Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

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Basto
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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#51 Beitrag von Basto »

Ich gebe auf mx.
Warum bittest du um Hilfe, wenn du jeden vernünftigen Rat in Frage stellst mit nicht zutreffenden Argumenten huh
Jeder Rat soll natürlich kritisch in Anspruch genommen werden und das ist dein gutes Recht.

Aber was du da alles denkst...
Wenn du überzeugt bist dass die Kohlebürsten hart genug sind um die Rillen weg zu schleifen, versuch es einfach: ist kein kostspieliges Experiment.
Und was ist das mit säurehältig? Er sagt ausdrücklich Electronic Contact Cleaner und erklärt auch warum.
Unnötiger mechanischer Belastung? Welche Belastung denkst du dass der Kette beim Nähen mit 1000 spm ausgesetzt ist?

Damit jeder der diesen Thread später liest, nicht verwirrt wird:
Der Typ im Video weiß wovon er redet, und diese Methode eignet sich gerade gut für kleinen Elektromotoren.

Isopropanol würde ich nicht empfehlen für Nylon.
Die Kette kan aber ohne bedenken in ein Glas mit Waschbenzin gelegt werden.
Schütteln, herausnehmen, trocknen lassen, fertig.

Wir bauen hier keinen Large Hadron Collider biggrin
-Bart
Pfaff 362 - Pfaff 1222e - Borletti 1100 - Elna SP

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caroe
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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#52 Beitrag von caroe »

Ach nein, bitte nicht aufgeben.
Ich hab versucht, meine Beiträge nicht übermäßig ausführlich zu verfassen, aber so sind wohl ein paar Missverständnisse entstanden.
Zuerst: Ich verstehe dieses Forum nicht nur als (großartiges) Wissens-Kompendium, sondern auch als Diskussions-Forum. Deshalb bin ich immer froh, wenn sich jemand die Mühe macht, meinen Überlegungen zu folgen, Ideen hinzugibt, Einwände formuliert oder grundsätzlich widerspricht.
Deine/Eure Ratschläge stelle ich nicht in Frage, weil ich überzeugt bin, es besser zu wissen, sondern weil ich verstehen will.
Dass die Kohlebürsten das Kupfer glatt schleifen...
Wenn die Kohlen so kraftlos wären, wie sind dann die Rillen überhaupt erst entstanden?
<- Das war wirklich mehr eine Überlegung, ein Gedanke - und kein Widerspruch oder Argument. Gerade weil mir das Wissen und die Erfahrung fehlt formulier ich solche naiven/unqualifizierten Fragen, ich weiß es eben nicht besser und wundere mich öffentlich.
Und was ist das mit säurehältig? Er sagt ausdrücklich Electronic Contact Cleaner

Mein Einwand kam daher, dass er im Video mit einem Anker hantiert, der sich von vielen anderen (die mir bekannt sind) darin unterscheidet, dass die Ankerwicklung/Spulenwicklng nicht exponiert ist. Ich dachte bisher die Lack/Schellack/Klebe-Schicht, die die kupfernen Wicklungen fixiert sollte möglichst nicht aufgelöst werden - und da es sehr viele Kontraktsprays gibt, darunter auch welche die organische Säuren beinhalten, war ich ersteinmal skeptisch. Ich bestreite aber nicht, dass seine Methode für seinen Motor funktioniert, denn wie gesagt: ich weiß fast nichts und taste mich fragend voran.

Dass ich aber den Kommutator nicht selbst abdrehen mag liegt nun wirklich nicht daran, dass ich deine Erklärungen und Ratschläge zurückweise, sondern an meiner Vorsicht/Zaghaftigkeit bzw. fehlendem Vertrauen (aus Mangel an Erfahrung/Spezialwerkzeug meinerseits). Bitte nimm dir also weiterhin die Freiheit zu schreiben, was dir einfällt und wann immer du Lust hast zu antworten. Ich nehme Hilfe gerne an.

Dank&Gruß
C
ukraineaidops.org/donate
mriyaaid.org

Basto
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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#53 Beitrag von Basto »

Ich hoffe du verzeihst mir diese kleine Geschichte (und mein Deutsch) angel

In einer kleinen Stadt in einem fremden Land ist ein Reisender am Kirchplatz angekommen.
Er kennt die Sprache ein wenig und hat schon alle Reiseführer über alle Provinzen und abgelegenen Ecken des Landes gelesen.
Die Bücher erwähnen von große Gefahren und schreiben was man besser machen soll und was man besser lassen soll in diesem Fremden Land.

