Pfaff 145 Bj. 1931/32

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carco
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#11 Beitrag von carco »

Ja, um 1932 war die 145 noch nicht ausgereift. Aber die Idee mit den alternierenden Füßen war vorhanden, da sie auch einen sehr hohen Nutzen darstellte.

Ich vermute dass gegen 1936 die Maschine fertig entwickelt war und dann auch öfter verkauft wurde. In dieser Zeit brachte Dürkopp auch die 245 mit Unter- und Nadeltransport heraus. (man beachte die Typenbezeichnung 245!).

Die Dürkopp 245 erwies sich nämlich der alten Pfaff 145 überlegen. Ihr fehlte zwar der alternierende zweite Fuß, jedoch hatte die Maschine bereits einen Rückwärtsgang. Pfaff nahm die Konkurrenz sehr genau unter die Lupe und brachte eine verbesserte 145 mit Rückwärtsgang heraus.

Wer sich beide Maschinen einmal genauer betrachtet, erkennt die vielen Ähnlichkeiten in der Mechanik.

Dürkopp brachte dann kurze Zeit später ebenfalls ein Modell mit alternierenden Füßen heraus. Und wer sich dann die Adler 167 einmal genauer anschaut, der wird nur wenige Unterschiede zur Pfaff 145 erkennen.

Sicher haben alle voneinander abgeschaut und profitiert. Welche Maschine nun besser ist, ist mehr eine Frage des Bekenntnisses zum jeweiligen Hersteller.

Aber sicherlich wäre auch ein fotografischer Vergleich dieser Maschinen miteinander eine interessante Idee die vielleicht hier einmal aufgegriffen werden kann.
Pfaff 130 - 134 - 138-6 - 145H2 - 545H3 - Pfaff W&G, Phoenix R - 429-50, Singer 12 - 28 - 29 - 15D-88 - 66 - 201K, Sunbeam TT90, Unknown, Winselmann Titan, Triumph TR4, Frister & Rossmann...

Leonhard
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32 es geht weiter.

#12 Beitrag von Leonhard »

Hallo,
Carco hat Recht mit seiner Annahme das der Verstellweg wohl nur 3,5mm beträgt.
Die Pfaff Entwickler haben aber wohl schon weitergedacht und den Verstellweg gedrosselt.
Man kann einen Pin herausschrauben und ein verlängerter Weg steht zur Verfügung. Gemessen sollten jetzt 4 oder etwas mehr mm Transportweg zur Verfügung stehen. Man kann nun die Trommel auf gedachte 6 oder 7 verdrehen.
Aber der Reihe nach. Habe heute die Maschine zerlegt und fasst keinen Verschleiß feststellen können.
Alles ist stark verschmutzt. Die Welle für die Füßchenbewegung am Kopf hinter der Maschine ist eingelaufen.
Da eine Klemmschraube abgebrochen war musste ich das Oberteil vom Unterteil trennen.
Ich konnte die Schraube dann aber Glücklicherweise entfernen.
Es gibt 2 verschieden Bohrbilder für die Typenschildbefestigung ?
Sollte jemand wissen wie die Ölpfännchen abgehen bitte um Info?
Nun werde ich erst mal das Gehäuse reinigen und den Lack abschleifen. Mit Patina hat das ja nix mehr zu tun.
Für eine beinahe 90 Jahre alte Maschine die wohl auch Hart rangenommen wurde ergibt sich ein fantastisches Verschleißbild.
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GerdK
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#13 Beitrag von GerdK »

Alle Achtung vor der akribischen Zerlegung. Ich bin sehr gespannt, wie sie nach der "Renovierung" ausschauen wird.

Viele Grüße, Gerd

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dieter kohl
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#14 Beitrag von dieter kohl »

GerdK hat geschrieben:Alle Achtung vor der akribischen Zerlegung. Ich bin sehr gespannt, wie sie nach der "Renovierung" ausschauen wird.

