
- Die Janome 4120 hatte ich zweimal zwecks Reklamation eingeschickt, beide Male war im Bereich der Nadelstange zu erkennen, dass die Maschine in der Werkstatt geölt worden war.
- Die Janome 230 bekam ich "eingenäht" von einem anderen Händler. Auch sie war sichtbar im Nadelstangenbereich geölt.
- Bei der Pfaff Performance 5.0, die hier gerade steht, wurde ich seitens des Händlers darauf hingewiesen, dass es der Maschine gut täte, sie regelmäßig an der Nadelstange und am/im Greifer zu ölen, auch wenn in der BDA was anderes stünde....
Das sind also schon mal drei verschiedene Händler/Werkstätten, die Ölen sinnvoll finden.

3. gab es neulich in einem anderen Forum eine Diskussion um eine Nadelstange einer modernen Pfaff, bei der eine Halterung rausgefallen war. Dort wurde diskutiert, dass das Ölen dem Sinterlager schaden würde und gemutmaßt, dass die Nadelstange geölt worden sei und das zu dem Problem geführt habe.
Sinterlager dürfe man keinesfalls ölen, weil sie dann verkleben.... Ich suche die Stelle und versuche, das zu verlinken.

Hier: http://www.hobbyschneiderin24.net/porta ... 058&page=4
Beitrag NR 19:

["QUOTE] nun ist bei mir in Bezug auf den herausgerutschten schwarzen Ring "der Groschen gefallen" :D
dieser Ring ist m. E. eine Sintermetall-(Führungs-)Buchse..
...und diese sollte eigentlich so fest eingepresst sein, dass sie nicht einfach so herausspringen kann...:mad:
der Vorteil einer solchen Buchse besteht darin, dass die Nadelstange(in diesem Führungspunkt) nicht mehr geölt werden muss; wird das trotzdem gemacht, kann das Öl -in Verbindung mit den Additiven des Sinterlagers- verharzen und dadurch der Ring sich mit der Nadelstange verkleben
...und bei jeder Abwärtsbewegung der Nadelstange wird das Lager so lange nach unten getrieben, bis es aus seinem Sitz herausfällt = die Nadelstange bewegt sich ohne ihre untere Führung...
übergroßen Smilie gelöscht
Dieter

vermutlich wurde jetzt der Ring zusätzlich eingeklebt, wenn nicht, wird das nicht allzulange halten, wenn doch = Glück gehabt, der Mechanikus hat mitgedacht und sich diese Mühe gemacht; :hug:[/QUOTE]"

Was stimmt und was nicht, (und ob das Ölen nun meine Pfaff 5.0 ruiniert) weiß ich nicht, und meine anschließende Lektüre über Sinterlager machte mich auch nicht wirklich schlauer. ...
Zuletzt geändert von Hummelbrummel am Freitag 30. März 2018, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Manni750
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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#13 Beitrag von Manni750 »

Hummelbrummel hat geschrieben:Danke für das Thema, das bewegt mich auch schon eine Weile.

1. ist da meine Overlock Bernette 334DS, die ich seit 1996 in Betrieb habe.
Laut BDA gibt es zwei Stellen, die geölt werden müssen, das habe ich immer brav gemacht, ist ähnlich wie bei der oben gezeigten.

ABER: In letzter Zeit kann tut es mir zunehmend in den Ohren weh, wenn ich ihr beim Nähen zuhöre.
Nachdem ich es gar nicht mehr ausgehalten habe und glaubte, die neuralgische Stelle rausgehört zu haben, habe ich nun angefangen, die Nadelstange zu ölen, also da, wo die Nadel rauf und runter fährt.
Das hört sich viiiiiiel besser an und sie läuft auch ruhiger. Hält allerdings immer nur für eine Nähaktion vor, dann kreischt sie wieder.
Ich habe beschlossen, dass mir nun nach mehr als 20 Jahren egal ist, was in der Anleitung steht.
Wenn sie jetzt kaputt geht - hab ich falsch geölt? Oder ist sie einfach alt?
2016 hatte ich sie übrigens zur Wartung bei einem Händler hier in der Gegend, (dem ich keine Maschine mehr anvertraue). Der hat sie nicht geölt. Gereinigt hat er sie auch nicht.

