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‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 00:53
von Katis
Eigentlich sind Nähmaschinen ja weiblich, aber da wir diese ‚Pfaff 145’ am Pfingstsonnabend abgeholt haben, ist der etwas ‚reißerische’, geschlechtsbezogen nicht ganz stimmige Titel vielleicht verzeihbar… biggrin

Ich bitte also um Aufnahme in den exklusiven Club der BesitzerInnen einer ‚Pfaff 145’ hier und hoffe auf Eure evtl. Hilfe, falls ich sie ggf. in Anspruch nehmen muss!

Eine Bitte schon mal vorab: Hat jemand die deutsche Originalgebrauchsanleitung und könnte mir evtl. davon eine Kopie zugänglich machen?

Ich schwebe angesichts dessen gerade im 6. Level des Nähmaschinenhimmels, weil ich diese ‚Pfaff 145’ ca. 100 km von hier abholen konnte. Zu einem m. M. nach adäquatem Preis angesichts des hervorragenden Zustands der Maschine – obwohl es für mich die bislang teuerste Maschine in meiner Karriere als Nähmaschinensammlerin ist…

Hinter so einer einigermaßen bezahlbaren Maschine mit Dreifachtransport und ‚walking foot’ war ich schon seit ca. 2, 3 Jahren hinterher, aber hier im Norden gab es in den letzten Jahren kaum Angebote, und wenn doch, dann unbezahlbar.

Der 7. Nähmaschinenhimmel heart für mich wäre übrigens eine ‚Pfaff 335’, also die Freiarmversion der o.a. Maschine, noch sehr viel seltener auf dem Markt…, und eigentlich nie hier im Umkreis per Abholung angeboten, wenn doch, dann s.o.: Unbezahlbar!

Anliegend Fotos des nunmehr gereinigten und geölten ‚Schätzchens’, das aber sowieso schon in einem tollen optischen Zustand (auch der Tisch) war. Beim Probenähen vor Ort schien die Maschine absolut funktionsfähig zu sein.
Gruß
Karin

Re: ‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 01:09
von Katis
Genaue Typenbezeichnung ist: ‚Pfaff 145- H 3 – 333/1 BLN', also eine Maschine für mittelschweres bis schweres Material (H 3) mit maximaler Stichlänge von 6 mm.

Kann evtl. jemand die genaueren Bezeichnungen nach ‚H 3’ entschlüsseln?

Baujahr der Maschine ist laut Seriennummer nach den Unterlagen der ‚needlebar’ 1968, bevor in 1968 bei ‚Pfaff’ die Bereiche ‚Haushaltsmaschinen’ und ‚Pfaff industrial’ getrennt wurden und es zwar für Haushaltsmaschinen eine neue Seriennummerierung + Zuordnung zu Baujahren gibt, meines Wissens aber keine Auflistung der Seriennummern + Baujahren für die Industriemaschinen ab 1968/69 verfügbar ist. Korrigiert mich bitte, falls ich hier falsch liege…

Re: ‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 01:43
von Katis
Offenbar war es für die Verkäufer emotional wichtig, die Maschine in ‚gute Hände’ abzugeben (Anlass waren anstehende Umbaumaßnahmen im Gebäude und die Aufgabe des Kleingewerbes). Das kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn eine solche Maschine einem über Jahre des Gebrauchs ‚ans Herz gewachsen ist’. Ich war offenbar nicht die erste Interessentin, die sich auf die Anzeige bei ‚Ebay - Kleinanzeigen’ gemeldet hatte, aber dann diejenige, die sich die Verkäufer angesichts meiner Mail per ‚Bauchgefühl’ als Käuferin ihrer Wahl ‚ausgeguckt’ hatten… - und sie waren dann absolut zufrieden mit ihrer Wahl (handeln wollten sie allerdings vor Ort nicht – das war mich aber nach einem kurzen Versuch auch absolut ok, Preis war auch ohne VB angegeben)!

Mit der Maschine kamen noch etliche Spulen, ca. 300 (!!!) Nähmaschinennadeln des Nadelsystems 134 - 35 in Stärken von 150 bis 180, eine Gebrauchsanweisung des späteren Modells, ‚Pfaff 1245’ sowie ein weiterer Fuß, möglicherweise ein Kederfuß (Pfaff Nr.49504- 5 x ) und eine Nadelstange, möglicherweise für diesen Fuß passend?