Der Reisende hat auf seinem Weg bereits große Hindernisse überwunden und nach einem Kaffee möchte er gerne in die nächste Stadt gehen.
Er sieht die goldenen Kuppeln und Kirchtürme schon am Horizont funkeln in der Sommersonne. Aber wohin? So viele Straßen fängen beim Kirchplatz an.

Der Reisende könnte natürlich eine Kutsche mieten, aber das kostet eine Menge Goldmünzen. Und man kann nur hoffen, dass der Kutscher den Weg kennt.
Also bittet er einen freundlichen Einwohner um Hilfe. Der sagt: "Ich zeige dir diesen Wanderweg, da gibt's kaum Gefahren und ich bin mir sicher dass du das schaffst."
Aber der Reisende ist nicht sicher und am nächsten Tag sieht der freundliche Einwohner ihm auf dem Kirchplatz wieder Kaffee trinken.
"Warum bist du noch nicht unterwegs?" fragt er den Reisenden. "Aber alle diese Gefahren dann, worüber die Reiseführer schreiben?" sagt der Reisende.
"Das ist doch alles in anderen Teilen des Landes", sagt der freundliche Bewohner. "Die Chance dass etwas schief geht ist wirklich minimal, das schaffst du schon".
Aber am nächsten Morgen sieht der freundliche Einwohner den Reisenden in einer Kutsche einsteigen, während er sagt: "Es ist mir zu gefährlich!".
"Schade", denkt der freundliche Einwohner. "Er hat nur zu viele Bücher gelesen. Und er hat wahrscheinlich auch Geld zuviel. Er hätte nur den ersten Schritt auf dem Wanderweg machen mussen. wink
"

Ich verstehe, dass du sicher sein willst, bevor du anfangst den Motor zu bearbeiten, würde ich auch machen.
Aber du kannst noch Stunden im Internet recherchieren, aber mit all dem Denken ist der Motor noch nicht repariert shy
Ich habe nur gesagt, dass du alles vergessen sollte, weil ich vermute, dass es schwierig ist gut ein zu schätzen welche Informationen wichtig sind und welche nicht.
Ich denke dass es dir im Moment nicht hilft, nur verwirrt. Und man braucht alle diesen theoretischen Informationen auch kaum, nur ein wenig Gefühl und Geduld.
Und ein bisschen Vertrauen, dass ich weiß worüber ich rede (trust me, I'm an engineer biggrin ).

Ich habe diese Methode mit Schleifpapier empfohlen, weil es für deinen Motor genau gut geeignet ist. Und dann verstehe ich nicht ganz, aus welchen Gründen du zu dem Schluss komst, dass es zu grob oder zu unpräzise wäre. Hier sind wirklich keine sehr engen Toleranzen erforderlich, ein wenig Sorgfalt genügt.
Wenn ich davon nicht überzeugt wäre, hätte ich auch nicht auf das Video verwiesen. Ich hätte es auch nicht empfohlen, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass die Risiken minimal sind und dass es auch von dir erfolgreich durchgeführt werden kann.
Ich meine, du hast den Motor demontiert, finde ich wirklich Super dass du das geschafft hast: denn damit hast du schon die schwierigste Hürde genommen.
Jetzt bleibt nur noch übrig diesen relativ einfacheren Schritt zu wagen.

Abdrehen (= mit Drehbank) kommt hier nicht im Frage, ist nicht nötig. Soweit ich das anhand der Fotos beurteilen kann, ist der Kommutator völlig in Ordnung. Die Oberfläche soll nur gereinigt und leicht geschliffen werden.
Warum müssen die Rillen weggeschliffen werden? Die Rillen schleifen in den Kohlebürsten ein. Wenn der Anker sich z.B. axial etwas verschiebt, werden die Kohlebürsten auf die Rillen 'gehoben' und es besteht die Gefahr von Kontaktverlust, Funken, Einbrennen usw.
Übrigens, mit Unrundheit wird nicht gemeint , dass das Ding innerhalb eines Tausendstel Millimeters rund sein muss. Es dürfen keine flachen Teile, Graten usw sein, damit die Kohlebürsten 'klappern' oder beschädigen. Wenn du die Methode aus dem Video verwendet (auf der Drehrichtung des Motors achten), ist das Risiko auf übermäßigen Unrundheit wirklich minimal.
Versuch es einfach: Schleifpapier drum wickeln, leicht drücken und ein paar Mal rund drehen. Und dann schauen, wie viel Kupfer blank geworden ist. Wenn die Rillen zu tief sind, verwende lieber ein groberes Schleifpapier statt ganz lange zu schleifen mit zu feinem Schleifpapier. Fang mit 400 an, evt. zurück nach etwa 200, wieder 400, und beenden mit 600/800.

