Kondensator Pfaff 130

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dieter kohl
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Re: Kondensator Pfaff 130

#31 Beitrag von dieter kohl »

serv

diese gezeigten Kondensatoren stammen doch alle aus einer Zeit, als elektronische Steuerungen für Nähmaschinen-Motoren noch in den Kinderschuhen steckten

wenn also der Anlasser für den Motor mit einem herkömmlichen Widerstand die Drehzahl regelt, anstatt mit kohleschichtbahn und Schieberegler (Potentiometer) können wir getrost davon ausgehen, daß da auch einfache Kondensatoren verbaut wurden
gruß dieter
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hutzelbein
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Re: Kondensator Pfaff 130

#32 Beitrag von hutzelbein »

dieter kohl hat geschrieben:serv

diese gezeigten Kondensatoren stammen doch alle aus einer Zeit, als elektronische Steuerungen für Nähmaschinen-Motoren noch in den Kinderschuhen steckten

wenn also der Anlasser für den Motor mit einem herkömmlichen Widerstand die Drehzahl regelt, anstatt mit kohleschichtbahn und Schieberegler (Potentiometer) können wir getrost davon ausgehen, daß da auch einfache Kondensatoren verbaut wurden
Ich will das Geheimnis noch lüften, warum Paff Motoren (vom Typ PE30 odr PE35) mit Pfaff Anlassern (vom Typ AW0261 oder AW0222. Andere Pfaff Motoren oder Anlasser kenne ich noch nicht!) so gut funktionieren. Mir hat das noch keiner verraten oder nicht so, dass ich es begriffen habe. Die Teile erlauben extrem langsames präzises Annähen und funktionieren auch kraftvoll und schnell, wenn man das will. Mit keinen mir bekannten anderen Motoren bzw. Anlassern habe ich vergleichbar gute Ergebnisse erzielt und ich kenne inzwischen einige. Voraussetzung ist allerdings, dass die Nähmaschinen sehr leichtgängig funktionieren. Mit leicht schwergängigen Maschinen wollen die Pfaff Motore und Anlasser nicht arbeiten. Da streiken sie oder wirken sogar wie defekt. Andere Motore oder Anlasser sind weniger empfindlich. Da kann man beim Anlassen die Nähgeschwindigkeit allerdings kaum steuern. Das ist jedenfalls meine bisherige Erfahrung und auch meine Hoffnung, dass ich noch einige Pfaff Motore oder Anlasser günstig erwerben kann.

An der Technik der Motoren kann es mE nicht liegen. Da unterscheiden sich die Pfaff-Motore kaum von anderen Herstellern. Die Technik ist die gleiche. Nur die Kondensatoren sind sichtbar unterschiedlich. Die Pfaff Anlasser, die ich habe, sind keine Kohleplättchen-Anlasser. Die verbaute Technik ist allerdings relativ simpel und wirkt auf mich wie unkaputtbar, bis auf einen kleinen grauen Kondensator, den ich noch nicht identifiziert habe.

Ich will es mit der Überkreuz-Methode herausfinden. Also Pfaff Anlasser mit Motoren von anderen Herstellern verbinden und Anlasser von anderen Herstellern mit Pfaff Motoren. Wenn ich es dann noch nicht herausgefunden habe, dann tausche ich vielleicht auch noch die Kondensatoren. An den Nähmaschinen selbst kann es nicht liegen. Ich habe auch Nähmaschinen von anderen Herstellern, die extrem leichtgängig und mit Pfaff-Motoren sehr gut funktionieren.

Wenn mir jemand glaubhaft versichern würde. Kauf dir diesen Elektronic-Anlasser, der mit moderner Technik heutzutage irgendwo in China produziert wird und in China nahe bei 10 Euro günstig zu erwerben ist. Der funktioniert genauso gut wie die alten Pfaff Anlasser. Dann würde ich meine Bemühungen einstellen.
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dieter kohl
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Re: Kondensator Pfaff 130

#33 Beitrag von dieter kohl »

serv

einerseits liegt das an den Motoren
Pfaff hatte damals die Firma ELTE in Landstuhl/Pfalz angekauft, weil sich deren Motoren durch einen besseren Wirkungsgrad hervorhoben
ich hab da was von 60 % im Hinterkopf

andererseits wurden auch die Anlasser wesentlich verbessert
Keramik-/Porzellan-Körper mit Nicolindraht-Wicklungen sind nun mal verschleißfester als Kohledruck Plättchen

daß die Kondensatoren gewisse Alterserscheinungen zeigen ist logisch
es hängt aber auch damit zusammen, daß damals 220 Volt in der Steckdose waren
mittlerweile sind das 235 Volt
und soll bis 240 Volt gesteigert werden

wir werden also zukünftig noch bei etlichen Haushalt-Geräten fleißig Kondensatoren austauschen müssen
gruß dieter
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GerdK
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Re: Kondensator Pfaff 130

