Hosenkürzer hat geschrieben:Hallo hutzelbein,
hutzelbein hat geschrieben:Singer 206D Baujahr 1928
nur zur Anmerkung:
Ich nehme an, das Bj. Deiner 206 hast Du der Veritasklub-Liste entnommen.
Die kannst Du vergessen.
Singer 206 gab´s (wie die Pfaff 130) erst ab ungefähr 1934.
Bei meiner 206 war der Aluguss-Tubus des ZZ-Mechanismus auch total im Kopf festgefressen (wahrscheinlich Kontakt-Korrosion). Ich habe ihn auch nur mit einem Schlagholz von hinten mit Brachialgewalt rausgebracht und dann vor dem Einbau mit Schleifpapier (mangels Drehbank) nachgearbeitet.
Die Fabriknummer meiner Singer ist C3073379.
C steht für Wittenberge, Deutschland. Wo ich die anderen Informationen her habe, weiß ich nicht mehr genau.
Ich habe das mit den Informationen aus dem Nähmaschinenverzeichnis abgeglichen und die Fabriknummer auch auf einer Singer Webseite gefunden. Mit Google kann ich das derzeit nicht wieder finden. Von der Veritasklub-Liste habe ich es nach meiner Erinnerung nicht.
Es steht in einem englisch sprachigen Service Manual von einer Singer 206K beschrieben, wie man den gesamten Zick-Zack Mechanismus relativ einfach ausbauen kann. Bei Renters steht dazu, dass man vorsichtig drücken sollte. Ich hab Schluß endlich den Hammer benutzt. Das war mit Sicherheit ein großer Fehler.
Ich will noch eine 206D. Wenn ich eine gut erhaltene irgendwo günstig kaufen kann, schlage ich sofort zu.
Die Leichtgängigkeit dieser Maschine ist mir sofort aufgefallen. Und das was die Pfaff 130 kann, kann die Singer 206 auch. Schön ist, dass sie noch ganz aus Metall ist und einen Umlaufgreifer hat. Die Singer 216G ist leider eine CB Greifermaschine. Mit meiner Singer 206 wurde allerdings nicht besonder pfleglich umgegangen. Einen etwas besseren optischen Zustand würde ich mir schon wünschen.
Diese Maschine lasse ich mit einem ASPA Asm 22-6 Motor und einen 4mm Optibelt ZR 134 XL Riemen laufen und das funktioniert ziemlich leise. Die Maschine selbst ist extrem leichtgängig und leise. Technisch sie wieder in einem einwandfreien Zustand. An die Kratzer außen kann man sich gewöhnen. Das ganze Arsenal an Stichplatten, die ich dazu noch habe, ist in einem relativ guten Zustand.
Hosenkürzer hat geschrieben:
Zum Thema Petroleum vs. WD40:
Ich sprühe meine Neuzugänge (natürlich nur alte mech. Ganzmetallmaschinen) zuerst einmal gründlich mit Sonax (od. WD40) ein, lasse wirken (in schweren Fällen tagelang), spüle aber dann mit reichlich Petroleum nach, weil sich der Dreck nach Verdunsten der flüchtigen Anteile des Kriechöls wieder verhärtet. Zum Erweichen von Verharzungen ist Kriechöl insofern vorteilhaft, als es an den Stellen, wo es wirken soll, besser haftet und nicht so schnell verdunstet oder wegrinnt wie Petroleum.
lG Helmut
Jede Maschine, die ich bei Ebay oder sonstwo erwerbe, wird zunächst innen durchgesehen und in der Regel gründlich gereinigt, bevor ich zum Nähen anfange. WD40 nutze ich nur, wenn es anders nicht geht, um eine verharzte Schraube zu öffnen oder um halt andere Dinge, die ich in der Regel demontieren und reinigen möchte, zu lösen. Großflächig mit WD40 einsprähen will ich nicht.
Bei der Singer 206D, wo der Zick-Zack Mechanismus an mehren Stellen klemmte, hat WD40 leider auch nicht geholfen. Ich meine ich habe es auch mit einem Föhn versucht. Ein komplettes mehrtägiges Petroleumbad hätte möglicherweise geholfen.
Mit ausgetrockneten oder stark verschmutzen Maschine nähe ich nicht. Die Angst ist zu groß, daß sich irgendetwas festsetzen könnte. Wenn die Greiferzahnräder an der Reihe sind, gibt es oft eine Sauerei. Ich will den Zustand der Zahnräder sehen und ich will in der Regel neu einfetten. So gut es geht, hole ich das alte Fett irgendwie mit Wattestäbchen oder auch einen Schraubenzieher, den ich wie eine Löffel benutze, raus. Wenn es dann nicht mehr weitergeht, muss ich das alte Fett auflösen. Mit Brennspiritus geht das ganz gut. Man kann aber auch Petroleum oder beides nehmen. Mit Klo-Papier und Wattestäbchen wird dann das aufgelöste Fett aufgesaugt.
Zum Einfetten von Kunststoffzahnrädern verwende ich reine Vaseline aus der Apotheke.
Zum Einfetten von Zahnrädern aus Metall nehme ich ein Universalfett auf Lithiumbasis. Da ich ein solches Fett auch für meine Fahrradnabe brauche und es deshalb bereits besitze, verwende ich Atlanik Brilliantfett mit PTFE. Das ist ein kleines Döschen Hochleistungsfett, gibt es in fast jeden Fahrradladen und kostet nicht viel, weniger als eine Packung Zigaretten. Das ist auf Lithiumbasis (das ist wichtig) und enthält auch Teflonbestandteile (das ist mE weniger wichtig, schadet aber auch nicht, weil die Gleitfähigkeit erhöht wird). Das Döschen was ich hier habe ist noch etwa halb voll. Die andere Hälfte habe ich nach meiner Einschätzung in den letzten zwei Jahren zum Einfetten von etwa 20 Nähmaschinen gebraucht.
Bei der Pfaff 230 sind Kunststoffzahnräder mit Zahnrädern aus Metall kombiniert. Zum Einfetten habe ich mich da für Vaseline entschieden.
Ich bin beim Einfetten relativ sparsam. Ein dünner Fettüberzug, der für etwa 2 Jahre bis zur nächsten gründlichen Wartung halten soll, genügt mir.