Und so soll man es NICHT machen heul heul heul
https://www.youtube.com/watch?v=gXyRKm1mztU&t=4s

Du hast recht, dass sich die Isolierlack nicht auflösen darf, das würde den Motor zerstören. Aber mit den üblichen Elektroreiniger besteht da keine Gefahr. Es verdunstet auch schnell und man braucht auch nicht den ganzen Motor ein zu spritzen.
Übrigens sind diese Elektroreiniger voll von organischen Säuren !! Alle Alkohole sind schließlich organische Säuren biggrin . Ich weiß nicht mehr genau wie es ist (Gymnasium ist schon eine Weile her), aber ich denke dass der saure Effekt erst in einem anderen Lösungsmittel auftritt: etwas mit Protonen und Ionen so weit ich erinnere.
Alle Hersteller haben Sicherheitsdatenblätter auf ihrer Website, da kannst du sehen was drin ist.

Und bedenke auch dass du eigentlich nicht viel falsch machen kannst! Deine Maschine lauft bestimmt nicht 24/7. Selbst wenn die Oberfläche nicht 100% wird, werden nur die Kohlebürsten etwas schneller abgenutzt. Und dass wirst du wahrscheinlich erst in etwa 10 Jahren oder so bemerken.

Also, dran mit dem Schleifpapier!

-Bart
Pfaff 362 - Pfaff 1222e - Borletti 1100 - Elna SP

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det
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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#54 Beitrag von det »

Basto hat geschrieben:Und so soll man es NICHT machen heul heul heul
https://www.youtube.com/watch?v=gXyRKm1mztU&t=4s
Aua, das tut ja weh.

Toller Post, Bart excla

Gruß
Detlef
Maschinen: viel zu viele - Zeit dafür: viel zu wenig
- Bekennender Schneckenversender, habt Geduld mit mir -

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caroe
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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#55 Beitrag von caroe »

Es gibt doch nichts zu verzeihen, im Gegenteil.

"Warum bist du noch nicht unterwegs?"
Unterwegs ist die Reisende bereits. Was sie an Goldmünzen für die Kutsche zahlen könnt, das spart sie mühsam in einem Leben ohne Kaffehaus-Besuch.
Und wenn sie sich zu Fuße auf den Weg macht - am Horizont die goldenen Kuppeln und Kirchtürme - bleibt stets der Spuk im Kopfe:
"Ja wenn mir zur letzten Stund' ein Unglück geschieht, Hals- und Beinbruch so schmerzvoll, dass ein Weiter nicht mehr möglich - woher dann die Krücke, die Kutsche, die Hilfe?"
Zwar bliebe ihr der Mut, den Weg beschritten zu haben; jedoch der Horizont mit Gold und Glanz wär nun ferner denn je.
"Schade" hat sich die Reisende schon zu oft sagen müssen.


Dem Spuk im Kopf will ich die Stimme des freundlichen Einwohners dazugesellen. Vielleicht entsteht im Austausch der beiden etwas Gutes.

Zunächst einmal Danke für die Aufklärung bzgl. organische Säuren - das hätte mich sonst wohl ewig in die Irre geführt.
Kannst du mir noch erklären, warum du vom Isopropanol für die Kette abrätst? Hätte Waschbenzin chemische Vorteile?
> Mir geht es um die breite, 'innere', die ich nicht ausbauen kann. <
Die am Handrad musste ich bereits ersetzen, die ist also neu und öl-frei (siehe viewtopic.php?f=25&t=3756).
Auf die Schnurkette bezog sich auch mein Kommentar zur 'unnötigen mechanischen Belastung': damit war die 'Belastung' durch mein stundenlanges Abtupfen mit Microfaser, Watte und Löschpapier gemeint.
Die Iso-Dusche würd ich schon gern ausprobieren, was Besseres fällt mir (für den unausgebauten Zustand) nicht ein und ich nahm an, das wär für die Kette sogar schonender als das eigentlich ergebnislose Abtupfen.