Da die Verkäufer (Kleingewerbe: Sportartikel, Sportgerätehandel, Maschine war wohl v.a. für die Reparatur von lederbezogenen Sportartikeln im Betrieb) mich und meinen Mann angesichts der Gespräche bei der Abholung nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen hatten, gab es ‚on Top’ noch zwei fast vollständige Riesenkonen- 3000 m - 30-er ‚Gütermann’ Polyestergarn in Schwarz und Weiß sowie ca. 50 Schäkel für meine Taschennäherei, von der ich vor Ort erzählt hatte, dazu.

Re: ‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 07:44
von GerdK
Hallo Katis,
ein toller Fang. Schon die Sauberkeit des ganzen Geräts (auch des Nähtisches) bis in die kleinste Ritze spricht dafür, dass der Besitzer sich um die Maschine sorgfältig gekümmert hat. Das ist allerdings eine ganz andere Liga als die Haushaltsmaschinen, um die ich mich üblicherweise kümmere. Wofür sind eigentlich die ca. 5 mm Löcher im Oberteil? Sind das Öllöcher?

Viele Grüße, Gerd

Re: ‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 08:05
von carco
Glückwunsch zum tollen Fang!

Die macht den Eindruck als wäre sie mal komplett revidiert worden. Oder sie ist einfach über all die Jahre nur immer sporadisch eingesetzt worden.

H3 bedeutet ein Freigang unter Fuß von 12mm und ein Füßchenhub von 8mm.

Bj. 68 ist schon eher selten als 145.

Viel Spaß mit der "Unkaputtbaren".

Re: ‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 08:27
von adler104
Denke auch, die wurde mal aufgearbeitet aber das ist ja nichts Schlechtes!

Die Maschine ist ja schon fast unanständig sauber - pöh- wie langweilig rolleyes biggrin

Re: ‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 12:00
von conny
Ich bewundere Dein Händchen für exklusive Maschinen und Deine Geschichten dazu heart .

Re: ‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 16:04
von Katis
GerdK hat geschrieben:Hallo Katis,
ein toller Fang. Schon die Sauberkeit des ganzen Geräts (auch des Nähtisches) bis in die kleinste Ritze spricht dafür, dass der Besitzer sich um die Maschine sorgfältig gekümmert hat. Das ist allerdings eine ganz andere Liga als die Haushaltsmaschinen, um die ich mich üblicherweise kümmere. Wofür sind eigentlich die ca. 5 mm Löcher im Oberteil? Sind das Öllöcher?

Viele Grüße, Gerd
Danke, Gerd! Ja, diese Besitzer haben sich mit Sicherheit gut um die Maschine gekümmert - das hat man sofort daran gemerkt, wie sie einem die Maschine erklärten usw. Ja, die 5 mm Löcher sind Ölstellen.
Gruß
Karin

Re: ‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 16:10
von Katis
carco hat geschrieben:Glückwunsch zum tollen Fang!

Die macht den Eindruck als wäre sie mal komplett revidiert worden. Oder sie ist einfach über all die Jahre nur immer sporadisch eingesetzt worden.

H3 bedeutet ein Freigang unter Fuß von 12mm und ein Füßchenhub von 8mm.

Bj. 68 ist schon eher selten als 145.

Viel Spaß mit der "Unkaputtbaren".
Danke, Carco! Was meinst Du genau mit 'revidiert' worden, technisch aufgearbeitet? Also, der Lack ist m. M. nach der originale, da ist nichts überlackiert worden oder so. Danke für die Zusatzinfos bzgl. H3.
Meinst Du, dass 1968 für eine 145 ein eher spätes Bj. war oder ein eher frühes? Leider weiß ich nicht, ab wann bzw. bis wann 'Pfaff' die Maschine produziert hat...
Gruß
Karin

Re: ‚Pfingstochse’ eingefangen: ‚Pfaff 145’

Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 16:16
von Katis
adler104 hat geschrieben:Denke auch, die wurde mal aufgearbeitet aber das ist ja nichts Schlechtes!

Die Maschine ist ja schon fast unanständig sauber - pöh- wie langweilig rolleyes biggrin
Leider habe ich vergessen, zu fragen, wann und von wem die Maschine zu den bisherigen Besitzern kam (tue ich eigentlich sonst immer).
:lol27: Und ja, 'unanständig sauber' und 'langweilig' trifft den Nagel auf den Kopf: Erst mal nix zu 'schrauben' und so... lol Aber trotzdem freue ich mich wie 'Bolle'...!
Und- s.u. - ein wenig muss ich doch noch 'schrauben', bzgl. des Motors...
Gruß
Karin