2.Von den modernen, wartungsfreien Horizontalgreifermaschinen, bei denen per Anleitung Ölen verboten ist, hatte/habe ich insgesamt 3 in Händen:
- Die Janome 4120 hatte ich zweimal zwecks Reklamation eingeschickt, beide Male war im Bereich der Nadelstange zu erkennen, dass die Maschine in der Werkstatt geölt worden war.
- Die Janome 230 bekam ich "eingenäht" von einem anderen Händler. Auch sie war sichtbar im Nadelstangenbereich geölt.
- Bei der Pfaff Performance 5.0, die hier gerade steht, wurde ich seitens des Händlers darauf hingewiesen, dass es der Maschine gut täte, sie regelmäßig an der Nadelstange und am/im Greifer zu ölen, auch wenn in der BDA was anderes stünde....
Das sind also schon mal drei verschiedene Händler/Werkstätten, die Ölen sinnvoll finden.

3. gab es neulich in einem anderen Forum eine Diskussion um eine Nadelstange einer modernen Pfaff, bei der eine Halterung rausgefallen war. Dort wurde diskutiert, dass das Ölen dem Sinterlager schaden würde und gemutmaßt, dass die Nadelstange geölt worden sei und das zu dem Problem geführt habe.
Sinterlager dürfe man keinesfalls ölen, weil sie dann verkleben.... Ich suche die Stelle und versuche, das zu verlinken.


Was stimmt und was nicht, weiß ich nicht, und meine anschließende Lektüre über Sinterlager machte mich auch nicht wirklich schlauer. ...
Ja und Sinterlager sind in der Regel von Hause aus ölgetränkt. Nur soviel dazu. tongue
Sammeln ist eine Krankheit ohne Aussicht auf Heilung, eine zunächst verborgene Krankheit, die später ununterbrochen mit heftigen, beinahe fieberhaften Anfällen fortschreitet.
Zitat: Lamberto Vitali

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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#14 Beitrag von Hummelbrummel »

Manni750 hat geschrieben:
Ja und Sinterlager sind in der Regel von Hause aus ölgetränkt. Nur soviel dazu. tongue
Was "Ja"?

Macht man mit Ölen die Maschinen kaputt? (Schaden diese Händler so der Maschine?)
Nützt es nicht und schadet nicht?
Nützt es trotzdem, obwohl schon Vorratsöl da ist?
Oder ist nach 20 Jahren dann doch mal Ölen dran, wenn's kreischt - etwa bei meiner Overlock?
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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#15 Beitrag von Manohara »

Macht man mit Ölen die Maschinen kaputt?
ohne zu den diesbezüglich Wissenden zu gehören, gieße ich Mal mein Öl dazu:

Kaputt machen kann Öl in diesem Zusammenhang vermutlich nur Teile, die Öl nicht vertragen. Da fällt mir Elektronik ein, oder Gummi und Kunststoff.

Zuviel Öl kann deswegen schlecht sein, weil es an die falschen Stellen gelangt.

An Stellen, die geölt werden sollen - nehme ich an - ist Öl okay, solange es sich nicht verändert, also eindickt und bremst oder klebt.
Das Verharzen geht aber nicht so schnell, dass man mit Aufmerksamkeit nicht gegensteuern könnte.


Ich denke:
Ölen mag an manchen Stellen überflüssig sein, vielleicht auch "ungünstig", aber wirklich "tödlich" für eine Mechanik?
... kann ich mir nicht vorstellen dodgy

Manni750
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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#16 Beitrag von Manni750 »

Hummelbrummel hat geschrieben:
Manni750 hat geschrieben:
Ja und Sinterlager sind in der Regel von Hause aus ölgetränkt. Nur soviel dazu. tongue
Was "Ja"?

Macht man mit Ölen die Maschinen kaputt? (Schaden diese Händler so der Maschine?)
Nützt es nicht und schadet nicht?
Nützt es trotzdem, obwohl schon Vorratsöl da ist?
Oder ist nach 20 Jahren dann doch mal Ölen dran, wenn's kreischt - etwa bei meiner Overlock?

Ich war wohl etwas kurz gebunden mit dem "ja" boewu

Bin kein Nähmaschinenmechaniker.....aber Teile was sich bewegen in was auch immer (außer Kunststoff) brauchen irgendwann Öl.
Ich denk auch Dieter ölt Nadelstangen und Teile die sehr beansprucht werden. Öl schadet meist gewöhnlichen Kunststoff ( fragt bitte keiner nach ungewöhnlichen ) Metall auf Metall braucht etwas zum schmieren.
Wenns kreischt lieber Hummelbummel ist folgendes Problem. Es zwickt sich die Schmier oder am Öl kanns nicht liegen weil keins dran ist. tongue
Meistens ist es schon zu spät wenn etwas kreischt. Das Geräusch kommt erst wenn sich schon etwas so reibt das etwas abgetragen wird.
Also ich spare nicht am Öl. Allerdings da wo Elektronik oder Elektrisches in der Nähe ist...(bitte dem Stecker am Ende des Kabels macht das nichts aus...wenn doch war es etwas zu viel) bin ich sehr vorsichtig.

