Pfaff 145 Bj. 1931/32

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Leonhard
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Pfaff 145 Bj. 1931/32

#1 Beitrag von Leonhard »

Hallo,
ich möchte nur kurz meine alte Maschine vorstellen. Ich habe die Pfaff vor einigen Jahren im Netz erworben, sie kam mit einem Transportschaden (Halter der Blattfeder gebrochen ) bei mir an. Den Schaden habe ich geschweißt , was erstaunlich gut ging (Guss). Habe die Maschine die optisch schon ein hartes Arbeitsleben hinter sich hat für einige Projekte genutzt. Sie schafft nur noch einen Stichabstand von ca 3,5mm was mich gewundert hat. Sie sollte 5mm können. Der Stichabstand wird durch die Blockade einer Trommel auf der Hauptwelle mit dem Handrad verstellt. Dadurch wandert ein Excenter außermittig. Eine solche 145er habe ich kein 2tes mal entdecken können. Habe mich nun entschlossen wieder besseres Wissen (Chinesen kaufen) einen Reparaturversuch zu starten.
Ich habe mit dem Zerlegen angefangen, aber vorher versucht die Stellung der Teile zueinander zu notieren und den verbleibenden Excenterhub gemessen. Er beträgt aktuell auf Stellung 5 2,6mm.
Naja, so viele komplexe außerordentlich genau gearbeitet Teile. Kein rundes Mass, die Gewinde sind wohl alle SPEZIELL (Nähmaschinengewinde). Ob ich die jemals wieder zum laufen bringe??
Wenn jemand Infos zu dieser alten 145er hat, her damit.
Gruß Leonhard
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nicole.boening
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#2 Beitrag von nicole.boening »

Viel Erfolg bei der tollen Maschine!
Was genau ist die Blattfeder? Magst du mal ein Foto der schweißstelle zeigen? Mich würde mal interessieren, wie die Naht aussieht.
Näh und schraub wie du dich fühlst.

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https://youtu.be/R-8Pf68mo90

Leonhard
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#3 Beitrag von Leonhard »

Hallo,
mit der Blattfeder meine ich die Stahlleisten, die oberhalb der Maschine vorgespannt werden, für den Andruck des Füßchens. Geschweißt wurde der Halter mit dem Verstellrädchen.
Die Schweißung wude mit einem MigMag Gerät aus der Hüfte draufgebraten und etwas verputzt.
Das geht schöner. Ich war erstaunt das es überhaupt funktioniert hat. Aber es hält Bombenfest.
Gruß Leonhard
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carco
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#4 Beitrag von carco »

Ich bin nicht sicher ob die Maschine jemals eine größere Stichlänge hatte.
Die Anzeige muss nicht unbedingt den Stichlängenabstand in mm darstellen.
Meine 145 von 1942 schafft auch nur knapp 4,25mm. Das war bei dieser Maschine der Standard. Und die Innereien der Maschine sind neuwertig. Vermutlich ist der Besitzer dieser Maschine nicht mehr aus dem Krieg zurück gekommen und das Teil wurde auf dem Dachboden vergessen.

Meine mittlerweile verkaufte 145 von 1953 hatte auch nur 4,25mm und erst meine 155 hat 4,75mm Stichlänge.


Nun weiß ich auch wofür der Anguss an meiner 145 war.
145-43.jpg
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Leonhard
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#5 Beitrag von Leonhard »

Hallo Carco
Ja der Gussansatz und das Fenster sind bei deiner Maschine noch vorhanden.
Ich nehme an deine war bereits der Nachfolger mit modifiziertem Gussgehäuse.
Ich habe den Excenterhub auf Stellung 0 und 1 = 0mm gemessen. Kein Unterschied, das halte ich für unwahrscheinlich.
Ich besitze eine schwarze 138er Bj 1954 bei der steht auch 0-5 auf der Anzeige und die macht bei optimalem Materialtransport ca. 5mm Stichlänge.
Der mögliche Verfahrweg des Untertransportes beträgt gemessen 8mm.
Ich hoffe daher auf Richtung 5mm Stichabstand(mit 4,25 wäre ich auch zufrieden). Näheres nach dem zerlegen der Maschine.
Gruß Leonhard
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nicole.boening
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#6 Beitrag von nicole.boening »

Wow - da muss man aber schon genau hinsehen, um überhaupt etwas von der Schweißnaht zu sehen - jedenfalls auf der einen Seite. Wirklich klasse. Und vielen Dank für die Info und die Bilder.
Näh und schraub wie du dich fühlst.