Was das Video betrifft...ich vermute hier waren Drogen im Spiel.

Gruß - C

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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#56 Beitrag von dieter kohl »

serv

... nicht unbedingt ...

ich hab solche Banausen schon mit der Flex an der Nähmaschine erlebt boewu
gruß dieter
der mechaniker

Basto
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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#57 Beitrag von Basto »

Die Reisende: entschuldige mir, gnädige Dame shy

Warum versuche ich dir zu überzeugen den Kommutator selbst zu reinigen?
Nur weil ich sehe dass du dem Ziel viel näher bist, als du selbst denkst!
Und weil es einfach sehr viel Spass macht, wenn alles wieder summt und dreht wie es soll, und man hat es selbst geschafft, auch deswegen versuch ich dir ein bisschen weiter zu helfen.
Aber dann gebe ich zu dass ich da für mich selbst rede: vielleicht gibt es dir mehr Stress als Spass um dieses unbekannte Gebiet zu betreten, das weiß ich nicht.

Natürlich kannst du den Motor in die Werkstatt bringen. (Hoffentlich sind die besser als der letzte "Spezialist".)
Aber der Techniker macht wahrscheinlich genau dasselbe was du sehr gut selbst tun kannst: Schleifpapier nehmen und ein bisschen schleifen bis bis es einigermaßen akzeptabel aussieht.
Und das würde ich schade finden: erstens kostet es dir etwa 50 Euro, zweitens hasst du hier die Chance nützliche Erfahrung zu sammeln und zu erfahren dass es alles nicht so schwierig ist. Und es gibt dir auch wieder Erfahrung und Vertrauen für die nächste Reparatur.

Selbstverständlich ist es nützlich theoretische Informationen zu sammeln, aber das kann m.M.n. nie ersetzen was man selbst in der Praxis erfahrt und lernt.
Vielleicht habe ich etwas mehr theoretisches Wissen, aber das hilft mir eigentlich ganz wenig bis nichts wenn ich einen Motor repariere.
Letztendlich muss ich auch probieren und erfahren was in der Praxis passiert und lernen was gut funktioniert und was nicht.
Ich meine, man kan lange Zeit Informationen sammeln, 100% sicher wird man vorher nie. Dann kommt einfach der Punkt dass nichts anderes übrig bleibt, als das Ding zu zerlegen und schauen wie es weitergehen soll.
Und sollte etwas nicht sofort klappen, hier gibt es viele Leute die dir gerne wwiter auf deinem Weg helfen.

Gruß, Bart

Ich werde später über Isopropanol schreiben
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caroe
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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#58 Beitrag von caroe »

Dann warte ich mit meiner Isopropanol-Bestellung noch ab.
Von Kunstoff-Herstellern wird zur Reinigung (neben Iso und Waschbenzin) für PE, PP, PA, POM, Polydur auch Methylenchlorid empfohlen - was mir als Stoff bisher unbekannt ist. Offenbar werden die beiden Chemikalien auch in der Präparation und Konservierung biologischer Sammlungen eingesetzt:

[list]C) Nachfüll- und Alternativmedien für in Ethanol gelagerte Präparate
Nach den Erkenntnissen des KUR-Projektes (Neuhaus 2012) stellt unvergälltes Ethanol das optimale
Konservierungs- und Nachfüllmedium dar. Vergälltes Ethanol enthält, wie bereits erwähnt u.a. den
aggressiven Zusatzstoff Butanon (Methylethylketon), sowie weitere Substanzen, die möglicherweise
dem Präparat schaden, ist dafür aber um einiges billiger (entfallende Branntweinsteuer). Werden
daher große Mengen an Konservierungsflüssigkeit benötigt, so stellt vergälltes Ethanol eine
Kompromisslösung dar. Generell sollten organische Präprate in 70-75%igem Ethanol aufbewahrt
werden. Ist der Ethanolgehalt höher, werden Präparate hart (Burckhardt 2007), ist er niedriger,
können Bakterien und Pilze wachsen. Eine schnelle und preiswerte Methode zur Überprüfung des
Ethanolgehalts ist der Einsatz eines Alkoholmeters. Dazu wird ein zylindrisches Gefäß mit Ethanol
befüllt, das Alkoholmeter anschließend auf die Flüssigkeitsoberfläche aufgesetzt. Je nach
Ethanolkonzentration sinkt es unterschiedlich tief in die Flüssigkeit ein.
3Über eine angebrachte Skala kann der Ethanolgehalt abgelesen werden. Isopropanol wird, als
häufig geratene Alternative (Burckhardt 2007), nicht empfohlen, da es stark dehydrierend wirkt und
die Präparate brüchig werden lässt. Zudem fördert es die Ausbleichung. Polyethylenglykol ist bei
frischem Material unproblematisch, reagiert jedoch gerade bei älteren Präparaten mit den darin
enthaltenen Fettsäuren und macht sie mit der Zeit weich und runzelig (Neuhaus 2012).[/list]

[list]4. Entfettung
Um eine Zerstörung der Knochen durch Restfette und daraus entstehende Fettsäuren zu verhindern,
muss ein Knochenpräparat sorgfältig entfettet werden. Dazu legt man den Schädel in Waschmittel
mit fettspaltenden Enzymen wie z.B. „Biozym F“ mehrere Wochen bei ca. 60 °C ein. Gegebenenfalls
muss dieser Prozess im Abstand von mehreren Monaten oder Jahren nochmal wiederholt werden.
Die beste Alternative stellt die Kaltentfettung mit Aceton in einer Entfettungsreihe dar. Da Aceton
leicht entzündlich ist und sich bei Erwärmung explosiv verhält, ist eine Einarbeitung in diese Methode
nach Niederklopfer u. Troxler (2001) zwingend.
Die professionelle Entfettung mit Methylenchlorid in einer von Museen oder Instituten betriebenen
Entfettungsanlage ist vor allem bei großen, stark fettenden Schädeln anzuraten. Da es von solchen
Einrichtungen nur wenige gibt, muss man unter Umständen mit längeren Wartezeiten rechnen. Die
Entfettung eines Schädels von Pferdegröße kostet etwa 70 bis 100 Euro.
In der Literatur finden sich „Entfettungsrezepte“ mit Soda und anderen Basen (z.B. Waschmittel),
teilweise mithilfe von erhitztem oder kochendem Wasser. Das kann aber starke Schäden an der
Knochenstruktur verursachen und sollte vermieden werden. Wenn keine andere Möglichkeit zur
Entfettung besteht, können aus eigener Erfahrung aber gute Ergebnisse mit lauwarmem Wasser und
Waschmittel erzielt werden (verschließbares Gefäß auf die Heizung stellen).
Alternativ können fettspaltende Enzyme aus einem Waschmittel-Baukastensystem verwendet
werden , z.B. Biozym F. Einen Katzenschädel zu entfetten dauert in der Entfettungslösung 1:10 bei
60°C ca. 2 Wochen.[/list]


Meine Auswahl an Entfettungsmitteln richtet sich ja v.a. danach, wie unbedenklich die Chemikalie für die Maschinenteile ist und was mit den Rückständen passiert.
Ich dachte daran, ein Schälchen unter die Maschine zu stellen (dort wo normalerweise die Motorplatte ist) und von oben langsam zu gießen. Gibt es womöglich eine bessere Methode?
Ich hab auch mal vor Jahren irgendwo gelesen, dass Waschbenzin nicht 100% rückstandsfrei ist und Iso (z.B. im Vergleich zu Ethanol/Spiritus) effektiver Fette und Harze lösen kann.
Mir ist auch bekannt, das Alkohol manche Kunststoffe spröde werden lässt, wenn es bestimmte Stoffe aus dem Material löst. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das auf meine Situation zutrifft -
und warte gespannt auf deine Empfehlung und Erfahrung.