#34 Beitrag von GerdK »

hutzelbein hat geschrieben:...Wenn mir jemand glaubhaft versichern würde. Kauf dir diesen Elektronic-Anlasser, der mit moderner Technik heutzutage irgendwo in China produziert wird und in China nahe bei 10 Euro günstig zu erwerben ist. Der funktioniert genauso gut wie die alten Pfaff Anlasser. Dann würde ich meine Bemühungen einstellen.
Einen solchen Electronic-Anlasser aus Asien habe ich bisher einmal benutzt an einer Privileg.
https://www.ebay.de/itm/322939028199
Er funktioniert natürlich, aber läuft nicht besonders sanft an, da muss man schon ein sanftes Füßchen haben.
Weil es aber Phasenanschnittsteuerung ist und man bei den Widerständen nicht so sehr auf die Leistung achten muss, kann man ihn bei Bedarf sicher gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen durch Austausch von ein oder zwei Widerständen. Habe ich bisher noch nicht gemacht, aber ich bin sicher, dass es funktionieren würde. Es ist auch ab Werk ein 2 MOhm-Poti auf der Platine, mit dem man das Verhalten in gewissen Grenzen einstellen kann.
Am besten einfach mal testen, 15 EUR mit Versand sind ja nicht die Welt.

Viele Grüße, Gerd

hutzelbein
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Re: Kondensator Pfaff 130

#35 Beitrag von hutzelbein »

GerdK hat geschrieben:
hutzelbein hat geschrieben:...Wenn mir jemand glaubhaft versichern würde. Kauf dir diesen Elektronic-Anlasser, der mit moderner Technik heutzutage irgendwo in China produziert wird und in China nahe bei 10 Euro günstig zu erwerben ist. Der funktioniert genauso gut wie die alten Pfaff Anlasser. Dann würde ich meine Bemühungen einstellen.
Einen solchen Electronic-Anlasser aus Asien habe ich bisher einmal benutzt an einer Privileg.
https://www.ebay.de/itm/322939028199
Er funktioniert natürlich, aber läuft nicht besonders sanft an, da muss man schon ein sanftes Füßchen haben.
Weil es aber Phasenanschnittsteuerung ist und man bei den Widerständen nicht so sehr auf die Leistung achten muss, kann man ihn bei Bedarf sicher gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen durch Austausch von ein oder zwei Widerständen. Habe ich bisher noch nicht gemacht, aber ich bin sicher, dass es funktionieren würde. Es ist auch ab Werk ein 2 MOhm-Poti auf der Platine, mit dem man das Verhalten in gewissen Grenzen einstellen kann.
Am besten einfach mal testen, 15 EUR mit Versand sind ja nicht die Welt.

Viele Grüße, Gerd
Wenn du mir sagst, was und wie ich tauschen müsste, würde ich es vielleicht ausprobieren. Löten kann ich, ansonsten habe ich leider wenig Elektronikverstand. Der Elektronikunterricht ist in der Schule irgendwie an mir vorbeigegangen. Es gab ihn nicht oder ich habe es geschafft, ihn zu umgehen.

Ich kann auf diese Ware made in China gut verzichten. Einen billigen Kohleplättchen Anlasser made in China habe ich bereits. Wenn man den ein paar mal nutzt, verbiegt sich innen ein dünnes Blech und dann funktioniert er überhaupt nicht mehr. Dann muss man den Anlasser aufschrauben und das Blech wieder zurechtbiegen. Danach funktioniert er vielleicht wieder für ein paar Stunden, aber lange nicht so, wie ich das gerne hätte.

Ich werde ihn demnächst durch einen hochwertigen alten Kohleplättchen-Anlasser made in Germany oder Switzerland ersetzen. Da habe ich bereits einige in einer großen Kiste, muss nur noch die Kabel tauschen. Dann kann ich die Nähmaschine vermutlich gut verkaufen und muss mich dabei nicht schämen oder befürchten, dass sich der neue Besitzer über mich ärgert.