Viele Grüße, Gerd
serv

und ob sie dann wieder näht ... angel
gruß dieter
der mechaniker

Leonhard
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#15 Beitrag von Leonhard »

Hallo,
natürlich geht es weiter mit meinem Projekt.
Zu Zeit bin ich am Lack abschleifen.
Da der Lack wohl auf Kunstharzbasis sehr zäh und dick ist, gestaltet sich das aufwändiger als erwartet.
Ich vermute der Lack wurde im Tauchbad aufgetragen, da Lackläufer zu sehen sind und die Oberfläche sehr rau ist, das wurde wohl durch die Lackdicke egalisiert.
Ich plane wieder mit schwarzem Kunstharzlack zu lackieren. Aber ob ich ohne Füller zurecht komme??
Das nächste Problem sind die Gewinde. In aller Regel schneide ich die nach der Lackierung wieder nach.
Das ist mir bei der Nähmaschine nicht möglich, da alle Gewinde Spezial Nähmaschinengewinde sind.
Die entsprechenden Gewindebohrer sind leider unbezahlbar.
Bin für jeden Tip auch in Sachen Lack dankbar.
Gruß Leonhard
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Zuletzt geändert von Leonhard am Sonntag 11. März 2018, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Benno1
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#16 Beitrag von Benno1 »

Das mit den Gewindelöchern hast mal 2 Möglichkeiten. Entweder schraubst die vorhandenen Schrauben bis zum Anschlag wieder rein oder du nimmst Pfropfen (aus alten Fahrradschläuchen oder Küchenkrepp)
Elna supermatic, ZZ und SU sind meine Hauptmaschinen, Singer 66, Singer-Klon von Rast & Gasser, Kayser L und noch so einige biggrin biggrin biggrin

Leonhard
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#17 Beitrag von Leonhard »

Hallo,
es geht wieder ein wenig weiter.
Habe das Unterteil geschliffen und nun per Füller grundiert.
Die Löcher und Gewinde sind mit Klebefolie, per Locheisen ausgestanzt, verschlossen.
Mein Ziel ist keine Spiegeloberfläche fürs Museum sondern ein Lackbild, das dem Original einigermaßen entsprechen soll. Ich möchte die Nähmaschine ja wieder für meine Projekte benutzen.
Und es macht sicher wieder großen Spaß auf einer so alten Maschine zu nähen. Die Grundierung wird dann mit 400er Papier nassgeschliffen bevor der Decklack aufgetragen wird.
Ich suche noch den Schriftzug Pfaff in weiss wie auf den Anfangsbildern zu sehen.
Wenn einer etwas hat, oder mir eine Info geben kann wo ich den bekomme.
Der Amerikaner in ebay bietet nur schwarze Schriftzüge und reagiert leider nicht auf meine Anfragen.
Gruß Leonhard
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GerdK
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#18 Beitrag von GerdK »

PFAFF-Schriftzüge ("Decals") gibt es hier auch in Gold:

https://www.singerdecals.com/pfaff-mode ... on-decals/

Viele Grüße, Gerd

Leonhard
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#19 Beitrag von Leonhard »

Nun habe ich das Oberteil grob geschliffen. Da steckt jetzt noch eine Menge Detailarbeit in den Ecken drin. Dann wäre das Grobe geschafft.
Für jeden der an so eine Renovierung denkt, es ist und bleibt eine SCH... Arbeit, die sich niemals rechnet.
Was für ein Glück wenn man mit seinen Hobby´s kein Geld verdienen muss.
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Manni750
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#20 Beitrag von Manni750 »

Respekt!

rolleyes

So viel Arbeit stecke ich leider nicht in meine alten Damen.

Freue mich auf Deinen weiteren Bericht.

Grüße
Sammeln ist eine Krankheit ohne Aussicht auf Heilung, eine zunächst verborgene Krankheit, die später ununterbrochen mit heftigen, beinahe fieberhaften Anfällen fortschreitet.
Zitat: Lamberto Vitali

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