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Re: Singer 45K58

Verfasst: Dienstag 12. Juni 2018, 18:09
von MacBee
dieter kohl hat geschrieben:wenn das wirklich centimeter sind, ist das "etwas" zuviel

es dürften aber nur mm sein
Uppssssiii.. auf dem Handy habe ich das cm mit einem mm verwechselt ... Aber auf dem Vid kann man das sehr gut sehen...

Re: Singer 45K58

Verfasst: Dienstag 12. Juni 2018, 20:43
von Trommelmops
Erst einmal Danke für das Video. Das sieht man recht gut was man sehen muss smile

Ich habe heute mal geschaut. Es gibt ne Menge an Dingen die mir nicht gefallen. Dazu aber später mehr.
Ich habe heute den neuen Greifer quasi verheiratet. Man sieht auf den Bildern echt gut, dass der originale sehr verschlissen ist. Die Spitze fehlte irgendwie. Sehr kurz zumindest. Und die Feder des Barellgreifers
ist ebenfalls total verschlissen, da der Faden eine Nut eingeschliffen hat. Ich glaube nach 100 Jahren
bin ich der erste, der da Hand anlegt. Zumindest am Greifer.
Ich habe mir die Sache heute genauestens angeschaut und muss sagen, dass das Timing mit dem neuen
Barellgreifer total daneben war. Das heißt konkret: Die Schlaufenbildung war so einfach nicht zu bewerkstelligen, da die Greiferspitze schon nach dem Hub der Nadelstange um 1mm hinter
dem Nadelöhr stand. Und da konnte ich weder was mit der Nadelstange einstellen noch am Greifer.
Ihr seht gleich selbst, dass der Greifer auf der Antriebswelle vorne und auch hinten verstiftet war.
Da ging einfach einmal nix. Das Kuriosum war aber auch, dass die ganze obere Antriebswelle wie eine
Nockenwelle gearbeitet ist, und dort ist ein Verdrehen aufgrund der Bauart definitiv ausgeschlossen ist.
Nun was soll ich sagen, ich besann mich auf meinen Verstand und fragte mich warum der Kram verstiftet
ist. Das ergibt für mich einfach keinen Sinn. Also habe ich mich bei gemacht den Stift am hinteren Ende
der unteren Antriebswelle auszubauen. Das Heraustreiben mit Schonhammer und Austreiber hat nicht funktioniert. Daher habe ich den vergrießgnaddelten Stift mit einem Hartmetall Kugelfräser zuerst
konkav gefräst. Das auf beiden Seiten. Danach habe ich mit einem 3mm NC-Anbohrer eine Ansatzfläche für den folgenden 2mm Bohrer geschaffen. Dabei alles frei Hand gebohrt. Von beiden Seiten jeweils.
erstaunlicherweise kann ich das recht gut biggrin bis auf ein Maß von 3mm habe ich dann den Stift aufgebohrt. Dann konnte ich diesen leicht austreiben und herausziehen. Nun habe ich mal versucht die
Welle gegen den gelösten Nocken zu drehen und Et Voila es ging. Allerdings erst nachdem ich einmal mit dem Schonhammer die Welle Richtung Greifer mit einem beherzten Schlag löste. Es ging nun prima.

Jetzt erst habe ich ja probiert, ob ich das Timing etwas besser in den Griff bekomme. Und ich muss sagen ja es geht. Allerdings frage ich mich nun wieder einmal etwas Neues:

Der neue Greifer hat axial etwas Spiel, da er im Aufnahmekorb für den Greifer etwas über die Diagonale
kippeln kann. Ist das so gewollt und normal? Ich habe nämlich gesehen, dass die Nadelspitze manches Mal die leicht abgeschrägte Stelle am Greifer berührt und diesen im Prinzip geradestellt. Auch wenn
die Nadel nun am unteren Totpunkt angelangt ist, berührt die Spitze den Aufnahmekorb des Greifers. Dort ist auch eine leicht abgeschrägte Fläche angefräst. Nun was mein Ihr dazu? Ist das alles so in Ordnung oder muss man das für meinen Geschmack etwas luftige Geklapper irgendwie reduzieren?

Hier mal die Bilder:

Re: Singer 45K58

Verfasst: Dienstag 12. Juni 2018, 20:43
von Trommelmops
Nachgereicht:

Re: Singer 45K58

Verfasst: Mittwoch 13. Juni 2018, 08:43
von Alfred
d.h. dass man bei der Konstruktion der Maschine davon ausgegangen ist dass sie einmal eingestellt (verstiftet wird) und für ewige Zeiten so bleibt.
Wie willst du die neue Einstellung fixieren?