Die Chinesen sparen bei den wichtigsten Dingen. Das habe ich nicht nur bei Nähmaschinen-Anlassern oder Motorenhalteblechen festgestellt. Bei Spulenkapseln gibt es das gleiche Problem. Die Feder die da verbaut werden und auch in vielen neuen Haushaltsnähmaschinen eingebaut sind, sind viel zu steif und scharfkantig und erlauben keine Feinjustierung der Unterfadenspannung. Man müsste den chinesischen Herstellern all die Spulenkapseln, mit den sie den Weltmarkt überschwemmen, mit einer Sprengladung um die Ohren hauen. Gott sei Dank weiß ich, auf was ich achten muss. Sonst hätte beim Nähen bestimmt keine Freude und sie vermutlich auch nie entwickelt.
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inch
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Re: Kondensator Pfaff 130

#36 Beitrag von inch »

dieter kohl hat geschrieben:serv

diese gezeigten Kondensatoren stammen doch alle aus einer Zeit, als elektronische Steuerungen für Nähmaschinen-Motoren noch in den Kinderschuhen steckten

wenn also der Anlasser für den Motor mit einem herkömmlichen Widerstand die Drehzahl regelt, anstatt mit kohleschichtbahn und Schieberegler (Potentiometer) können wir getrost davon ausgehen, daß da auch einfache Kondensatoren verbaut wurden
Ja Dieter,das ist natürlich richtig.. Bauartbedingt müßte dieser braune Kondensator mit der "Minus"-Kennzeichnung an Erde/Schutzleiter anliegen. Das könnte man mit einem Multimeter einfach prüfen.
Слава Україні!
Hier geht`s zur Ukraine-Direkthilfe:
https://prytulafoundation.org/en
https://www.ldc-ua.org/en
RTL Kinderhilfe - 10 €/SMS 44844 Stichwort: "Ukraine"

hutzelbein
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Re: Kondensator Pfaff 130

#37 Beitrag von hutzelbein »

Auf die Idee bin ich nicht gekommen, dass er an der Schutzleitung anliegen müsste. Die fängt gleich da, wo der rote Draht aus der Öffnung des Motors kommt, an einem Schräubchen am Eisen des Motorblocks an und endet bei mir im silbrigen Kondensator. Man kann das natürlich auch umgekehrt betrachten und das Ende der Schutzleitung an diesem Schräubchen am Motorblock sehen. Dass dieser braune Kondensator eine Plus- und eine Minus-Kennzeichnung haben könnte, habe ich mir bereits gedacht. Der roten Ring auf der linken Seite war verdächtig. Also müsste ich diesen braunen Kondensator, wenn ich ihn oder einen vergleichbaren Ersatz-Kondensator hätte, noch einfach mit dem Schräubchen am Motorblock verbinden. Dann gäbe es im Motor eine Schutzleitung-Verbindung von Kondensator zu Kondensator, die am roten Ring des braunen Kondensators anfängt oder endet und im silbrigen Kondensator endet oder anfängt. Ob es noch ein weiteres Schräubchen oder eine Bohrung für ein Schräubchen am Motorblock gibt, habe ich noch nicht herausgefunden.

Wenn das alles richtig ist, wäre die DDR Schutzleitungs-Technologie und auch alle anderen Leitungen für mich entschlüsselt. Bleibt für mich nur noch zu hoffen, dass alle Steckerkontakte zum dreipoligen Kabel eines Pfaff Anlassers passen und der Pfaff-Stecker millimetergenau in Veritas-Buchse hineinpasst.

Dabei habe ich ein Problem (weil ich in einen dreipoligen Pfaff Anlasserstecker aus Kunststoff vermutlich nie hineinschauen kann) oder einen Anschlussfehler in meinen Vertias Motor entdeckt.

