Langarm Adler 220

Fragen und Antworten zu Nähmaschinen von Adler, Dürkopp und Dürkopp Adler.
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365
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Langarm Adler 220

#1 Beitrag von 365 »

Hallo, ich es gerne schwere Materialien bearbeiten und wollte wissen was die langarm Nähmaschinen besser können als die normalgrossen?

Vorteile und Nachteile?

Danke für die Hilfe jetzt schon Mal

Liebe Grüße aus Hessen

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dieter kohl
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Re: Langarm Adler 220

#2 Beitrag von dieter kohl »

serv

sowohl von pfaff als auch von adler/dürkopp gab es langarmausführungen
die firma jetschmann hatte die "verlängert"

sinn und zweck war es, zum Beispiel bei der steppdeckenfertigung mittels rahmen die kompletten decken unter der Maschine durch zuführen

analog auch Zeltbahnen usw
gruß dieter
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Frogsewer
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Re: Langarm Adler 220

#3 Beitrag von Frogsewer »

Moin,
Auch Segel und Planenmacher arbeiten mit Langarmmaschinen... sie haben halt einen erheblich größeren Durchgang als die Normalmaschine.
Museumsfest in Uerdingen am 01.-02.09.2018

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hutzelbein
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Re: Langarm Adler 220

#4 Beitrag von hutzelbein »

Segelmachen brauchen das nicht unbedingt. Für die ist normalerweise nur wichtig, dass sie einen Nähgarn wie Gütermann Solbond 30 vernähen können. Das können auch bestimmte Haushaltsnähmaschinen, nur eben nicht alle. Planenmacher, die LKW Planen verabeiten, schweißen in der Regel. Soweit sie auch nähen, brauchen Sie natürlich eine Industrienähmaschine, die eine kräftige LKW Plane vernähen kann. Möglicherweise auch deshalb eine Langarmausführung, damit sie in bestimmte Ecken kommen, wo eine normale Industrienähmaschine nicht hinkommt. Ich will das auch mit einer Haushaltsnähmaschine schaffen. Bei meinen ersten Versuchen habe ich zumindest eine ordentliche saubere Naht auf LKW-Plane hinbekommen und muss halt etwas umdenken, damit ich nicht mit problematischen Ecken konfrontiert werde. Ein gutes Schweißgerät habe ich nicht und pfuschen will ich auch nicht.
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Re: Langarm Adler 220

#5 Beitrag von Frogsewer »

LKW Planen müssen genäht und geschweißt werden, wenn sie im Zollverschluß fahren, da reicht Schweißen alleine nicht aus.
Bei Segeln spreche ich von Segeln und nicht von Taschentüchern ;)
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hutzelbein
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Re: Langarm Adler 220

#6 Beitrag von hutzelbein »

Ich habe bereits eine Nähmaschine an einen Segelmacher nach Sardinen verkauft. Die Kajütte, die ich auf seinen Bildern gesehen habe, sah nicht nach Einmaster aus. Das Schiff war hochseetauglich, hatte ettliche Schlafplätze und ist von Hamburg aus irgendwie ins Mittelmeer gesegelt. Die Reißkraft von Solbond 30, das ich ihm in Segelmacher-Shop besorgen musste ist beachtlich und reicht für extreme Bedingungen. Ich könnte das in etwa vorrechnen, was eine Naht in etwa aushält. Stärkeren Faden gibt es im Segelmacher Shop auch gar nicht. High-Tech Segeltücher haben im übrigen nicht die Stärke von Fußbodenmatten und selbst wenn das stärkerer Stoff ist, näht das eine gute Haushaltsnähmaschine, die gut auf einen 30er Faden eingestellt ist, noch problemlos.

Ich habe auch bereits zugesehen, wie eine etwa 20m lange LKW-Plane in einem Planengeschäft zusammengeschweißt wurde. Schweißen konnten die Jungs wie Weltmeister. Zwei ältere Nähmaschinen standen da in einer Ecke rum, wurden aber scheinbar nur sehr selten genutzt und vom Nähen hatten die Jungs aus meiner Sicht so gut wie keine Ahnung. Zum Nähen von größeren Planen waren die auch gar nicht vorbereitet. Da hätte ich eine professionellere Umgebung, mit einer schnellen Industrienähmaschine erwartet und keine langsame alte Langarmnähmaschine, mit der ein alter Schuster, Sattler oder Koffermacher vielleicht noch einen Schönheitswettbewerb gewinnen will oder kann.
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