Re: Singer 45K58

Verfasst: Mittwoch 13. Juni 2018, 08:54
von adler104
Alfred hat geschrieben:d.h. dass man bei der Konstruktion der Maschine davon ausgegangen ist dass sie einmal eingestellt (verstiftet wird) und für ewige Zeiten so bleibt.
Wie willst du die neue Einstellung fixieren?
So ist das mal gedacht gewesen. Ich denke nicht das man die Verstiftung ändern sollte, ich vermute mal das Problem liegt an der Position und Höhe des Transporteurs. Aber aus der Ferne kann man so was immer schlecht beurteilen, ein Video ähnlich dem verlinken wäre evtl hilfreich.

Die verantwortlichen Schrauben sollten diese hier sein. Oben: Position des Transporteurs, unten Höhe des Transporteurs.

Das hat aber nichts mit dem Greifer zu tun!

Re: Singer 45K58

Verfasst: Mittwoch 13. Juni 2018, 22:09
von Alfred
da ist doch rechts etwas weiter unten von der Verstiftung noch eine Madenschraube zu sehen, was ist denn mit der?

Re: Singer 45K58

Verfasst: Donnerstag 14. Juni 2018, 12:27
von Trommelmops
Hallo Leute,

ich habe natürlich mal wieder die gesamte Sache genau angeschaut. Das Timing des Greifers war einfach nicht zu machen, ohne den neuen Greifer etwas auf "Spätzündung" zu stellen.

Ich tippe dabei auf folgendes Problem: Der alte originale Greifer hat eine Spitze, welche allerdings um
wenige Millimeter kürzer ist. Der neue nachgemachte Chinaclon hat eine ausgeprägtere und geringfügig längere Spitze. Dieser Zustand bedingt nun, dass die Greiferspitze des neuen Greifers eher greift.
Genaugemessen: 1mm Nadelhub. Um das korrekt zu timen, habe ich mir ein Hilfswerkzeug gebaut.
Dieses wird um die Nadelstange geschraubt. Die Messuhr selbst hält mit Magnet an der vorderen Abdeckung. Die kleine Justierschraube habe ich benötigt, um den Höhenunterschied auszugleichen,
da die Fadenführung etwas im Weg war. Macht nix, funktioniert zu 100% gut.

Man sieht auf den Bildern wie ich es gemessen habe. Ich habe nun bei 3mm Hub die Greiferspitze
hinter die Nadel auf die angeflachte Stelle gestellt. Sieht man.

Und nun zu Alfred: In der Tat hat der Nocken eine Feststellschraube. Die hatte er ja bereits.
Damit konnte ich nach dem Entfernen des Stiftes das Timing ohne Probleme einstellen.
Die hat ohne den Stift einen Sinn, mit Stift keinen. es war aber in der Tat wohl mal angedacht, in Verbindung mit dem Greifer das Timing für alle Ewigkeit zu behalten. Aber iss nicht......
Nun wurden gleich 2 Dinge auf eine einfache Art gelöst: Die alte Verbindung und das Problem Timing.
Nun werde ich aber bald die nächste Baustelle auftun......Der Nocken und der Hub beim Nähen....

Zuerst die Bilder und mal sehen was Ihr so meint:

Re: Singer 45K58

Verfasst: Sonntag 17. Juni 2018, 20:56
von Trommelmops
Ein kleines Update:

Weil mir die originale Feder gefehlt hatte, für die Oberfadenspannung, habe ich mir eine
auf der Drehbank passend hergestellt. Ein Wickeldorn gedreht und mit 1mm Federstahldraht
das Sollmaß Innen mit 10,3mm hergestellt. Ich brauchte ein paar Versuche. Da der Draht vorgespannt werden musste. Das Ergebnis gefällt mir besser als das Original biggrin Zumal der Oberfaden durch eine zusätzlich hergestellte Rolle einwandfrei ohne zu hakeln und zu verzögern seehr gleichmäßig gefördert werden kann. Gleich noch 2 neue Anlagescheiben aus Filz gebastelt.....Funktioniert gut.

Das macht gleich viel mehr Laune, damit zu arbeiten. Zusätzlich habe ich einen neuen Transportfuß
montiert. Dieser hatte das Problem des "frühzeitigen Versenkens" des Transporters nun gelöst.

Das Problem war, dass der originale alte Fuß bereits mehrfach heruntergefräst wurde und eine geringere Dicke hatte. Nun ist bestimmt 2,5mm mehr Höhe vorhanden. Damit passt auch das Timing
der Nadel beim Einstechen und des Versenkens des Transportfußes wie es soll.