Der Reihe nach. Der silbrige Kondensator in diesem Vertias Motor ist mE genauso angeschlossen wie der Kondensator in meinen Pfaff Elte PE30 Motor. Die Kondensatoren haben ähnliche Werte, vermutlich könnte ich die sogar tauschen (wenn die Größe passen würde. Der Veritas Kondensator (aus Freiberg/Sachsen - die Herstellerfirma in Freiberg gibt es wieder!) ist für den Elte Motor etwas zu groß. Der Elte-Kondensator würde in den Veritas Motor aber vermutlich problemlos passen. Der Elte PE30 Motor hat allerdings genau wie der PE35 eine vier-polige Steckerbuchse. Der erste Kontakt links betrifft die Schutzleitung. Die ist in meinen Elte-Motoren gar nicht belegt. Die Schutzleitung aus dem Motor geht nur bis zum Kondensator. Nur in den Anlasser-Steckern gibt es die. Verbleiben also noch die drei weiteren Kontakte und die müssten nach meiner Einschätzung von 2 bis 4 den Kontakten in den drei-poligen Pfaff Anlasser-Steckern (1 bis 3) zuordenbar sein. Ich vermute stark, dass sich die Neutralleitungen (normalerweise blau) bei den Pfaff-Anlassersteckern genau in der Mitte befinden (nicht links oder rechts). Wenn das stimmt, dann habe ich in meinen Veritas Motor einen Anschlussfehler entdeckt. Jemand hat die Lichtleitung (ein zweipoliges Kabel mit einem zweipoligen Stecker, den man beliebig links- oder rechtsherum irgendwo in einen Lichtstecker bei Veritas Nähmaschinen reinstecken kann, falsch verlegt. Die blaue Leitung muss mE zur Mitte gehen und nicht umgekehrt über Schraubkontakte zum Anschluß 1. Normalerweise ist das Wurst egal, wie man das dieses zwei-polige Kabel anschließt, weil man es beliebig verdrehen kann. Sobald allerdings eine Fassung von einem kleinen Lämpchen angeschlossen wird, achtet der Fachmann seit dem Erfinder Edison darauf, wo sich die Neutralleitung befindet. Der Sockelkontakt einer Lampenfassung sollte immer zur blauen Neutralleitung gehen (der Bodenkontakt zur Phase mit dem schwarzen Kabel). Das blaue Kabel befindet sich bei den dreipoligen Pfaff-Anlassersteckern vermutlich in der Mitte.

Im Grunde könnte ich mir eine einfache Kabelbrücke bauen und den Vertias Motor mit meinen vierpoligen Pfaff-Anlassern bereits austesten. Genau das werde ich vermutlich tun. Nicht erst teuere Kabel kaufen, um dann festzustellen, dass irgendetwas nicht funktioniert. Habe ich noch nie gemacht. Aber das passende Bastelmaterial habe ich wohl bereits. Multimeter kann ich auch auspacken, wenn es notwendig ist.
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hutzelbein
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Re: Kondensator Pfaff 130

#38 Beitrag von hutzelbein »

Nicht zu fassen. Nach dem Öffnen meiner Multimeterschachtel war ich nach wenigen Sekunden bereits fertig. Da lag schon alles griffbereit was ich zum Austesten des Motors brauchte.

Der Veritas Motor funktioniert sehr schön mit meinen Pfaff-Anlassern. Es dürfte sich lohnen, wenn ich mir noch einen passenden Anlasser oder nur ein passendes Pfaff Kabel besorge. Jetzt wo ich weiß, dass der Motor noch gut funktioniert und relativ leise ist, kann ich ihn auch gut verkaufen. Der Motor ist relativ groß und schwer. Ein richtiges Kraftpaket, das sehr gut an bestimmte alte Nähmaschinen passt. Nur die Motorhalterung ist mit Unterlegscheiben nicht einfach veränderbar. Die Riemenscheibe ist etwas zu breit und die Haltestege, wo der Motor angeschraubt wird, sind etwas zu eng. Wenn man da etwas unterlegen will, um den Motor etwas nach links vom Handrad weg auszurichten, hat man nicht viel Spielraum. Alternativ kann man aber die Halterung unten auch abfeilen, wenn das notwendig ist. Die ist auch relativ breit und man braucht eine relativ lange Befestigungsschraube. Für mich ist das kein Problem, weil ich alle meine Nähmaschinen inzwischen auf metrische Gewinde und normale Gewindegänge umgestellt habe. Besondere Pfaff-Befestigungsschrauben, die es mit undefinierten Gewindegang niergendwo zu kaufen gibt, brauche ich nicht mehr.
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hutzelbein
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Re: Kondensator Pfaff 130

#39 Beitrag von hutzelbein »

Ich habe auch Teil 2 meines Tests durchgezogen. Das war etwas aufwändiger. Dazu habe ich meine beste Pfaff 130 genommen und auch der Keilriemen war genau der gleiche, den ich normalerweise verwende. Als Anlasser habe ich einen Pfaff AW 0261 verwendet und ihn mit einer Kabelbrücke am Veritas Motor angeschlossen.

