Dürkopp Langschiffnähmaschine

Alte und selten gewordene Maschinen, oft als Dekoobjekte zu finden.
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PepE
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Dürkopp Langschiffnähmaschine

#1 Beitrag von PepE »

Ein herzliches Hallo in die Welt der Nähmaschinenliebhaber,

schon seit langer Zeit lese ich begeistert im Nähmaschinentechnik-Forum mit, doch heute möchte ich euch meinen ersten Beitrag präsentieren.
Kurz zu mir – ich bin schon seit kindesbeinen begeistert von Nähmaschinen. Die Naumann 24 meiner Mutter, die sie regelmäßig nutzte um verschiedene Sachen für Haushalt und uns Kinder anzufertigen, faszinierte mich seit dem ich sie das erste mal gesehen hatte – der schöne schwarze Lack, die goldenen Verzierungen und die Chromteile, nicht zuletzt das klappernde Geräusch. smile

Nun gut, zu meinem Schulanfang, als wir zufällig bei einem Trödelmarkt vorbei kamen, entdeckte ich eine uralte Nähmaschine und wollte sie unbedingt haben. Nach langer Überzeugungsarbeit wurde die Maschine, die mehr aus Staub, Dreck und Rost als aus Metall bestand, mitgenommen. Und so kam ich zu dieser Maschine, die ich Stück für Stück reinigte und bald wieder zum laufen gebracht habe, (besten Dank an meine Mutter, die das alles ertragen musste angel ) und heute kurz vorstellen möchte.

Es handelt sich um eine Langschiffnähmaschine wahrscheinlich von der Firma Dürkopp aus Bielefeld, eben einen der vielen Nachbauten à la Singer 12/ Singer Typ B. Vergleicht man die Maschine mit anderen von Dürkopp, finden sich viele Ähnlichkeiten. Man achte auf die Schutzmarke, den Spuler oder einige Mechanikdetails, wie die Federn für den Transporteur oder die Handradauslösung. Hier der Link zum Nähmaschinenverzeichnis mit der Dürkopp B: https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... 3%BCrkopp/

Die Konstruktion der Maschine weist keine Besonderheiten im Vergleich zu damaligen Maschinen auf oder was meint ihr? Sie besitzt eine variable Stichlänge, erwähnenwert ist vielleicht das Messer an der Nähfußstange, der Zapfen am Spuler zum schleifen von Nadeln. Ursprünglich wurde die Maschine sicherlich mit einem anderen Nadelsystem betrieben, allerdings lassen sich auch moderne Nadel des Systems 130/705 H einspannen – hier hilft die Nadelmarke (Zur Wiederholung: Befindet sich die Nadelmarke (Strich, der beim Blick auf die Kopfplatte der Maschine am oberen Ende an der Nadelstange zu sehen ist) an der oberen Kannte des Gehäuses, so muss das Nadelloch mit seiner Unterkannte auf der Höhe der Stichplatte sein. Die Nadel zeigt mit ihrer langen Rille nach vorn.).
Das Schiffchen trägt eine Prägung mit den Buchstaben D. R. G. M – Was könnte das bedeuten? Bezüglich der Einfädlung hier ein paar Bilder.

Äußerlich weißt die Maschine schon starke Schäden auf. Die ursprünglichen goldenen Verzierungen sind nahezu verschwunden, teilweise noch erahnbar, aber die Perlmut-Einlagen sind noch dran. Wie hat man diese Verzierungen eigentlich hergestellt? Waren das „Abziehbilder“?

Die Mechanik ist mittlerweile wieder entrostet und funktioniert einwandfrei, war aber, als ich sie bekam nicht mehr bewegbar. Im Bild seht ihr eine kleine Nähprobe. Tatsächlich habe ich als Kind ab und an ein bisschen Kleidung für meine Plüschtiere damit genäht. :-D Daher stammt auch diese selbstgebaute Handkurbel. Würde eigentlich so eine Kurbel aus China von den Abmessungen auch funktionieren? huh https://www.ebay.de/itm/Hand-Crank-Hand ... 0005.m1851

Die Seriennummer ist 417390, vor der Nummer ist eine kleine 4 eingestanzt und danach eine kleine 3. Die obligatorische Frage: Hat vielleicht jemand eine Idee, wie alt die Maschine sein könnte? Liege ich mit der Vermutung, dass sie vor 1900 gebaut wurde richtig?