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Klaus
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#7 Beitrag von Klaus »

...jetzt nur mal nachgefragt: In welchem Zeitraum wurde die 145er denn überhaupt gebaut?
Carco als specialist weiß das sicher...

die Modifikationen am Guss sind ja wirklich interessant...
Altes nicht mehr Benötigtes belassen und Neues hinzugefügt...
hatte man mehr Optionen im Verbauen...
_____________________

Liebe Grüsse! Klaus


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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#8 Beitrag von Klaus »

siehe Fotos Pfaff BJ 1943..scrollen ... war bereits der "spätere normale Gußcorpus"
http://naehmaschinentechnik-forum.de/vi ... 145#p42210
- Carcos 1942er war noch die Mischung mit bereits verbautem Stichlängenhebel
_____________________

Liebe Grüsse! Klaus


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carco
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#9 Beitrag von carco »

Die 145er ist eine der wenigen Maschinen die von Pfaff über jahrzehnte gebaut wurde.
Die ersten Prototypen dieses Maschinentyps wurden etwa 1930/31 gefertigt. Das war in einer Zeit wo die Weltwirtschaftskrise noch tobte und der Absatz dieser nicht billigen Maschinen ziemlich hakte.

Das ist auch mit ein Grund warum man die frühen 145er nur äußerst selten zu Gesicht bekommt. Würde es die Fa. Pfaff noch geben und hätten die ein eigenes Museum, sie wären froh eine solch frühe 145 zu besitzen.

Meine von 1942 zeigt den Übergang. Es war schon üblich die Stichlänge über einen Hebel, statt einer Schraube zu regulieren.

Ich bin mir jetzt auch nicht sicher ob die frühen 145 schon einen Rückwärtsgang hatten.

1942 war Krieg. Pfaff stellte in diesem Jahr insgesamt nur knapp 3000 Nähmaschinen her! Gussansätze von Vorgängertypen gab es immerschon bei solchen Fertigungen.

1943 war das begradigt.

In den 50er kamen dann die verschiedenen Versionen H1 bis H4 heraus.

Ich meine das Ende der Produktion der 145 war Ende der Sechsziger. Es gab ja noch einige Nebentypen, wie die 155.

Die 545 sollte dann die 145 ablösen.


Ergänzung:

Die 545 ist ja letztendlich nur eine 145 mit größerer Unterfadenspule. Ansonsten die gleiche Maschine. Beide Maschinen wurden auch eine Zeitlang parallel weitergebaut.

Erst mit dem Erscheinen der 1245 wurde dann etwas ganz neues "kostengünstigeres" entwickelt.
Die 1245 bekam ein neues Gehäuse, preiswerte Stäbchenkette statt teure Königswelle, integrierter Spuler.

Bis auf den Spuler insgesamt halt eine Verbilligerung der Maschine.

Die 145 wie auch die 545 gelten als unzerstörbar und sind heute noch hier und da im professionellem Einsatz, wenn auch seltener, da es auch heutzutage modernere Maschinen gibt.

Für den Privateer, den Hobbynäher sind diese Maschinen aber immer noch ihr Geld wert, was man an den verlangten Preisen dafür auch beobachten kann.
Zuletzt geändert von carco am Donnerstag 1. März 2018, 11:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pfaff 145 Bj. 1931/32

#10 Beitrag von Leonhard »

Hallo,
da habe ich ja dann wohl ein sehr frühes Schätzchen an Land gezogen. Laut Produktionsummer zwischen 1931/32.
Einen Rückwärtsgang gibt es an der Maschine nach meinen bisherigen Erkenntnissen nicht.
Es gibt auch noch keine Absenkung des Untertransportes beim Rücklauf des Obertransportfüßchens/Nadel in den Transportbeginn.
Nach dem vollständigen Zerlegen der Maschine stelle ich dann mal einige Bilder und eine Funktionsbeschreibung der Verstellertrommel ein.
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