Zunächst musste ich genau 2mm Unterlegscheiben unter die Streben der Motorbefestigung des Veritas Motors legen, damit die Riemenscheibe genau senkrecht unter der Rille am Handrad steht. Die Riemenscheibe war dabei maximal nach links geschoben. Mehr ging nicht. Nach rechts hätte ich sie problemlos um 10mm oder sogar mehr verschieben können. Bei Singer Maschinen vom Typ 206D muss man 3,5 mm unterlegen und bei einer Meister ZZ sogar 4mm. Etwa 3,5mm kann man max. unterlegen. Bei größeren Abständen wird es kritisch. Da hilft nur eine Feile, die man unten ansetzen müsste oder alternativ ein anderes Motorbefestigungsblech, das sich aus etwa 3mm Aluminium-Blech leicht herstellen lässt. Riemenscheibe tauschen, ginge vielleicht auch.

Ergebnis meines Tests war. Der Veritas Motor vom Typ 1205.6 läuft mindestens so leise und langsam an und möglicherweise sogar noch einen Tick besser (genau kann ich das nicht sagen, weil es auch von der Feinjustierung der Riemenspannung abhängt) als mein bester Pfaff Motor. Das ist ein PE35.

Damit komme ich zum Ergebnis meiner Untersuchung und da lege ich mich 100% fest, auch wenn Dieter das mir nicht glauben will. Es liegt nicht allein am Pfaff Motor und auch nicht an den Kondensatoren, die darin verbaut sind. Der Trick des guten Funktionierens ist meines Erachtens allein auf die Pfaff Anlasser zurückzuführen. Die waren einfach hervorragend, wenn nicht sogar genial. Kohleplättchen Anlasser von Pfaff habe ich noch nicht ausprobiert. Ich rede hier nur vom AW 0261 oder AW 0222 und technisch ähnlichen Modellen mit möglicherweise anderen Kabel.

Um meine Testergebnisse nachzuvollziehen braucht man eine extrem leichtgängige Nähmaschine, wie eine gut gewartete Pfaff 130, 230 oder eine Singer 206D. Mit einer Meister ZZ oder ähnlichen Maschinen funktioniert das sicherlich auch. Natürlich braucht man auch einen guten Motor. Besonders wichtig ist aber ein guter Pfaff Anlasser. beerchug

Vorsicht. Das Verwenden einer Kabelbrücke ist lebensgefährlich. Das läuft nur auf eigene Gefahr. Für irgendwelche Schäden übernehme ich keine Haftung. Wenn ich so etwas mache, dann bin ich übervorsichtig und weiß genau, was ich tue.
Adler 8 - Meister ZZ Automatik - Pfaff 130 - 230 - Phoenix DD 6 - Singer 206D - (u.v.m.)

hutzelbein
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Re: Kondensator Pfaff 130

#40 Beitrag von hutzelbein »

Weitere Tests kann man vermutlich mit beliebigen anderen Motoren durchführen. Dazu muss man nur genau wissen, wie die Kontakte in den Steckerbuchsen am Motor belegt sind und sie richtig dem Pfaff Anlasserkabel zuordnen (solange man eine Kabelbrücke testweise verwendet. Alternativ kann man natürlich auch die Originalkabel vom Motor einfach an einen Pfaff-Anlasser anschließen). Ich habe das noch mit einem Tur2 Motor, einem Singer-Motor aus der 6000-7000er Serie, einem JDK YM40 (ohne eingebauten Kondensator) und einem China-Motor aus der Billigabteilung vor. Meine Vermutung ist, die werden alle mit einem Pfaff Anlasser hervorragend funktionieren oder erheblich besser als mit den zugehörigen Original-Kohleplättchen-Anlassern.

Wenn meine Vermutung richtig ist, weiß ich, was ich demnächst tun werde, um meine besten Nähmaschinen noch erheblich zu verbessern. Mit jeder beliebigen XYZ-Nähmaschine lohnt sich dieser Aufwand sicherlich nicht, weil die Pfaff Anlasser besonders leichtgängige Nähmaschinen voraussetzen. Wenn eine Nähmaschine nur ein wenig kaum merkbar schwergängig läuft, streiken die Pfaff-Anlasser gemäß meiner Erfahrung. Das liegt dann nicht am Anlasser oder am Motor, sondern an der Nähmaschine, die dringend gewartet werden sollte oder an den richtigen Stellen einen Tropfen Öl braucht. Wenn das nicht hilft, dann entspricht die Nähmaschine nicht den Qualitätsansprüchen, die ich mittlerweile im Kopf habe.
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