Gruß - C
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Basto
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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#59 Beitrag von Basto »

Ich nehme an dass die Schnur der Schnurkette aus Nylon ist (höre gerene wenn nicht).
Nylon ist sehr beständig gegen Kraftstoffe, Öle und viele andere Substanzen.
Bei Isopropanol sind die Experten sich offenbar nicht einig.
Einer sagt, dass es kein Problem mit Nylon ist, ein anderer sagt dass es angegriffen wird, und wieder ein anderer sagt dass es vorübergehend seine Steifheit verliert.
Wer kann ich glauben? Unklar ist auch, ob diese Effekte direkt oder erst nach längerer Exposition auftreten.
Deswegen bevorzüge ich Waschbenzin, dies eignet sich gut zum Entfetten und reicht hier völlig aus. Und ich habe immer irgendwo eine Flasche zu Hause.

Das Öl ist übrigens gar kein Problem, es ist das Nylon völlig egal. Es sieht zwar nicht so schön aus, aber die Kette wird nicht schlechter.
Und auch nicht besser nach der Reinigung. Es hat wenig Sinn jede Spur von Öl zu entfernen.
Ich würde die Maschine mit Küchenpapier ausstopfen und dann etwas Waschbenzin oder ähnliches darüber geben.
Absorbieren lassen, Kette weiter drehen und wiederholen.
Nylon ist sehr strapazierfÄhig. Natürlich sollte man es nicht so stark belasten dass es sich dauerhaft dehnt, aber es ist auch nicht aus Glas.

Gruß, Bart
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Pauli
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Re: Pfaff 362 Automatic Hilfe gesucht

#60 Beitrag von Pauli »

Basto hat geschrieben:Ich nehme an dass die Schnur der Schnurkette aus Nylon ist (höre gerene wenn nicht).
Nylon ist sehr beständig gegen Kraftstoffe, Öle und viele andere Substanzen.
Bei Isopropanol sind die Experten sich offenbar nicht einig.
Einer sagt, dass es kein Problem mit Nylon ist, ein anderer sagt dass es angegriffen wird, und wieder ein anderer sagt dass es vorübergehend seine Steifheit verliert.
Wer kann ich glauben? Unklar ist auch, ob diese Effekte direkt oder erst nach längerer Exposition auftreten.
Deswegen bevorzüge ich Waschbenzin, dies eignet sich gut zum Entfetten und reicht hier völlig aus. Und ich habe immer irgendwo eine Flasche zu Hause.

Das Öl ist übrigens gar kein Problem, es ist das Nylon völlig egal. Es sieht zwar nicht so schön aus, aber die Kette wird nicht schlechter.
Und auch nicht besser nach der Reinigung. Es hat wenig Sinn jede Spur von Öl zu entfernen.
Ich würde die Maschine mit Küchenpapier ausstopfen und dann etwas Waschbenzin oder ähnliches darüber geben.
Absorbieren lassen, Kette weiter drehen und wiederholen.
Nylon ist sehr strapazierfÄhig. Natürlich sollte man es nicht so stark belasten dass es sich dauerhaft dehnt, aber es ist auch nicht aus Glas.

Gruß, Bart
Nylon ist ja letztlich nur ein Markenname, ich glaube von Dupont, und wurde vor dem 2. Weltkrieg erfunden. In Deutschland wegen Patent und Markenrechten als Perlon vertrieben. Im Chemiebereich eher unter den Polyamiden angesiedelt, Als PA6 und PA6.6 bekannt, wenig feuchtigaufnehmend, recht resistent gegen die meisten Kohlenstoffverbindungen, aber klebbar mit einigen organischen Säuren wie zB. Ameisensäure. Bei Pfaff sehr gerne ab den 1950 er in den Umlenkgetrieben von Greifer und ZickZack verwendet, siehe weisses Zahnrad bei der 130, 230, 260 usw im Arm gegenüber vom ZickZacksteller. Wurde damals angeblich wegen der Geräuschreduzierung eingeführt. Der schlimmste Feind war und ist ein festgefressenes Metallzahnrad oder Schnecke als korrospondierende Kraft/Bewegungsübertragung. Mit Öl oder Kohlenwasserstoffverbindungen ist dem Zeugs kaum beizukommen, das gilt zumindest auch für die weissen Schnurketten.
Gruß Pauli

Ich stelle gerade fest, das man mit dem Jagen und Sammeln von Nähmaschinen kürzer treten sollte, wenn man zwar weiss, daß man bestimmte Maschinen hat, aber sie in Haus und Hof nicht mehr findet. huh verflixt wo ist die Lilliput jetzt wieder?

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