Öl nützt immer. auch wenn noch eins da ist...man sollte nur die Dosierung entsprechend anwenden. Zu viel kann Schaden anrichten.

Grüßle

Manni
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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#17 Beitrag von nicole.boening »

Das Thema Sinterlager ist hier schon öfter diskutiert worden. Vielleicht findest du etwas über die Suche. Ich meine mich zu erinnern, diese Art von Lagern nicht ölen zu sollen, weil das dünnflüssige Öl das Fett aus dem Getränken Material zieht. Aber ich gebe hier nur eine nicht gesicherte Info weiter, die mir noch durch den Kopf schwirrt, weil sie mich verunsichert hat.
Näh und schraub wie du dich fühlst.

Neuestes Video über Brillengreifer
https://youtu.be/R-8Pf68mo90

Fischkopp
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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#18 Beitrag von Fischkopp »

Hallo,
hier mein gesinterter Senf dazu.Ein Blick in das Tabellenbuch Metall
verrät:Sintermetalle nach DIN 30910 sind Verbundwerkstoffe, hier werden
also Metalle die sich nicht durch schmelzen verbinden lassen in
Granulatform zu Bauteilen gepresst.Gekennzeichnet werden Sintermetalle
durch die Abkürzung SINT einen Buchstaben und zwei Zahlen.
Der Buchtstabe bestimmt die Raumerfüllung (Dichte durch
Feststoffdichte)und Verwendung/Eigenschaften.

A für Gleitlager mit guten Notlaufeigenschaften.
B für Gleitlager, ölgetränkt beste Notlaufeigenschaften.
Notlauf bedeutet für mich läuft in Öl kann aber auch mal trocken laufen.
C für Gleitlager,Formteile,Maschinenteile.

Die erste Ziffer ist für die Chemische Zusammensetzung,die zweite für die
Porösität.

Wenn das Lager nicht geölt werden soll könnte es ein SINTC21= Sinterstahl
Kohlenstoffhaltig über 5% Kupfer.Die Schmierung muss ja nicht unbedingt
durch Öl erfolgen,Es gibt ja auch Graphitpulver und Kupferpaste.Das Lager
könnte sich also durch eingepressten Kohlenstoff und Kupfer schmieren.Öl
könnte hier vielleicht eine chemische Reaktion hervorrufen und die hohe
Öberflächengüte des Lagers zerstören.Gerade bei der Nadelstange würde ich
eher auf Sauberkeit achten,durch eine geölte Nadelstange könnte Schmutz in
das Lager gezogen werden.Bei deiner Overlock ist wohl nach 20 Jahren die
Oberflächenhärte raus und der Verschleiß beginnt.

Gesinterte Grüße Fischkopp

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Manohara
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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#19 Beitrag von Manohara »

wieviele Aspekte es bei "Technik" gibt light

Das vorhandenes Gleitmittel durch Ölen verschwindet ... entweder ein Öl oder Fett, das ist den kleinen Hohlräumen sitzt und vom von Außen aufgetragenen Öl rausgewaschen wird ..., oder Graphit, das nicht mehr schmiert, wenn Öl dazukommt ... klar, möglich ist alles.

An einer Bandsäge die ich jahrelang benutzt habe stand auf der Panhans-Sägeblattführung: "Nur Öl! Nie Fett"

Oft sind es winzige Unterschiede, die einen Riesenunterschied machen.

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GerdK
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Re: Ölen von Plastikbombern.....

#20 Beitrag von GerdK »

Die Intensität der Diskussionen darüber scheint darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Glaubensfrage handelt. Die wenigen Spezialisten, die da profunde Auskunft geben könnten, sind sicher in irgendeinem Keller eines Herstellers angekettet.. biggrin

Am Beispiel der "Drop-In"-Horizontalgreifer: Wäre nett, wenn die Burschen nicht nur "Nicht Ölen!" ins Manual schreiben würden, sondern auch den Grund dafür. Dass die einen Plastikeinsatz verwenden, der nicht ölbeständig ist, kann ich mir kaum vorstellen, das wäre schon blöde. Etwa so wie Entwickler von Staubsaugern, die ins Manual schreiben würden "Nicht am Schlauch hinter sich herziehen!", obwohl sie wissen, dass das jeder so macht.

Nun, am Ende kann jeder mit seinem Gerät machen, was er für richtig hält. Mit Öl geht das Ding wahrscheinlich kaputt, ohne Öl auch. Fragt sich nur: Mit welcher Methode tritt das früher ein? smile

Viele Grüße, Gerd

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