Ich hoffe, die kleine Vorstellung hat euch gefallen! beerchug

Beste Grüße & bis bald
Christopher :-)
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Zuletzt geändert von PepE am Sonntag 11. März 2018, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Benno1
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Re: Dürkopp Langschiffnähmaschine

#2 Beitrag von Benno1 »

Moinmoin, wenn ich Deine Bilder anklicke bekomme ich folgende Meldung:
404 - Nicht gefunden
Das angeforderte Dokument konnte auf diesem Server nicht gefunden werden.
Elna supermatic, ZZ und SU sind meine Hauptmaschinen, Singer 66, Singer-Klon von Rast & Gasser, Kayser L und noch so einige biggrin biggrin biggrin

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nicole.boening
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Re: Dürkopp Langschiffnähmaschine

#3 Beitrag von nicole.boening »

Herzlich willkommen im Forum!
wite
Tolle Geschichte - bin jetzt wirklich gespannt auf die Bilder. Am besten fügst du sie über die upload Funktion direkt in der Beitrag. Dazu dürfen sie eine bestimmte Größe nicht überschreiten.
Am einfachsten geht das - finde ich - mit dem Bildverkleinerer. Den kannst du hier herunter laden. http://www.chip.de/downloads/Der-grandi ... 36802.html
Einfach den Ordner mit den Bildern anklicken und los geht's. Die Größe der Bilder kannst du auch auswählen, wenn du magst.
Näh und schraub wie du dich fühlst.

Neuestes Video über Brillengreifer
https://youtu.be/R-8Pf68mo90

PepE
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Re: Dürkopp Langschiffnähmaschine

#4 Beitrag von PepE »

So, jetzt haut es mit den Bildern hin. Danke für den Tip mit der Verkleinerung. Anbei noch die restlichen Fotos. Ist jetzt leider alles etwas durcheinander geworden... boewu
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nicole.boening
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Re: Dürkopp Langschiffnähmaschine

#5 Beitrag von nicole.boening »

Tolle Bilderpräsentation - sehr aussagekräftig - schön dass du dir mit der alten Tante solche Mühe gegeben hast.
Und jap - es ist die Dürrkopp-Fabrikmarke aus der Zeit um 1880 - laut Peter Wilhelm. Und vor allem cool - sie näht!!!
Witzig, dass sie früher alle wollten, das die Fabrikmarke möglichst aussieht, wie die von Singer ...
Näh und schraub wie du dich fühlst.

Neuestes Video über Brillengreifer
https://youtu.be/R-8Pf68mo90

duesenberg
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Re: Dürkopp Langschiffnähmaschine

#6 Beitrag von duesenberg »

D.R.G.M. heißt:
Deutsches
Reich
Gebrauchs
Muster

PepE
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Re: Dürkopp Langschiffnähmaschine

#7 Beitrag von PepE »

nicole.boening hat geschrieben:Tolle Bilderpräsentation - sehr aussagekräftig - schön dass du dir mit der alten Tante solche Mühe gegeben hast.
Und jap - es ist die Dürrkopp-Fabrikmarke aus der Zeit um 1880 - laut Peter Wilhelm. Und vor allem cool - sie näht!!!
Witzig, dass sie früher alle wollten, das die Fabrikmarke möglichst aussieht, wie die von Singer ...
Dann ist das Maschinchen ja noch etwas älter als ich dachte. Das "S" auf den Schutzmarken ist wirklich amüsabel. Wenn man an die englische Bezeichnung für Nähmaschine denkst (sewing machine) dann könnte man den Buchstaben damit wenigstens etwas tarnen. biggrin
Bei Gelegenheit bekommt sie noch einen kleinen Kasten gebaut, damit man beim Nähen nicht irgendwelche Ölflecken an den Stof bekommt.
duesenberg hat geschrieben:D.R.G.M. heißt:
Deutsches
Reich
Gebrauchs
Muster
Danke für die Info. Hab mir gerade mal den Wikipedia-Artikel dazu durchgelesen. Was es nicht alles so gibt.

Existieren eigentlich irgendwo Informationen dazu, wie diese Muster/Dekorationen früher an den Nähmaschinen angebracht wurden? Hab dazu noch nie was gefunden, auch nicht im Forum. Vielleicht hab ich aber auch was übersehen, dann wäre ich über einen dezenten Hinweis sehr glücklich. beerchug

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