Reparatur eines Kunststoff Kettenrades

[Klaus aus A]

Hallo Schnurketten Interessierte

Um den Tread zur Adler 189 nicht weiter zu stören verlege ich die Schnurketten- Aktivitäten hierher.

Detlef hat für eventuelle Modellversuche einen Riccar Torso zur Verfügung gestellt.
Eines der beiden Kettenräder war gesprungen und musste provisorisch repariert werden, da die Schnurkette nicht auf dem gesprungenen Kettenrad läuft. Es reicht schon eine Lücke von geschätzten 0.3 mm, daß die Kettenklammern nicht mehr in die Nuten/Zähne gleiten, sondern auf den Stegen aufliegen.

Das Problem mit gerissenen Kettenrädern kommt offensichtlich häufiger vor.
Ich habe das Kettenrad repariert und ich behaupte, daß die Maschine damit wieder für lange Zeit uneingeschränkt lauffähig wäre. Die Kette läuft wieder sauber und geräuschlos über die Räder.

Ich bin hier so vorgegangen:

- Ausbohren / Ausdrehen des Metallkerns. Danach hat sich die Lücke vollkommen von selbst geschlossen.

- einen neuen Kern (Zylinder) hergestellt, der ohne Druck saugend in das Kunststoffteil passt.

- einen Ring gedreht der geringfügig enger als der Zylindrische Teil des Kettenrades ist (Presspassung)

- Den Ring auf das Kunststoffteil aufgepresst. kleben habe ich mir gespart, weil nicht nötig.

- ein Gewinde für eine Madenschraube an neuer Position angebracht. Der Ring verdeckt die Bohrungen der Madenschrauben.

- Kettenräder und Schnurkette montiert und mit einer Bohrmaschine als Antrieb mit ca 1200 Touren probelaufen lassen.
Läuft wie eine Eins!

Wenn wir immer noch eine Schnurkette basteln wollten, hätten wir jetzt ein Übungsobjekt.
Wenn es mit dieser Maschine geht, geht es mit jeder. Die Kettenglieder sind sehr eng angeordnet und die Kettenklammern haben fast kein Spiel. Jede kleinst Ungenauigkeit/ Unregelmäßigkeit würde zu Störungen führen. Meine Pfaff 130 hat mehr Spiel zwischen Kettenklammern und den Nuten des Kettenrades.

Hier noch ein paar Bilder von vorher bis zum wieder eingebauten Zustand.

[Klaus aus A]

Fortsetzung, Test in der Maschine

[det]

Feine Arbeit, Klaus

Jetzt schaffst du es bestimmt auch noch, aus der Flohmarkt-Kordel und ein paar Fahrradspeichen o.ä. eine zweite Schnurkette zu basteln

Danke und Gruß
Detlef

[Hosenkürzer]

Da kann ich wiederum einmal nur sagen:

Hut ab, Klaus. Von sochen Arbeiten kann ich nur träumen.

lG Helmut

[Lanora]

super

Das Zahnrad ist jetzt stabiler als im Original......und hält bestimmt noch 50 Jahre .

[adler104]

RESPEKT!

[Museumsfritze]

Top Arbeit, ich ziehe den Hut!

[Fischkopp]

1A Arbeit viele Oldies können gerettet werden.

[Klaus_Carina]

Also Respekt vor dieser präzisen Arbeit! Top!

Eine Frage jedoch bleibt mir im Sinn: warum "springt" das Kunststoffteil auf?
Am alten Alukern kann es ja nicht liegen - oder hat der den Sprung verursacht? M.E. nein.
Die Tatsache, dass der Kunststoff im aufgebohrten Zustand wieder zusammenging, zeigt doch
m.E. dass da externe Kräfte den Riss bewirkt haben müssten. Welche?
Start-Stop der Maschine?
Der stabilere Kern ist top - auch dass der Kunststoff stramm auf dem Kern sitzt, nicht
geklebt sein muss kann ich nachvollziehen - doch wenn da Kräfte von außen den Ring
aufscheren, reißen ließen, dann werden die den Zahnring auch wieder wie eine
Zwiebelschale vom Kern abziehen - d.h.der Riss selbst müsste verklebt werden
- oder denke ich da falsch?

[Fischkopp]

Ich glaube, der Kunststoff reißt weil er nach Jahren austrocknet und schrumpft.Bei einer 180 Grad Umschlingung und den Eingriff mehrerer Zähne gleichzeitig sind die Kräfte am Riss gering.Sonst hätte Klaus das Ritzel wohl auch aufbiegen und den Kern entnehmen können